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Lot 1228* - A166 Furniture & Sculptures - Thursday, 19. September 2013, 10.00 AM

IMPORTANT SECRETAIRE "AUX FAISCEAUX ROMAINS",Empire/Louis XVIII, attributed to J.J. WERNER (Jean-Jacques Werner, Geneva 1791-1853 Paris), Paris circa 1815/20. Mahogany, amaranth, lemonwood and rosewood in veneer. Fall-front writing surface, lined with gold-stamped brown leather, between top drawer and compartment with double doors. The interior fitted with a large central compartment and drawers. Exceptionally fine, matte and polished gilt bronze mounts and applications. White/gray speckled marble top. 100x43x(open 69)x147 cm.

Empire/Louis XVIII, J.J. WERNER (Jean-Jacques Werner, Genf 1791-1853 Paris) zuzuschreiben, Paris um 1815/20.
Mahagoni, Amarant, Zitronenholz und Palisander gefriest. Rechteckiger Korpus mit vorstehenden Eckstollen in Form von Liktorenbündeln auf eingezogener Sockelplatte. Abklappbare, innen mit braunem, goldgepresstem Leder bezogene Schreibplatte zwischen Kopfschublade und Fach mit Doppeltüre. Inneneinteilung mit grossem Zentralfach zwischen Kopfschublade und von je 2 Schubladen flankierte Zentralschubladen. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von römischen Büsten, Helmen, schreibender Historia-Figur, Äxten und Zierfries. Profilierte, weiss/grau gesprenkelte Marmorplatte. 100x43x(offen 69)x147 cm.

Provenienz: Aus einer europäischen Sammlung. Nach dem Sturz des Empire waren prunkvolle Möbel im neoklassizistischen Stil sehr beliebt. Das hierangebotene Prunkmöbel von J.J. Werner zeigt einerseits die Weiterführung der kaiserlichen Ikonographie und andererseits die Entwicklung in der Anwendung neuer Hölzer, der sog. "bois indigènes" im Inneren des Möbels. Die reiche Bronzeornamentik "guerrière" und die feinen Liktorenbündel sind typisch für das Werk von J.J. Werner; hierbei sei auf einen Sekretär und eine Kommode hingewiesen, die zwar in "loupe d'orme" markettiert sind, aber eine nahezu identische Formgebung und Bronzebeschläge besitzen; beide Möbel sind heute in den Sammlungen des Musée des Arts Décoratifs in Paris und abgebildet in: Connaissance des Arts 129 (1962); S. 87-89. Ein weiterer, unsignierter Sekretär befindet sich im National Trusts von Wales in Powis Castle. Ein weiteres typisches und ausserordentlich raffiniertes Merkmal von Werners Werk sind die Bronzebeschläge "en coulissant", welche die Schlüssellöcher kaschieren. Der aus der Schweiz stammende J.J. Werner liess sich in den ersten Dezennien des 19. Jahrhunderts in Paris nieder, wo er sich bald einen Namen als bedeutender Ebenist machte, einer der wichtigsten Möbelhersteller der Restauration wurde und auch als Tapezierer und Dekorateur tätig war. Seine umfangreiche Produktion hatte im Empire grossen Erfolg, wobei sein Ruhm vor allem auf die mit "bois indigènes" eingelegten Prunkmöbel zurückzuführen ist, die seine Spezialität waren. Markenzeichen war die Verwendung von Ulmenholz, -wurzelmaser und Eschenholz. Seit 1815 kümmerte er sich persönlich um die Lieferung dieser Hölzer und besass zudem 4 grosse "dépôts", wo die Holzreserven lagerten. Dadurch ermöglichte er jeder Zeit eine hervorragende Produktion von Stücken mit aussergewöhnlicher Marketerie. Ab 1819 stellte er regelmässig in den "Expositions des Produits de l'Industrie Française" aus, wo er eine Vielzahl von Ehrungen und Medaillen erhielt. J.J. Werner belieferte den "Garde-Meuble Royal", den König von Bayern und die Duchesse de Berry. Lit.: A. Boidi-Sassone, Il mobile del ottocento, Novara 1985; S. 49f. (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 626-634 (biogr. Angaben).


CHF 48 000 / 68 000 | (€ 49 480 / 70 100)

Sold for CHF 55 200 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.