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Lot 1087* - A154 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 16. September 2010, 10.00 AM

FOUR-PART SCREEN,known as a "biombo", Regence, Mexico circa 1720. Relief-decorated and polychrome painted leather. In ebonized frame. W 192 cm, H 150 cm. Provenance: - Formerly part of a collection in a castle in Normandy. - From a private Paris collection.

sog. "biombo", Régence, Mexiko um 1720.
Leder reliefiert und polychrom bemalt; auf goldenem und schwarzem Fond ausserordentlich feine Drachen, Vögel, Hasen, Affen, Tiger, Pferde, Leoparden, Hunde, Blumen und Blätter. In ebonisiertem Rahmen. B 192 cm, H 150 cm.

Provenienz: - Ehemals Bestand einer Sammlung in einem Schloss in der Normandie. - Aus einer Pariser Privatsammlung. Feiner Paravent in gutem Erhaltungszustand; ein ähnlicher Paravent wurde in unserer Dezember-Auktion 2005 (Katalognr. 1136) verkauft. Ein "biombo"aus dem Museo de América in Madrid zeigt analoge goldene Wolkenmotive. Bemalte Ledertapeten haben ihren Ursprung in der mittelalterlichen hispano-moresken Kultur und waren vor allem im 16. und 17. Jahrhundert sehr beliebt, wie zum Beispiel in den kulturell mit Spanien verbundenen Niederlanden und vor allem auch Mexiko. Interessanterweise wurden die meisten Tapeten aus "spanischem Leder" gefertigt und vor allem als Dekorationselemente für Wände benutzt, aber ebenfalls als Bezüge für Sitzmöbel. Als zeichnerische Vorlage dienten Gemälde und Stiche, wie zum Beispiel jene von R. Hooghe (1645-1708) aus den 1670er Jahren. Tapeten dieser Art sind u.a. Bestand der Sammlungen des Skokloster-Palast in Schweden. Sie wurden in Amsterdam von P. Trotzig in Auftrag gegeben und fanden so den Weg in die schwedischen Paläste. Der hier angebotene "biombo" ist ein besonderes mexikanisches Werk aus dem frühen 18. Jahrhundert. Das spanische und portugiesische Wort "biombo" leitet sich aus dem japanischen Wort "byobu" ab (literarische Übersetzung: "Schutz vor Wind"). "Biombos" wurden Ende des 17. Jahrhunderts von der legendären Galeone Manila aus Japan in das Neue Spanien (Mexiko) gebracht. 1614 sandte der japanische Shogun Tokugawa leyasa eine Folge von Paneelen als Geschenk dem Vizekönig Luis de Velasco. Später wurden "biombos" auch in Mexiko City und Puebla gefertigt und gehörten sie zum modischen Hausinventar der wohlhabenden, elitären Gesellschaft. Die Themen variierten zwischen mythologischen, allegorischen und historischen Szenen oder auch Darstellungen von Veduten, Emblemen und galanten Festen. Lit.: M. J. Schreffler, No Lord Without Vassals, Nor Vassals Without a Lord: The Royal Palace and the Shape of Kingly Power in Viceregal Mexico City, in: Oxford Art Journal, 27.2.2004, S. 155-172 (mit Abb.). G. Curiel, Los biombos novohispanos: Escenograficas de poder y transculturacion en el ambito domestico, in Viento detenido: Mitologias e historias en el arte de biombo, Asociacon Carso S. A.; Mexico City, 1999, S. 9-23. J. J. Rishel and S. Stratton-Pruitt, eds. The Arts in Latin America, 1492-1820, Ausstellungskatalog, Philadelphia Museum of Art, 2007.


CHF 25 000 / 45 000 | (€ 25 770 / 46 390)

Sold for CHF 31 200 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.