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Lot 1070* - A149 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 18. June 2009, 10.00 AM

IMPORTANT PAINTED CABINET,Louis XV, by J.A. NAHL (Johann August Nahl, 1710-1781), Potsdam circa 1750/60. Exceptionally finely carved wood, painted ivory color and partly silvered. Interior painted red. 200x66x246 cm. Provenance: - Fischer-Boehler, Munich. - Private collection, Germany.

Louis XV, von J.A. NAHL (Johann August Nahl, 1710-1781), Potsdam um 1750/60.
Holz ausserordentlich fein beschnitzt mit Blumen, Blättern, Rocaillen, Girlanden und Zierfries sowie elfenbeinfarben gefasst und teils versilbert. Prismierter Korpus mit gesprengtem Volutengiebel auf wellig ausgeschnittenem Sockel mit markanten Volutenfüssen. Geschweift ausgeschnittene, doppeltürige Front über 2 nebeneinander liegenden Schubladen. Innen rot gefasst. 200x66x246 cm.

Provenienz: - Fischer-Böhler, München. - Privatsammlung, Deutschland. Hochbedeutender Schrank von perfekter Qualität und Eleganz. Das hier angebotene Möbel ist abgebildet in: P. Meister / H. Jedding, Das schöne Möbel im Laufe der Jahrhunderte, Heidelberg 1958; Tafel 300. C. Freytag, Bruckmanns Möbellexikon, Frankfurt 1978; Tafel 70. H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, München 1970; Tafel 793. Weitere ähnliche Möbel sind abgebildet in: G. Streidt / P. Feierabend, Prussia Art and Architecture, Oldenburg 1999; S. 172-206. J.A. Nahl war als "Directeur des Ornements" am Hof von Friedrich II dem Grossen tätig, der sofort nach der Thronbesteigung Neu- bzw. Umbauten und Neueinrichtungen für das Berliner und Potsdamer Schloss, Schloss Monbijou, Charlottenburg und Sanssouci in Auftrag gab. Das friderizianische Rokoko verdankt u.a. Nahl die bedeutendsten Leistungen in einer bis in die 1760er Jahre gewahrten Stilkontinuität. Er und andere, wie Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (Oberintendant der Bauten) und nach Nahl die Brüder Johann Michael und Johann Christian Hoppenhaupt, entwarfen Wanddekorationen und die dazugehörenden Konsolen, Spiegel, Prunksessel und Canapés mit der für Berlin typischen naturalistischen Ornamentik aus Blumen, Früchten, Vögeln, Garten- und Musikinstrumenten und den charakteristischen Treillagen. So entstand ein französisch orientierter, norddeutsch-protestantischer Rokokostil von kräftiger Frische und Originalität, mit grazilen Formen, naturnahen Schmuckmotiven und grosszügiger Verwendung von Gold. Dem höfischen Anspruch eines jungen Königreiches gemäss, waren Furniermöbel mit geschnitztem und vergoldetem Dekor beliebt. Berliner und Potsdamer Kommoden aus der Mitte des 18. Jahrhunderts werden oft von einem schweren, verschnörkelten Umriss, Parkettierung und mit starker Schweifung und Bauchung des Mittelteiles charakterisiert. Sie stehen meist auf hohen, vollplastisch geschnitzten Beinen, die Zarge ist tief heruntergezogen. Farbig gefasste und vergoldete Konsolen-Tische zeichnen sich durch naturalistisches Schmuckwerk wie z.B. Melonen an der Zarge, Krautstrunk auf grossen gelappten Blättern, tropfsteinähnliche amorphe Grottengebilde, Granatäpfel, Trauben oder die für Nahl typischen Flügelschwingen aus. Für Angaben zu Potsdamer Möbeln siehe Fussnote der Katalognr. 1072.


CHF 90 000 / 120 000 | (€ 92 780 / 123 710)

Sold for CHF 108 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.