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Lot 1631 - A160 Estates & Collections - Monday, 26. March 2012, 02.00 PM

IMPORTANT SILVER-GILT ROYAL PRESENTATION VASE, London, Philip Rundell, 1821.Campana form, with the royal coat of arms of King George IV on both sides and the inscription: 'The Gift of His Majesty King George IV. TO The Count and Countess Münster. IN COMMEMORATION OF His Majesty having stood Sponsor in Person. AT THE BAPTISM OF THEIR SON GEORGE HERBERT COUNT MÜNSTER 11 MAY 1821, HIS EXCELLENCY COUNT MÜNSTER BEING AT THAT TIME, His Majesty's Minister of State. FOR THE KINGDOM OF HANOVER'. Marked for Philip Rundell, London, 1821. H 37 cm. With original wooden case.

Campana-förmig auf einem quadratischen Sockel montiert, mit dem Königlichen Wappen George IV. König von Grossbritannien zu beiden Seiten. Die Schauseite mit einer klassischen Szene, verso mit einer Gedenkinschrift graviert 'The Gift of His Majesty King George IV. TO The Count and Countess Münster. IN COMMEMORATION OF His Majesty having stood Sponsor in Person. AT THE BAPTISM OF THEIR SON GEORGE HERBERT COUNT MÜNSTER 11 MAY 1821, HIS EXCELLENCY COUNT MÜNSTER BEING AT THAT TIME, His Majesty's Minister of State. FOR THE KINGDOM OF HANOVER' Gemarkt für Philip Rundell, London, 1821. H 37 cm. Mit originaler Holzschatulle. 4233g.

In der für ihre Kinder verfassten Biographie des Grafen Münster schilderte seine Frau Wilhelmine, daß König Georg IV. sich selbst zum Paten ihres am 29. Dezember 1820 geborenen Sohnes Georg Herbert erklärt hatte: "Von allen Seiten wurde uns viel Theilnahme an Georgens Geburt gezeigt; als es Münster dem König anzeigte, umarmte er ihn und sagte: "Daß ist my God Son." Da der König auch dem russischen Botschafter Fürst von Lieven die Anwesenheit bei der Taufe seines Sohnes versprochen hatte, wurde diese auf den 10. Mai, die Taufe Georg Herberts auf den 11. Mai 1821 festgesetzt. Bereits im April sandte der König der Gräfin Münster sein von Diamanten gerahmtes Portrait, damit sie es zur Taufe tragen könne. Georg IV. hatte auf zwei Paten und einer Patin bestanden und so hielten bei der Taufe außer ihm auch Fürst Lieven für Georg Wilhelm Fürst zu Schaumburg-Lippe und Fürstin Esterhazy für die Landgräfin von Hessen-Philippsthal, die Tante der Gräfin Münster, das Kind. (Biographie der Gräfin Münster, S. 83, 85f.). Das Geschenk der Vermeilvase war von großer Bedeutung für das Ehepaar, da es das persönliche Verhältnis des Grafen Münster zu den Königen Georg III. (1738-1820) und Georg IV. (1762-1830, Regent 1810-1820) und seine beruflich erfolgreiche Zeit als Staats- und Kabinettminister symbolisierte. Bereits im folgenden Jahr 1822 wurde die Vase im Portrait der Gräfin Münster von Peter Eduard Ströhling präsentiert (s. Los …), während der Graf selbst mit dem 1817 erhaltenen Erblandmarschallstab (s. Lose …) gezeigt ist. Literatur: Wilhelmine von Münster, Das Leben des Grafen Münster (1766-1839). Aufzeichnungen seiner Gemahlin Gräfin Wilhelmine, geb. Fürstin zu Schaumburg-Lippe, Hrsg. Carl Haase (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung, Bd. 43), Göttingen 1985. Wir danken Andrea Huber für ihren Beitrag zu diesem Lot. Mit Philip Rundell (1746-1827) verbindet man eine der bedeutensten und erfolgreichsten Goldschmiede Werkstätten Englands, in der die berühmtesten Kunsthandwerker dieser Zunft zu seiner Zeit mitgewirkt hatten. Seit dem Jahr 1820 leitete er ein Unternehmen mit Ateliers in Paris, Wien, St. Petersburg, Bagdad, Konstantinopel, Delhi und verschiedenen anderen Städten in Südamerika. Vor allem durch die Qualität seiner Objekte sowie Dank seines Hauptgeschäftspartners John Bridge (1755-1834), aber auch aufgrund seines offenbar skrupellosen Charakters, brachte es Rundell zu internationalem Ruhm. 'Rundell & Bridge' erreichten den Höhepunkt ihrer Laufbahn durch die Ernennung zum Königlichen Hofjuweilier im Jahr 1789. Die ausergewöhnlichen Kunstobjekte, die für den englischen Hof in Auftrag gegeben wurden, sind zahlreich. So gab der Prinzregent (seit 1820 König George IV.) in der Zeit von 1812 bis 1816 ein Duzent Vermeil Kühler im Stil der berühmten antiken 'Warwick Vase' in Auftrag und eine Summe von 10000 Pfund wurde im Jahr 1816 vom Parlament für Prinzessin Charlotte Augusta von Wales zum Anlass ihrer Hochzeit mit Leopold I. von Sachsen-Coburg für den Kauf von Juwelen bewilligt, die sie in ein sagenhaftes Brililanten Diadem, Ohrringe und einen sehr wertvollen Armreif von Rundell, Bridge & Co umsetzte. Der Herzog von York selbst hatte auch eine Vorliebe für Silber und schuldete Rundell im Lauf der Zeit so viel Geld, dass er ihm die Mienenrechte in Nova Scotia in Kanada überschrieb, um seine Schulden zu begleichen. Neben dem königlichen Diadem von 1820 für König George IV., Orden und Tabatièren, stammt auch die 'Imperial Crown' für Queen Victoria aus dem Jahr 1838 aus der Werkstatt Rundells (Rundell, Bridge & Rundell). Berühmte Goldschmiede wie Paul Storr (1771-1844) traten ein in die Firma, so auch der Bildhauer William Theed (1764-1817), der schon bei Wedgwood als Modelleur gearbeitet hatte. Ausserdem John Flaxman (1755-1826), der den Entwurf lieferte für den berühmten Schild des Achilles, 'The Shield of Achilles', ausgeführt von Phillip Rundell in Vermeil. Ein Exemplar wurde beim Krönungsbanquette König George IV. ausgestellt, es befindet sich heute in der Royal Collection, 4 andere Versionen ehemals aus dem englischen Hochadel sind heute in internationalen Museen und ehemals im internationalen Handel. 1827 starb Philip Rundell und hinterliess ein enormes persönliches Vermögen von 1,5 Mio Pfund. Die Firma wurde 1843 geschlossen. www.royalcollection.org.uk; C. Hartop, Royal Goldmsiths, The Art of Rundell & Bridge 1797-1843, 2005; Jane Roberts, Royal Treasures: A Golden Jubilee Celebration, London 2002.


CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)

Sold for CHF 52 800 (including buyer’s premium)
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