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Lot 3467 - Z27 PostWar & Contemporary - Friday, 04. December 2009, 05.30 PM

PAIK, NAM JUNE

(Seoul 1932–2006 Miami)
Black Torero. 1997.
Holzskulptur mit Metall. Videoinstallationen mit Fernsehmonitoren.
Im rechten Arm sowie auf dem Rumpf der Figur signiert und datiert: Paik 97.
Höhe 146 cm, Länge 123 cm.

Provenienz: Privatsammlung Schweiz. Als Sohn eines Textil- und Stahlunternehmers wurde Nam June Paik 1932 in Seoul geboren. Zu Beginn des Koreakrieges flieht seine Familie nach Tokio. Hier studiert der junge Koreaner Kunst- und Musikwissenschaften und Philosophie. 1956 setzte er sein Musikstudium in München fort und geht 1957 schließlich nach Freiburg i.Br., wo er Komposition studiert. Er versucht für die Musik neue Wege und Klangerlebnisse zu finden und entwickelt das Prinzip der "Aktionsmusik", bei der er Instrumente zertrümmert und zufällige Geräusche mit klassischer Musik mischt. Von 1958-63 lebt er in Köln und arbeitet mit John Cage im Studio für elektronische Musik. 1962 nimmt er mit einer Performance an einem Fluxus-Festival teil. Neben Beuys und Maciunas wird er zu einem der Protagonisten der Fluxus-Bewegung. Fortwährend auf der Suche nach einer eigenen Ausdruckssprache beginnt er mit Fernsehern als Kunstobjekten zu arbeiten. Die erste Arbeit mit manipulierten Fernsehern zeigt er 1963 in der Galerie Parnass in Wuppertal: Das Fernsehprogramm wird verzerrt und verändert wiedergegeben, Klanginstallationen mit modifizierten Plattenspielern sind die akustische Untermalung. Angetrieben von seiner technischen Neugierde und seinem elektronischen Sachverstand widmet er sich den Neuen Medien und ist begeistert von deren interdisziplinären Möglichkeiten. Mit den neuen Technologien, wie Synthesizer, Computer und digitaler Bildbearbeitung optimiert Nam June Pike die Umsetzungen seiner Ideen. In seinen "Closed-Circuit" -Videoinstallationen konfrontiert er Technologie und Kultur. Der TV-Buddha ist wohl die berühmteste Installation aus dieser Schaffensperiode: Eine antike Buddha-Statue sieht in einem Fernseher einen Videofilm von sich selbst. So blicken sich Vergangenheit und Gegenwart an, die östliche Gottheit begegnet den westlichen Medien. Zu Beginn der 80er Jahre baut er zum ersten Mal seine "Multi-Monitor" Videoinstallationen. Fernsehmonitore werden zu Skulpturen zusammengebaut oder in eine Trägerkonstruktion, die häufig menschliche Formen hat, eingepasst. Der "Black Torero", von Paik 1997 geschaffen, ist ein beeindruckendes Werk des Vaters der Videokunst. Er besteht aus einer hölzernen, menschlich erscheinenden Trägerkonstruktion, bei der an Stelle von Augen, Nase, Mund, Armen und Bauch je ein Monitor hinter einem dekorativen Gitter platziert ist. Dem Betrachter ist der freie Blick auf die Bildschirme verwehrt. Die Skulptur/Installation hat ein asiatisches Aussehen, einen spanischen Namen und ein technisches Innenleben. Hier verbindet er ein weiteres Mal Elemente aus unterschiedlichen Kulturen mit Technik. Die asynchron ablaufenden Bildschirme in ihrer leichten Verborgenheit erreichen beim Betrachter eine Vervielfältigung der Eindrücke, so dass er gebannt auf den Black Torero starren muss. Es handelt sich hier um ein beeindruckendes Werk, das gekonnt das Thema Kommunikation beleuchtet.


CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)

Sold for CHF 114 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.