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Lot 1057 - A150 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 17. September 2009, 10.00 AM

PAIR OF CONSOLES,Louis XV, Rome, 18th/19th century. Pierced and exceptionally richly carved gilt wood. Inlaid "Diaspro" and "Giallo di Siena" top. Chips and some losses. Slightly different. 156x65x96 cm.

Louis XV, Rom, 18./19. Jh.
Holz durchbrochen und ausserordentlich reich beschnitzt mit Kartuschen, Blumen, Blättern und Zierfries sowie vergoldet. Geschweifte, trapezförmige und eingelegte "Diaspro"- und "Giallo di Siena"-Platte auf wellig ausgeschnittener, durchbrochener Zarge mit 4 markant geschweiften, durch Rocaillen-Steg verbundenen Stützen auf Volutenfüssen. Bestossungen und Fehlstellen. Leicht unterschiedlich. 156x65x96 cm.

Provenienz: Schweizer Privatbesitz. Feines Paar von hoher Qualität mit beeindruckenden Marmorplatten. Eine nahezu identische Konsole ist abgebildet in: M. Cera, Il mobile italiano, Mailand 1983; S. 78 (Abb. 124). Nach einem letzten Sieg von Papst Innozenz VI über Louis XIV, der versucht hatte, einen "gallischen Klerus" über der päpstlichen Herrschaft durchzusetzen, endete im 18. Jahrhundert die politische Dominanz der "potenza papale"; dies auch auf kulturellem Gebiet, wo es vor allem der Architekt und Bildhauer G.L. Bernini war, der seinen "barocco sentuoso" in ganz Europa mit Erfolg propagierte. Gleichzeitig war die Übernahme des graziler wirkenden Rokoko nur in Ausnahmefällen in prunkvollen Bauten und Kunstwerken erkennbar. So blieb Rom eine Hochburg des von "grandezza" geprägten "barocco", der sich vor allem auch in der Möbelproduktion manifestierte: grosszügige Formen und Proportionen, ausserordentlich kräftige Schnitzerei, enormer Reichtum der dekorativen Elemente. Im Gegensatz zu anderen bedeutenden kulturellen Zentren Italiens wie Genua, Mailand, Venedig, Florenz oder Neapel blieb in Rom der barocke Einfluss auf die klassizistischen Strömungen stark, so dass die Werke der Stadt von einer ausserordentlich kräftigen, monumentalen Formensprache geprägt waren. Die letzten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts, die neoklassizistische Architektur, Ausgrabungsfunde, Entwürfe ausländischer Zeichner wie R. Adam beeinflussten die lokalen Kunsthandwerker, die diese Einflüsse adaptierten und weiterentwickelten. Die Entwürfe und Zeichnungen von G.B. Piranesi waren die Basis der römischen Arbeiten, die sich durch schier grenzenlose Vielfalt auszeichneten: Maskaronen "alla greca", geflügelte Karyatiden, Sphingen, Füllhörner, Kartuschen. Lit.: E. Cozzi, Il mobile del ottocento - Italia, Novara 1985; S. 68-71 (mit Abb. eines von G.B. Piranesi entworfenen Gueridons). A. Disertori / A.M. Necchi-Disertori, Il mobile del settecento - Italia, Novara 1985; S. 67-71 (kulturhist. Angaben zur Entwicklung Roms). A. Gonzales-Palacios, Fasto Romano - Ausstellungskatalog des Palazzo Sacchetti, Verona (1991).


CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)

Sold for CHF 150 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.