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Lot 1070* - A154 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 16. September 2010, 10.00 AM

PAIR OF PAINTED DOOR PANELS, Regence, Paris circa 1720. Exceptionally finely carved oak, painted ivory color and parcel gilt. The top section with oval medallion frame and later oil painting on canvas. Formerly part of a boiserie. H 225 cm, W 103 cm. Provenance: - Formerly Fischer-Bohler, Munich. - Private collection, Germany.

Régence, Paris um 1720.
Eiche ausserordentlich fein beschnitzt mit Rosetten, Blättern, Kartuschen, Muscheln, Rautenmuster und Zierfries sowie elfenbeinfarben gefasst und teils vergoldet. Hochrechteckige Form, die obere Hälfte mit ovalem Medaillonrahmen und späterem Ölgemälde auf Leinwand mit Darstellung eines Blumenstilllebens. Ehemals Teil einer Boiserie. H 225 cm, B 103 cm.

Provenienz: - Ehemals Fischer-Böhler, München. - Privatsammlung, Deutschland. Im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts waren Boiserien in den vornehmen Residenzen sehr beliebt und wurden mit passendem Mobiliar kombiniert. Sie fanden nicht nur als Wandvertäfelungen, sondern auch als Türen, Rahmen und Schränken Verwendung. Häufig wurden von reichem Schnitzwerk umrahmte Gemälde in die Boiserien, die wie eigenständige Rahmen erschienen, wie auch das hier angebotene Paar zeigt. Mit der schwungvollen Schnitzarbeit aus Muschelwerk, Voluten und Blättern, erinnern diese eindrücklichen Türen an das Werk der Pariser "sculpteurs ornemanistes", die für das Schloss von Versailles im frühen 18. Jahrhundert Boiserien fertigten. Sie weisen einige Ähnlichkeiten mit dem Werk von Jules Degoullons (1671-1737) auf. Dieser war Mitglied der "Société des Bâtiments du Roi", für die er von 1699 bis 1736 tätig war. Einige Ornamente, die hier auf der Tür erscheinen, lassen sich auch auf den Boiserien der Versailler Kapelle wieder finden. In Zusammenarbeit mit den Arteliers von André und Mathieu Legoupil, Marin Bellan und Pierre Taupin war Degoullons ausserdem noch verantwortlich für die Wandverkleidung und die dazugehörigen Möbel, die Charles-Henri II de Malon de Bercy in Auftrag gegeben hatte. Eine vergleichbare Boiserie mit einer Supraporta befindet sich im Grand Cabinet des Petit Hôtel de Vilars. Als weiteres Vergleichsbeispiel dient das Eckkabinett aus dem Hôtel Peyrenc de Moras, 23, Place Vendome, Paris, mit Boiserien, die analoge Kartuschen und ähnliches Gitterwerk aufweisen, wie es für André und Mathieu Legoupil und Jules Degoullons charakteristisch ist. Lit.: B. Pons, De Paris à Versailles 1699-1736, Les sculpteur ornemanistes parisiens et l'art décoratif des bâtiments du roi, Association des publications près des universités de Strasbourg, 1983 (Abb. 197, 243-244 und 322, vergleichbare Werke und Zeichnungen).


CHF 18 000 / 28 000 | (€ 18 560 / 28 870)

Sold for CHF 33 600 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.