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Lot 1104* - A161 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 21. June 2012, 02.00 PM

PRINCELY COMMODE,Louis XV, stamped S. OEBEN (Simon Oeben, maitre 1769), with stamp of the CHATEAU DE CHANTELOUP, Paris circa 1765. Mahogany veneer. The front with 2 drawers. Gilt bronze mounts and sabots. "Carrara" top. 126x53x86 cm. Provenance: - Former collection of the Chateau de Chanteloup. - From a Paris collection.

Louis XV, sign. S. OEBEN (Simon Oeben, Meister 1769), mit Brandstempel des CHATEAU DE CHANTELOUP, Paris um 1765.
Mahagoni gefriest. Geschweifter, trapezförmiger Korpus mit abgerundeten Ecken auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Front mit 2 Schubladen. Vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Mehrfach profilierte "Carrara"-Platte. 126x53x86 cm.

Provenienz: - Ehemals Sammlung Château de Chanteloup. - Aus einer Pariser Sammlung. Hochbedeutende Kommode von bestechender Qualität; vergleichbare Kommoden von S. Oeben aus dem Château de Chanteloup sind abgebildet in: V. Moreau, Chanteloup - Un moment de grâce autour du duc de Choiseul, Tours 2007; S. 248-252. Das Château de Chanteloup gehörte dem Duc Etienne-François de Choiseul (1717-1785), dem Besitzer einer der brillantesten Sammlungen seiner Zeit. Erst ein Jahrhundert später konnte der Mythos, der das Schloss und seinen Erbauer umgab wie auch die Umstände, die im Jahr 1823 zu dessen Zerstörung führten, aufgeklärt werden, obwohl es sich um ein vielbeachtetes Geschehen in der Geschichte der Touraine handelte. 1927 konnte anlässlich einer Ausstellung in Tours, die die Geschichte des Schlosses aufleben liess und die zahlreichen Sammlungen, in Frankreich und im Ausland, beleuchtete, die ihre Bedeutung dem Château de Chanteloup verdanken, etwas Klarheit geschaffen werden. Nach dem Erwerb des Anwesens 1761 und während den Jahren seines Aufenthalts (1771-1774) konnte Choiseul das Schloss zum Blühen bringen; er nahm Verbesserungen und Vergrösserungen an den Gebäuden vor, schuf Gärten und einen chinesischen Park, von dem heute noch die berühmte Pagode vorhanden ist. Er bestellte bei den besten Ebenisten seiner Zeit Mobiliar, das seinem Pariser Palais ebenbürtig ist. Seine Gefolgschaft setzte sich zusammen aus Künstlern, Intellektuellen, Musikern und Persönlichkeiten, die sich der königlichen Autorität widersetzen. Das höfische Leben während der 20 Jahre, die der Duc de Choiseul und seine Familie und Freunde das Schloss bewohnten, darf als Symbol für die "art de vivre à la Française" betrachtet werden. Die Zeit nach dem Tod des Duc de Choiseul bedeutete für Chanteloup den Niedergang; seine Sammlungen wurden verkauft und auseinandergerissen, wobei der Garde-Meuble de la Couronne eine grosse Anzahl von Objekten erwarb, die in öffentlichen Sammlungen aufbewahrt sind. Trotz des Kaufs des Anwesens 1786 durch den Duc de Penthièvre (Louis Jean Marie de Bourbon, 1725-1793), der seine bedeutende Gemäldesammlung mitbrachte, insbesondere Werke von François Boucher, hatten die Revolutionswirren eine fatale Auswirkung auf Chanteloup. Das Schloss wurde beschlagnahmt, geleert und als "bien national" 1797 verkauft. S. Oeben war der Bruder des berühmten Jean-François Oeben und wie dieser als Ebenist tätig. Auch er heiratete eine Schwester des Roger Vandercruse, Marie-Marguerite, die ihm zwölf Kinder gebar. Ab 1754, nachdem C.J. Boulle gestorben und Jean-François dank des Einflusses von Madame de Pompadour und auf Empfehlung von Marigny zum "ébéniste du Roi" der Manufacture des Gobelins ernannt worden war, arbeitete Simon mit seinem Bruder zusammen in den Werkstätten der Manufaktur. Zwei Jahre später zog Jean-François ins "Arsenal" um, Simon behielt aber seine Räumlichkeiten in der Manufaktur und wurde zum "premier ébéniste du Roi" ernannt. Kurz darauf eröffnete er unter anderem ein bedeutendes Geschäft, um den Verkauf seiner Werke zu fördern. Er schuf vor allem Kommoden und Coiffeusen, aber auch Kleinmöbel und Ungewöhnliches wie Bidets. S. Oeben erhielt zwar zahlreiche Aufträge von bedeutenden Adligen und war für illustre Persönlichkeiten tätig, hinterliess seiner Witwe aber dennoch ein finanzielles Desaster, als er starb. Ein Jahr lang versuchte Marie-Marguerite vergeblich, das Unternehmen aus der Misere zu führen, bis sie gezwungen war, die Arbeiten einzustellen. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 620 (biogr. Angaben).


CHF 45 000 / 75 000 | (€ 46 390 / 77 320)

Sold for CHF 37 800 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.