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Lot 1048* - A156 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 31. March 2011, 10.00 AM

PAIR OF IMPORTANT CONSOLES WITH BOULLE MARQUETRY,Regence style, partially with older elements, after models by A.C. BOULLE (Andre Charles Boulle, 1642-1732), Paris. Ebony and brown tortoiseshell with exceptionally fine, engraved brass "premiere partie" and "contre partie" inlays in the style of J. Berain. The front with broad central drawer, flanked on each side by 1 drawer. Exceptionally fine, matte and polished gilt bronze mounts and applications. 120x69x85 cm.

Régence-Stil, teils ältere Elemente, nach Modellen von A.C. BOULLE (André Charles Boulle, 1642-1732), Paris.
Ebenholz und braunes Schildpatt eingelegt mit ausserordentlich feinem, graviertem Messing in "première-partie" und "contre-partie" in der Art von J. Bérain; Arabesken, Voluten, Blätter und Filets. Abgerundetes, leicht vorstehendes Blatt auf wellig ausgeschnittener Zarge mit 6 teils geschweiften, durch bewegten Umlaufsteg mit Zentralvase verbundenen Beinen auf Kreisel- und Volutenfüssen. Front mit breiter Zentralschublade, flankiert von je 1 weiteren Schublade. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen in Form von Satyrmaskaronen, Blättern und Zierfries. 120x69x85 cm.

Provenienz: Privatsammlung, Monte Carlo. Ausserordentlich feines Paar von bestechender Qualität. Es gehört zu einer gut dokumentierten Gruppe von Möbeln, die sich in der Form und einigen Elementen gleichen. Sie sind nach Boulles Entwurf für das sogenannte "projet de table" entstanden,der im Musée des Arts Décoratifs in Paris aufbewahrt wird und nachgebildet ist in: P. Verlet, Les ébénistes du XVIIIe siècle francais, Paris 1963, ü. 34 (fig. 2). Der Entwurf wurde später gedruckt, jedoch nicht originalgetreu ausgeführt; 1722 wurde er in Mariettes Werk "Nouveaux dessins des meubles ... inventés par André-Charles Boulle" mit dem Titel "Grande Table" veröffentlicht. Während des 18. Jahrhunderts war diese Art von Konsolen sehr beliebt. Ganz besonders in England fanden sie im frühen 19. Jahrhundert grossen Anklang bei den Tylney-Long's von Wanstead, den Earls of Ancaster von Grimsthorpe, den Earls Brownlow von Belton, Georges Watson Taylor, dem Duke of York und dem Duke of Buckingham. Auch der Kunstmarkt des 18. Jahrhundert zeigt, dass Angebot und Nachfrage sehr gross waren. So wurden beispielsweise 1767 in der Julienne Auktion drei Konsolen angeboten (Katalognr. 1642, 1648 und 1649). Eine weitere "en contrepartie" wurde 1785 in der Dubois Auktion (Katalognr. 215) versteigert, und eine in der Auktion von Chevalier Lambert 1787 (Katalognr. 310). Boulle hatte die Konsolen nicht unbedingt als Paar vorgesehen, allerdings waren sie als Paare im Besitz von grossen Kennern wie Gaignat, Randon de Boisset, Duruet, Senozant und die Ducs de Luynes und de Noailles zwischen 1750 und 1760. Die Tische in dieser globalen Form lassen sich in drei verschiedene Kategorien einordnen. Die erste, älteste und grösste Gruppe unterscheidet sich insofern, als sie dem ursprünglichen Entwurf mit den Satyrmasken an den Vorderbeinen am ähnlichsten ist. Der zweite und etwas spätere Typus, zeichnet sich durch Frauenmasken an den Beinen aus und ist etwas breiter mit einer stärker ausgeformten Zarge. Die dritte und letzte Gruppe umfasst die Werke der Ebenisten aus der Louis XV-Epoche Mitte des 18. Jahrhunderts. Als bekanntester unter ihnen gilt Adrien Dubois. Eine weitere Variante dieses Tisches, allerdings mit einer Lederplatte, wurde um 1700 als Prototyp für Bureaux-plats mit Boulle-Marketerie gefertigt. Dies trifft für den Tisch der Riahi Collection, Auktion Christie's New York am 2. November 2000 (Katalognr. 39) zu ; ausserdem für den Tisch, ehemals aus der Sammlung Jules Strauss, bearbeitet in dem Werk von A. Theunissen in: Meubles et Sièges, Paris 1933; S. 59. Dieser Tisch, mit späterer Marmorplatte, trägt noch Spuren der Boulle-Marketerie auf der Rückseite. Er befindet sich heute im Bayerischen Nationalmuseum und war ursprünglich in der Münchner Residenz. (B. Langer, Die Möbel der Residenz, München 1995, Vol. 1, S. 254-6). Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 106-114 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 67-109 (biogr. Angaben). Ibid, Les Ebénistes Français de Louis XIV à la Révolution, Paris 1989; S. 107 und S. 275. J.P. Samoyault, André-Charles Boulle et sa famille, 1979. P. Hughes, The Wallace Collection, catalogue of furniture, II, London 1996; S. 757.


CHF 70 000 / 120 000 | (€ 72 160 / 123 710)

Sold for CHF 264 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.