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Lot 1126* - A154 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 16. September 2010, 10.00 AM

SET OF 4 IMPORTANT APPLIQUES,Louis XV, from a Paris master workshop, probably by J. CAFFIERI (Jacques Caffieri, 1678-1755), after designs by J.A. MEISSONNIER (Juste Aurele Meissonnier, 1693-1750), circa 1750. Matte and polished gilt bronze. H 58 cm. Provenance: from a European private collection. A highly important and extremely rare set of impressive quality.

Louis XV, aus einer Pariser Meisterwerkstatt, wohl von J. CAFFIERI (Jacques Caffiéri, 1678-1755), nach Vorlagen von J.A. MEISSONNIER (Juste Aurèle Meissonnier, 1693-1750), um 1750.
Matt- und glanzvergoldete Bronze. Geschweifte Wandplatte mit 3 unterschiedlich hohen Lichtarmen mit vasenförmigen Tüllen und blätterförmigen Tropftellern. H 58 cm.

Provenienz: Aus einer europäischen Privatsammlung. Hochbedeutende und ausserordentlich seltene Folge von bestechender Qualität. Die Caffiéri, eine hochbedeutende Dynastie von Bildhauern und "bronziers", waren italienischer Herkunft und auf Wunsch des Kardinals Mazarin von Neapel nach Paris ausgewandert, wo sie vor allem als "sculpteurs du Roi" im Auftrag der Französischen Krone arbeiteten. Die Faszination und das Interesse am Orient - vor allem China - beeinflussten das Kunsthandwerk zur Zeit Louis XV sehr stark. J. Caffiéri war einer der bedeutendsten Bronzekünstler jener Epoche und sowohl als Bildhauer wie auch als "fondeur-ciseleur" tätig. Er schuf zahlreiche Entwürfe und Modelle für Kaminböcke und -schmuck, Leuchter, Wanddekorationen, Spiegel, Büsten und Möbel. Er wurde als Bildhauer in die Académie de Saint-Luc aufgenommen und ca. 1715 zum "maître fondeur-ciseleur" ernannt. Von diesem Zeitpunkt an bis zu seinem Tod 1755 arbeitete und wohnte J. Caffiéri in der Rue des Canettes. Ab 1736 war er fast ausschliesslich für den Königshof tätig und schuf zusammen mit seinem Sohn Philippe zahlreiche Einrichtungsgegenstände für die Schlösser von Versailles, Fontainebleau, Choisy, Marly, Muette und Compiègne. Zu Caffiéris bedeutendsten königlichen Aufträgen gehören eine grosse astronomische Pendule (nach Entwürfen von C.S. Passement und mit einem Werk von Dauthiau, befindet sich noch heute im Schloss von Versailles) und 2 monumentale Girandolen (heute Bestand der Wallace Collection in London). Er fertigte auch ein Paar grosse Spiegel (nach Zeichnungen von A.J. Gabriel), das König Louis XV dem Sultan des Osmanischen Reiches schenkte, die Bronzebeschläge einer von A.R. Gaudreaux 1739 für das Schlafzimmer des Königs hergestellten Kommode und anderer Möbel. Caffiéri war aber ebenfalls ein begnadeter Bildhauer und schuf hervorragende Büsten, von denen folgende heute noch erhalten sind: die 1735 gefertigte Bronzebüste des Obersten der Schweizergarde, Baron de Bezenval und die Büste des Vaters und Schultheissen von Solothurn, 1737. J.A. Meissonnier war als Ornamentzeichner, Maler, Bildhauer, Architekt, Dekorateur und Goldschmied in Paris tätig. In der Tradition der Borromini-Schule aufgewachsen, reiste er bereits als sehr junger Mann nach Frankreich, wo er sich rasch einen bedeutenden Ruf als Goldschmied erwarb. 1724 erhielt er das Brevet als "orfèvre du Roi", 1726 als "dessinateur de la chambre et du cabinet du Roi". Meissonnier gab der von Lepautre und Daniel Marot begründeten dekorativen Kunstrichtung eine neue, fantastisch-bizarre, kapriziöse Wendung und schuf zwischen 1720 und 1750 jenen extremen Rocaille-Stil, dessen originellste Formen in der Ornamentik Verwendung fanden. Das Werk dieses Meisters umfasst Vorlagen für alle möglichen Dinge des täglichen Gebrauches - Leuchter, Schreibzeuge, Weinkühler, Lichtscheren, Degen, Stockgriffe u.v.m. - bis zu ganzen Wand- und Zimmerdekorationen und stellt ein wahres kunstgewerbliches Arsenal dar. Er entwarf Möbel und Saloneinrichtungen für den Pariser Hof, den König von Portugal, die Königin von Spanien, die Fürstin Czartoryski und den polnischen Kron-Grossmarschall Bielinski. Meissonniers Arbeiten sind fast nur noch als Nachstiche erhalten geblieben. Lit.: Thieme/Becker, Leipzig 1999; 2/3, S. 352 (biogr. Angaben zu Caffiéri). Ibid, 23/24, S. 347 (biogr. Angaben zu Meissonnier).


CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)

Sold for CHF 144 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.