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Lot 1049* - A154 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 16. September 2010, 10.00 AM

IMPORTANT SECRETAIRE WITH UPPER SECTION,Baroque, by L.H. ROHDE (Ludwig Heinrich Rohde, 1673-1755), Mainz circa 1725/26. Walnut, burlwood and various precious woods in veneer with exceptionally fine, engraved ivory inlays. Fall-front writing surface above central drawer, flanked by 2 stacked drawers on each side. Fitted interior of drawers. Secret compartment with 4 additional drawers. The upper section with mirrored central door. Interior with 3 shelves. Central locking. Gilt bronze mounts and drop handles. With inventory stamp PH 197 under crown. 107x61x(open 89)x194 cm. Provenance: - Collection of Princess Dorothea of Hohenlohe-Schillingsfuerst (1872-1954). - Collection of Countess Maria of Lamberg. - R. Kremayr collection, Vienna. Illustrated and described in detail in: F. Windisch-Graetz, Neues zum Werk von Ludwig Heinrich Rohde, in: Alte und moderne Kunst 177 (1981); p. 20-23.

Barock. von L.H. ROHDE (Ludwig Heinrich Rohde, 1673-1755), Mainz um 1725/26.
Nussbaum, -wurzelmaser und diverse Edelhölzer gefriest sowie mit graviertem Elfenbein ausserordentlich fein eingelegt mit Insekten, Blumen, Blattwerk, Kartuschen, Voluten und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit mehrfach gestuftem Kranz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit sich nach unten verjüngenden, durch bewegten H-Steg verbundenen Vierkantbeinen auf profilierten, gequetschten Kugelfüssen. Schräge, aufklappbare Schreibplatte über Zentralschublade, flankiert von je 2 übereinander liegenden Schubladen. Inneneinteilung mit 4 Zentralschubladen auf 2 Reihen, flankiert von je 3 stufenmässig angeordneten Schubladen. Geheimfach mit 4 Schubladen. Zurückgesetzter, bastionsförmiger Aufsatz mit verspiegelter Zentraltüre über breiter Schublade, flankiert von je 4 Schubladen. Zentralverriegelung. Inneneinteilung mit 2 Tablaren. Vergoldete Bronzebeschläge und -hänger. Mit Inventarbrandstempel PH 197 unter Krone. 107x61x(offen 89)x194 cm.

Provenienz: - Sammlung Prinzessin Dorothea zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1872-1954). - Sammlung Gräfin Maria von Lamberg. - Sammlung R. Kremayr, Wien. Hochbedeutendes Prunkmöbel von bestechender Qualität und Eleganz. Es ist abgebildet und ausführlich beschrieben in: F. Windisch-Graetz, Neues zum Werk von Ludwig Heinrich Rohde, in: Alte und moderne Kunst 177 (1981); S. 20-23. Ein nahezu identisches, von L.H. Rohde signiertes Gegenstück ist Bestand der fürstlichen Sammlungen von Liechtenstein in Wien und im oben erwähnten Artikel ebenfalls abgebildet und ausführlich beschrieben. Innerhalb der Mainzer Schreiner nahm Heinrich Ludwig Rohde eine gesonderte Stellung ein. Er war Hofschreiner unter Lothar Franz von Schönborn und damit nicht der Zunft, sondern einzig dem Kurfürsten unterstellt. So arbeitete Rohde auf Bestellung eines höfischen Kundenkreises. Damit erklären sich auch seine relativ aufwendigen und kostbaren Möbel. Seine Werke gelten als die frühesten, von einem Mainzer Hofschreiner gefertigten Stücke, die bis heute bekannt sind. Ohne Frage darf er zu den herausragendsten Persönlichkeiten der Mainzer Schreiner des 18. Jahrhunderts gezählt werden. Rohde stammte aus Halberstadt und ist ab 1715 in Mainz nachweisbar. Von 1724 überliefern die Akten von Schloss Pommersfelden in Franken seine Tätigkeit für den Mainzer Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn. Von den Schlossmöbeln kann Rohde bislang keines sicher zugeschrieben werden. Ganz offensichtlich war der fränkische Schreiner Ferdinand Plitzner der leitende Kunstschreiner am dortigen Hof. Gesichert ist, dass Rohde an einigen Prunkmöbeln Plitzners mitarbeitete. Grundlage für die stilistische Zuordnung bilden seine Einlegearbeiten. Bereits vor seiner Zeit in Pommersfelden hatte Rohde an anderen Höfen gearbeitet, was eine gewisse Fertigkeit voraussetzte. Er war seit 1701 am Ehrenbreitsteiner Hof in Koblenz für Kurfürst Hugo von Orsbeck und nach dessen Tod für Herzog Karl Joseph von Lothringen tätig. In den Akten von Pommersfelden wird er stets als "Hofschreiner" bezeichnet - dieser Titel setzte die Meisterwürde voraus. Auch die Qualität eines für 1725 nachgewiesenen signierten Möbels lässt eher darauf schliessen, dass er schon Meister war, bevor er nach Pommersfelden ging. Das früheste überlieferte Rohde-Möbel ist der eingangs erwähnte signierte Kabinettschrank von 1725/26. Ihm kommt wegen seiner Signatur und der reichen Einlagen eine Schlüsselstellung zu. Aus der Signatur geht hervor, dass Rohde das Möbel "in zwei Jahren Arbeit" für den Hofkammerrat Nietscheke fertigte. Bei diesem Meisterwerk handelt es sich um einen schmalen, zurückgesetzten Kabinettschrank auf einem tischartigen Untergestell mit hohen, kegelförmigen und verstrebten Beinen. Lit.: H. Zinnkann, Meisterstücke Mainzer Möbel des 18. Jahrhunderts, Frankfurt am Main 1988; S. 33f. (biogr. Angaben). H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels, Spätbarock und Rokoko, München 1970; II, S. 111 (biogr. Angaben).


CHF 60 000 / 100 000 | (€ 61 860 / 103 090)

Sold for CHF 92 936 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.