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Lot 1629 - A160 Estates & Collections - Monday, 26. March 2012, 02.00 PM

IMPORTANT LORD LIEUTENANTS CEREMONIAL MACE FOR THE KINGDOM OF HANOVER, London,John Northam, 1816. 18 ct. gold and enamel. Composed of three cylindrical shafts in gold, enameled in light blue, with raised lions 'passant guardant'. The end pieces in gold, one side surmounted by a lion on gold royal crown of Great Britain above motto of the 'Order of the Garter' and von Münster coat of arms. Verso inscribed: GEORG PRINZ REGENT VON GROSS BRITANNIEN IRLAND UND HANNOVER ERTHEILTE NACH WEEDER HERSTELLUNG DER OEFFENTLICHEN RUHE BEFREYUNG UND ERWEITERUNG DER DEUTSCHEN STAATEN SEINER MAYESTAT DEM GRAFEN ERNST FRIDERICH HERBERTH VON MÜNSTER SEINEM STAATS UND CABINETS MINISTER DIE ERBLICHE MARSCHALL WÜRDE DES KONIGREICHS HANNOVER ZUR BELOHNUNG SEINER DIENSTE AM 12TEN AUGUST 1814. The opposite end with the 'Saxon Steed' on the crown of Hanover above the motto 'NEC ASPERA TERRENT', the royal coat of arms of Great Britain and the royal monogram under the royal crown. Marked for John Northam, London and 1816. L 64.8 cm. With original leather case. Enamel chipped in some places.

John Northam, 1816. 18 ct Gold und Email. Zusammengesetzt aus drei zylindrischen Schäften in Gold, emailliert in Hellblau, mit erhabenen Löwen 'passant guardant' mit Krone, ausgespart und graviert. Die Endstücke in Gold auf der einen Seite bekrönt von einem Löwen über der königlichen Krone von Grossbritannien in Gold, darunter das Motto des Hosenband Ordens 'Order of the Garter' und appliziert mit dem Wappen von Münster, neu bereichert durch einen Herzschild mit zwei gekreuzten Marschallstäben und zusätzlicher Helmzier. Die Rückseite beschriftet GEORG PRINZ REGENT VON GROSS BRITANNIEN IRLAND UND HANNOVER ERTHEILTE NACH WEEDER HERSTELLUNG DER OEFFENTLICHEN RUHE BEFREYUNG UND ERWEITERUNG DER DEUTSCHEN STAATEN SEINER MAYESTAT DEM GRAFEN ERNST FRIDERICH HERBERTH VON MÜNSTER SEINEM STAATS UND CABINETS MINISTER DIE ERBLICHE MARSCHALL WÜRDE DES KONIGREICHS HANNOVER ZUR BELOHNUNG SEINER DIENSTE AM 12TEN AUGUST 1814. Das Gegenstück mit dem 'Sachsenross' über der Krone von Hannover, darunter das Motto 'NEC ASPERA TERRENT', appliziert mit dem königlichen Wappen von Grossbritannien und dem königlichen Monogramm unter königlicher Krone. Gemarkt für John Northam, London und 1816. L 64,8 cm. In Orignal Lederetui. Email an wenigen Stellen abgeplatzt.

Nach dem Jurastudium in Göttingen, bei dem Ernst von Mönster auch die Bekanntschaft der drei jüngsten Söhne König Georgs III. (1738-1820) machte, trat er 1788 als Auditor in den Dienst der Justizkanzlei in Hannover. Seit 1791 Hof- und Kanzleirat, wurde er mit der Familie 1792 in den Grafenstand (zu Münster) erhoben. 1793 und 1794-1798 begleitete Münster im Auftrag des Königs dessen Sohn August Friedrich, den späteren Herzog von Sussex (1773-1843), auf Reisen durch Italien. 1801-1804 als Botschafter nach St. Petersburg entsandt, wurde er 1805 als Staats- und Kabinettsminister bei der Person des Königs zum Leiter der Deutschen Kanzlei in London ernannt. Nach dem Sturz Napoleons vertrat Münster als Bevollmächtigter des Prinzregenten und späteren Königs Georg IV. (1762-1830, Regent 1810-1820) auf dem Wiener Kongress (18.9.1814-9.6.1815) erfolgreich die Interessen Hannovers: Das Kurfürstentum wurde unter beträchtlichen Gebietserweiterungen zum Königreich erhoben. Bereits vor der Teilnahme am Kongress hatte der Regent Graf Münster am 12. August 1814 die Würde des Erblandmarschalls in der neugeschaffenen Ständeversammlung des Landes verliehen. Als außerdem zugesagte Dotation von 6000 Talern jährlicher Einkünfte wählte Münster das seit 1803 säkularisierte Kloster Derneburg, das ihm am 31. März 1815 geschenkt wurde. Die Erhebung in den Fürstenstand lehnte der Graf ab. (Ferdinand Frensdorff: Münster, Ernst Friedrich Herbert Graf v., in: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 23, Leipzig 1886, S. 157-185). Der 1816 gefertigte Erblandmarschallstab wurde erst 1817 überreicht, wie aus der von Wilhelmine Gräfin zu Münster für die Kinder verfassten Biographie ihres Mannes hervorgeht: "Am 14t [Juli] hatte Münster lange beim Regenten referirt, da gab der Regent ihm den Hannoverschen Erblandmarschallstab auf die freundlichste Weise." (Wilhelmine von Münster, Das Leben des Grafen Münster (1766-1839). Aufzeichnungen seiner Gemahlin Gräfin Wilhelmine, geb. Fürstin zu Schaumburg-Lippe, Hrsg. Carl Haase (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung, Bd. 43), Göttingen 1985, S. 57) Nachdem das Ansehen des Staats- und Kabinettministers wegen seiner restaurativen Einstellung in der Öffentlichkeit schwand, wurde er von König Wilhelm IV. (1765-1837) und seinem Statthalter in Hannover, Adolph Friedrich, Herzog von Cambridge (1774-1850), 1831 zum Rücktritt aufgefordert. Zurückgezogen auf Schloß Derneburg lebend, nahm er noch das Amt des Erblandmarschalls der hannoverschen Stände wahr, das er an seinen Sohn Georg Herbert vererbte. (Martin Vogt: Münster, Ernst Friedrich Herbert zu, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 18, Berlin 1997, S. 533-535) Von einer Dame gefragt, wie er den Landmarschallstab trage, antwortete Ernst zu Münster: "Das kann ich machen, wie ich will. Früher habe ich das Pferd oben gehalten. Das hat mich ja nun abgeworfen, so will ich künftig den Löwen oben halten." (Moritz Petri, Lebensbilder, geschichtliche und kulturgeschichtliche aus den Erinnerungen und der Mappe eines Greises, Hannover 1868, S. 105) Wir danken Andrea Huber für ihren Beitrag zu diesem Lot. Der Lebensweg und auch das Lebenswerk John Northams sind bis auf wenige bekannte aussergewöhnliche Kunstobjekte, die er für Rundell, Bridge & Rundell im Auftrag des englischen Königs ausführte, weit weniger geläufig als die seiner prominenten Zeitgenossen Philip Rundell selbst und auch Robert Garrard. Seine Lebensdaten sind bekannt, geboren 1765, heiratete er Frances Coutts im Londoner Soho im Jahr 1792. Seit 1793 ist seine Meistermarke in der 'Goldsmith Hall' nachzuweisen, wo er als Goldarbeiter an der St. Martin's Street 12 in Leicester Fields und im Jahr 1796 als Goldarbeiter an der Frith Street 12 in Soho registriert wurde. Er arbeitete für die königliche Goldschmiede Rundell, Bridge & Rundell. Seinen Lebensabend verbrachte er bis zu seinem Tod 1849 in London-Brompton. Aus den Sammlungen des Königlichen Hauses Hannover stammt ein Marschallstab, den John Northam für Rundell & Bridge im Auftrag von König George IV. im Jahr 1821 anfertige. Dies war ein Geschenk für dessen Bruder Ernst August Herzog von Cumberland, dem späteren König von Hannover (1837), 2005 im Rahmen der Auktion 'The Royal House of Hanover' auf der Marienburg verkauft. Ebenso im Jahr 1821 erhielt William Henry Herzog von Clarence (1765-1837) einen Zeremonienstab als oberster Admiral der königlichen Flotte, ebenfalls überreicht von König George IV. und ein Werk John Northams, heute im National Maritime Museum, in Greenwich, London.


CHF 70 000 / 90 000 | (€ 72 160 / 92 780)

Sold for CHF 156 000 (including buyer’s premium)
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