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Lot 3231 - Z35 Impressionist & Modern Art - Friday, 06. December 2013, 05.00 PM

KURT SCHWITTERS

(Hannover 1887–1948 Kendal)
Konstruktion des Raumes (Merzzeichnung). 1921.
Collage, Papier auf Papier.
Unten rechts signiert, datiert und betitelt: K. Schwitters 1921 Konstruktion des Raumes, zudem unten links bezeichnet: Mz 173.
20,8 x 17,3 (Darstellung), 39 x 31,7 cm (Originalpassepartout).

Provenienz: - Galerie Berggruen, Paris (vor 1952 Kauf). - Sidney Janis Gallery, New York (1952 -1953, verso mit Etikett). - Walter Bareiss, Zürich (1953 - 1967). - Galerie Arnoldi-Livie, München 1978. - Jan Krugier Fine Art, New York (bis 1985). - Privatsammlung, Kauf (1985). - Privatsammlung Los Angeles, Erbschaft (bis 2000). - Galerie Jan Krugier, Ditesheim & Cie., Genf (ab 2000, verso mit Etikett). - Privatsammlung Schweiz. Ausstellungen: - New York 1952: Sidney Janis Gallery. Collage, Paintings, Relief & Sculpture by Schwitters, 13.10.-8.11.1952, Kat.Nr. 10. - New York 1954: Museum of Modern Art, Junor Council. Joung collectors, 5.-28.11.1954, Kat.Nr. 48 (verso mit Etikett). - New York 1958: Museum of Modern Art, The Guest House. Collection of Mr. and Mrs. Walter Bareiss, 23.4.-11.5.1954, Kat.Nr. 46 (mit Abb.). - Kassel 1967: Staatliche Kunstsammlung Kassel. Sammlung Walter Bareiss, Handzeichnungen, Aquarelle und Collagen, 1967, S. 25 (mit Abb.). - New York 1985: Barbara Mathes Gallery. Correspondences: European and American Affinities, 26.1-9.3.1985, Kat.Nr. 9a (mit Abb.). Literatur: Orchard, Karin/ Schulz, Isabel. Kurt Schwitters, Catalogue Raisonné, Bd. 1, Hatje Cantz 2000, S. 384, Kat.Nr. 801 (mit Abb.). Schichten aus Papier und Stoff, Versatzstücke aus dem Alltag, Reste und Weggeworfenes überlagern sich, sind teils ungleichmäßig aufgeklebt und zeigen noch die Spuren ihres vorherigen Gebrauchs. Sie ergeben ein flaches Relief, das die Betrachtung des Bildes über die visuelle Wahrnehmung von Farben und Formen hinaus auch haptisch erfahrbar macht. Der weiße Rand des Papiergrundes schließt die Materialsammlung wie ein Rahmen zu den Rändern gleichmäßig ab. In ihm lesen wir neben Signatur und Titel, auch die vom Künstler vergebene Nummerierung, welche die Arbeit als Teil einer großen Werkreihe, als Merzbild ausweist. Das Prinzip der Collage, das Zusammengesetzte aus zufällig gefundenen Abfällen, wie Zeitungs- und Pappschnipseln, Eintrittskarten, Stoffstücken, Bindfäden oder Holz - der Kombination aller erdenklichen Materialen - ist für Schwitters gesamtes Schaffen grundlegend. Es ist Ausdruck seines künstlerischen Konzeptes, dem er selbst mit der Wortschöpfung Merz einen Namen gibt. Die Silbe ist ein Wortfetzen aus einer ausgeschnittenen Anzeige der Kommerz- und Privatbank Hannover, die Schwitters im März 1919 für eine Assemblage verwendet. Kurt Schwitters wird 1887 in Hannover geboren. Er wächst in wohlhabenden Verhältnissen auf und besucht zunächst die Kunstgewerbeschule in Hannover, seit 1909 schließlich die Dresdner Akademie. Er kehrt nach Hannover zurück, lässt sich mit seiner Frau in der Waldhausenstraße nieder. Nach konventionellen, impressionistischen Anfängen versucht er sich zunächst an expressionistischen Stilen. Herwarth Walden wird auf den jungen Künstler aufmerksam und stellt 1917 dessen expressionistische Gemälde in der Sturm-Galerie in Berlin aus. Hier lernt Schwitters die Werke anderer Sturm-Künstler wie Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky oder Paul Klee kennen. Nach dem Krieg beginnt Schwitters mit Bildern aus Materialresten zu experimentieren, die er seit 1919 unter dem Titel Merz nummeriert. Sie werden 1919 erstmals in der Sturm-Galerie gezeigt und lösen unter Publikum und Kunstkritikern zunächst eine Welle der Empörung aus. Dessen ungeachtet arbeitet Schwitters weiter, fügt nicht nur Materialien zusammen, sondern auch Worte, schreibt phonetische oder typografische Gedichte, die ihn mit den Dadaisten in Verbindung bringen. Er ist freundschaftlich mit Richard Hülsenbeck und Raoul Hausmann verbunden. Ausstellungen, Publikationen, Bühnenauftritte, Reisen nach Prag und Paris, Freundschaften mit bedeutenden Künstlern seiner Zeit - die 1920er Jahre sind für Schwitters fruchtbare Jahre und der Höhepunkt seiner Karriere. Unter den Nationalsozialisten gilt seine Kunst aus Abfall als entartet, seine Merzbilder werden in den Museen beschlagnahmt und Schwitters selbst als Untermensch diffamiert. 1937 emigriert er nach Norwegen, von wo aus er 1940 vor den einmarschierenden deutschen Truppen nach England flieht. Dort verbringt er eineinhalb Jahre in Internierungslagern. Nach seiner Freilassung gelingt es dem von Krankheit gezeichneten Künstler trotz unermüdlicher Bemühungen nicht, an seine früheren Erfolge anzuknüpfen. 1948 stirbt Schwitters in Kendal. Heute sind Kurt Schwitters' Collagen und Assemblagen, seine Merzbilder, der Innbegriff seines Schaffens, die in zahlreichen deutschen und internationalen Museen, u.a. Sprengel Museum Hannover, Kunstmuseum Basel, Centre Georges Pompidou Paris, MoMA New York, gezeigt werden.


CHF 200 000 / 300 000 | (€ 206 190 / 309 280)

Sold for CHF 228 000 (including buyer’s premium)
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