Lot 1174* - A157 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 23. June 2011, 10.00 AM
SMALL BUREAU PLAT,Louis XVI and later, with stamp A. WEISWEILER (Adam Weisweiler, maitre 1778), Paris. Ebonized and shaped wood with fine brass fillets. The rectangular top lined with gold-stamped, black leather and edged in bronze. The front with 1 drawer with hinged writing surface. Gilt bronze mounts and sabots. With old owner's label "CABINET DE M. COURTILLOLES". The top was returned to its original condition by removing a later plateau with Boulle marquetry from the Louis XIX period. 123x71x81.5 cm. Provenance: - Former M. de Courtilloles collection, France. - Sotheby's Monte Carlo auction on 1.7.1995 (Lot No. 110). - Private collection, Monte Carlo.
Provenienz: - Ehemals Sammlung M. de Courtilloles, Frankreich. - Auktion Sotheby's Monte Carlo, 1.7.1995 (Katalognr. 110). - Privatsammlung, Monte Carlo. Feines Pult von bestechender Qualität. Ein sehr ähliches, ebenfalls von A. Weisweiler signiertes Bureau-Plat ist abgebildet in: F. Watson, Le meuble Louis XVI, Paris 1963; S. 239f. Es war einst Teil der Sammlung Ashburnam, später in der Sammlung Santo Spirito, und wurde 1994 von der Galerie Aveline an der Pariser Biennale angeboten. A. Weisweiler ist neben J.H. Riesener (1734-1806) der wohl bedeutendste Ebenist der Louis-XVI-Epoche. Seine Handwerkskunst erlernte er im Atelier von D. Roentgen in Neuwied, ehe er sich, wie viele seiner deutschen Kollegen, in Paris niederliess. Schon bald nach Erlangung der Meisterwürde 1778 belieferte A. Weisweiler den Hochadel der französischen Metropole und Marie-Antoinette, die eine Vielzahl von Luxusmöbeln in Auftrag gab. Leichtigkeit, vollendete Proportionen, perfekte Konstruktion und die Verwendung von Kuba-Mahagoni für die feinen Furniere gehörten zu seinen Markenzeichen. Von grosser Bedeutung war A. Weisweilers Zusammenarbeit mit dem "marchand-mercier" D. Daguerre, der ihm zahlreiche Aufträge beschaffte. Aus dieser unglaublich fruchtbaren Zusammenarbeit resultierten seine wohl berühmtesten Möbel mit Porzellanplaketten. Eine Vielzahl dieser Ebenistenmeisterwerke wurden in den Wirren der Revolutionsjahre an das englische Königshaus verkauft. A. Weisweiler - im Gegensatz zu vielen seiner "confrères" - überstand die letzten Jahre des 18. Jahrhunderts relativ problemlos und konnte es sich leisten, sowohl seine immer noch florierende Werkstatt zu vergrössern als auch diverse Gebäude in der französischen Metropole erwerben. Im Empire belieferte er die neu an die Macht erlangte Elite mit immer innovativen und ausserordentlich fein gearbeiteten Prunkmöbeln aus erlesensten exotischen Hölzern. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 863-874 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 623-626 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 475/476 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 389-403 (biogr. Angaben).
CHF 60 000 / 100 000 | (€ 61 860 / 103 090)
Sold for CHF 132 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.