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Lot 3022 - Z36 Swiss Art - Friday, 27. June 2014, 02.00 PM

ALBERT ANKER

(1831 Ins 1910)
Kinder bei den Hausaufgaben. Um 1900.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Anker.
50 x 63 cm.

Provenienz: - Sammlung Alexander Zimmermann, Bern (1902). Dieser Verkauf ist im Livre de vente wie folgt verzeichnet: 28. Juni 1902: Zimmermann, Les enfants à leur tâche 500 (verso Etikette). - Schweizer Privatsammlung, Bern (1962). - Schweizer Privatsammlung. Ausstellungen: - Bern, 15.1.-12.2.1911, Albert Anker, Kunstmuseum Bern, Nr. 59 (mit dem Titel "An den Hausaufgaben"). - Bern, 20.6.-23.8.1931, Albert Anker (1831-1910) - Jahrhundertausstellung, Berner Kunstmuseum, Nr. 87 (an dieser Ausstellung datiert um 1886) (verso Etikette). - Bern, 17.9.-11.12.1960, Albert Anker, Kunstmuseum Bern, Nr. 183 (verso Etikette). - Ins, 23.3.-21.4.1985, Albert Anker - Der Maler und sein Werk. Gemäldeausstellung aus Anlass des 75. Todestages, Sporthalle Ins, Nr. 203. - Japan, 1.12.2007-22.6.2008, Albert Anker, The Bunkamura Museum of Art, Koriyama City Museum of Art, Matsumoto City Museum of Art, Museum Eki Kyoto (verso Etikette). - Bern, 7.5-5.9.2010, Albert Anker - Schöne Welt. Kunstmuseum Bern (verso Etikette). Literatur: - Huggler, Max / Wagner, Hugo / Walterskirchen von, Katalin: Albert Anker - Katalog der Gemälde und Ölstudien, Kunstmuseum Bern, Bern 1962, Nr. 129. - Kuthy, Sandor und Bhattacharya-Stettler, Therese: Albert Anker - Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, S. 242f, Nr. 567 (mit Abb. Nr. 567, S. 243). - Ausst. Kat. Albert Anker. The Bunkamura Museum of Art, Koriyama City Museum of Art, Matsumoto City Museum of Art, Museum Eki Kyoto, 1.12.2007-22.6.2008, Bern/Japan 2007, S. 114, Nr. 62 (mit Abb.). - Ausst. Kat. Albert Anker - Schöne Welten. Kunstmuseum Bern, Bern 7.5.-5.9.2010, S. 143, Nr. 62 (mit Abb.). Von 1860 bis 1890 verbrachte Albert Anker jeweils die Sommermonate in Ins, während er den Winter über in Paris verweilte. 1890 entschloss er sich permanent nach Ins umzusiedeln, wo er im darauffolgenden Jahr Mitglied der Eidgenössischen Kommission der Gottfried Keller-Stiftung wurde und von 1893-99 Sekretär der Schulkommission Ins übernahm. Somit wurde das Bildungswesen seiner jungen Generation nicht nur beliebter Inhalt seiner politischen Aktivität, sondern auch seiner Malerei. "Die Schweizer Schule erlebt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts grosse Veränderungen. Als wacher Zeitgenosse beschäftigt sich Anker mit Erkenntnissen und Errungenschaften seiner Zeit und setzte sie bildnerisch um. (…) Anker engagiere sich für die Ideale, die das sich ausformende schweizerische Bildungssystem prägten, und er vermittelte durch sein Werk ein damals neues Verständnis von Bildung: Bildung bedeutet mehr als den Besitz von Kenntnissen in verschiedenen Wissensgebieten, Bildung ist ein umfassendes Geschehen, in dem ein Kind heranwächst und sich mit nahestehenden Menschen sowie mit seiner natürlichen und seiner geformten Umwelt auseinandersetzt und so zu einer individuell geprägten Persönlichkeit reift. "(Ausst. Kat. Schöne Welt, S. 133) So wird das Bildungsthema auch in dem hier angebotenen Gemälde von Albert Anker zum wesentlichen Inhalt der Darstellung. Vor dem Hintergrund einer mit Landkarten behangenen Studierstube sitzen die drei Figuren am Tisch und widmen sich konzentriert den "Hausaufgaben". Um sich dieser Aufgabe aufmerksam anzunehmen, wurde sowohl der Strickkorb, als auch das zuvor gesammelte Blumenbouquet beiseite gelegt. Sowohl der Korb als auch die Blumen, welche behutsam neben dem Sonnenhut auf der Bank platziert wurden, wirken dadurch wie autonome Stillleben im Bild selbst und verstärken gleichzeitig den narrativen Inhalt der Komposition. "Anker, der gegenständlichen Malweise verpflichtet, hatte im Laufe der Jahre einen umfangreichen Schatz an Requisiten angelegt, die er als Versatzstücke zum Anreichern und Variieren von Interieurs und als Rahmen von anekdotischen Szenen in seinen Bildern verwendete. So gesellte sich im Inser Atelier zu seinen Arbeitsgeräten wie Farbschrank, Malutensilienpult und-tisch, Staffeleien, Paravent und mächtigem Podest eine grosse Anzahl von Mobiliar und Kleingegenständen verschiedener Epochen, die vom stilpluralistischen Dekorationsprinzip der damaligen Zeit zeugen. (...) Als Versatzstücke besass Anker auch Tische und Schränke, worin und worauf Flaschen, Steingut- und Töpferwaren, Kaffee- und Teekannen, Körbe, Kinderspielzeug wie Ton- und Holztiere, Dominosteine, Handpuppen, aber auch Hüte und Kostüme für Kinder und Erwachsene platzierte, und derer er sich je nach Bildmotiv bediente." (Messerli, Isabelle: Wenn mich dann des Nachts die Träume beständig in Ateliers führen...? In: Ausst. Kat. Albert Anker. Wege zum Werk, Texte und Bilder zur Ausstellung Albert Anker in Ins, Ins 2000, S, 66.). So ist es nun weiter nicht verwunderlich, weshalb einem das Tintengefäss auf dem Tisch so bekannt erscheinen mag, ist es wohl das selbe Requisit, welches Anker beispielsweise auf dem Tisch des Gemäldes "Rosa und Bertha Gugger beim Stricken" platzierte (um 1885, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte Winterthur) oder wie er es gut zehn Jahre zuvor im Gemälde "Schreibender Knabe mit Schwesterchen I" verwendet hat. (Verkauft bei Koller Auktionen AG, 2012, siehe Vergleichsabbildung).


CHF 1 200 000 / 1 800 000 | (€ 1 237 110 / 1 855 670)

Sold for CHF 1 400 000 (including buyer’s premium)
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