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Lot 1208* - A158 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 22. September 2011, 10.00 AM

PRINCELY BUREAU MECANIQUE "AUX BUSTES DE ROMAINS",Directoire, attributed to A. REGNIER (Alexandre Regnier, 1751-1802), with the label PE GARDE MEUBLE DE MUNICH 18, Paris circa 1801/2. Flame mahogany, known as "acajou chenie". Rectangular, sliding top. Pull-out, hinged drawer lined inside with gold-stamped green leather, probably original, above 3 adjacent drawers. Pull-out shelf on each side with matching lining. Exceptionally fine, matte and polished gilt bronze mounts and applications. 145x88x(open 120)x90 cm. Provenance: - Former property of Eugene de Beauharnais. - Princely collection, Germany. - Daxer & Marschall, Munich. - Private collection, Switzerland.

Directiore, A. REGNIER (Alexandre Régnier, 1751-1802) zuzuschreiben, mit Etikette PE GARDE MEUBLE DE MUNICH 18, Paris um 1801/2.
Mahagoni geflammt, sog. "acajou chenié". Rechteckiges, schiebbares und vorstehendes Blatt auf gerader Zarge mit markanten Vierkantbeinen. Herausziehbare, abklappbare und innen mit grünem, mit Bienen goldgepresstem und wohl originales Leder bezogene Schublade über 3 nebeneinander liegenden Schubladen. Seitlich je 1 entsprechend bezogenes Auszugstablar. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen. 145x88x(offen 120)x90 cm.

Provenienz: - Ehemals Besitz von Eugène de Beauharnais. - Fürstlicher Besitz, Deutschland. - Daxer & Marschall, München. - Privatbesitz, Schweiz. Hochbedeutende "table méchanique" von bestechender Qualität und Eleganz. Ein rundes Gueridon, heute Teil der Sammlungen des Musée de Malmaison, besitzt die gleiche Etikette und Nummer 92. Es war einst Besitz von Eugène de Beauharnais und befand sich in einer seiner bayuwarischen Residenzen. Da die Inventare fehlen, lässt sich heute nicht mehr genau eruieren, in welcher der Residenzen das Gueridon stand; es könnte im Leuchtenberg-Palais gewesen sein. Vor allem die Werkstatt von F.H.G. Jacob-Desmalter war dafür bekannt, "tables méchaniques" und analoge Schreibmöbel zu fertigten - wie zum Beispiel 1808 das Bureau für Kaiser Napoleon im Château de Compiègne; zudem schuf Desmalters Sohn Alphonse in den 1820er Jahren einen vergleichbaren Tisch, der in unserer Juni Auktion 1996 (Katalognr. 1183) verkauft wurde, aber dennoch ist eine Zuschreibung an A. Régnier aufgrund ikonographischer Merkmale sinnvoller: In unserer Napoleonica Auktion 1995 versteigerten wir ein Ruhebett "à la romaine" (Katalognr. 4019), das nach Vorlagen von C. Percier gefertigt und in "Receuil de Décorations" aus dem Jahr 1801 dem Ebenisten A. Réginer zugeschrieben wurde. Das Ruhebett bestach durch eine ausserordentlich strenge Formgebung und sehr feine Bronzen. In unserer Juni Auktion 1996 präsentierten wir ein Bureau-Plat "à la justice" (Katalognr. 1151), das nahezu identische Vierkantbeine und eine analoge Formgebung besass wie das Ruhebett und das hier angebotene Bureau. Es sind die äusserst klassizistische Struktur des Möbels und seine inhaltsbezogene Bronzeornamentik, welche nun auch bei dieser Table Mécanique den Einfluss von C. Percier und die Handwerkskunst von A. Reigner offenbart. Eugène de Beauharnais wurde am 3. September 1781 in Paris geboren. Er war das erste Kind aus der Ehe von Joséphine, spätere Napoleons Gattin, und Alexander Vicomte de Beauharnais. Nach der Trennung seiner Eltern lebte er bei seinem Vater, bis zu dessen Tod. Der Mutter Eugènes, die die Revolutionswirren überlebt hatte, gelang es, gesellschaftlich wieder Fuß zu fassen. Sie heiratete 1796 den aus Korsika stammenden General Napoleon Bonaparte und wurde an dessen Seite 1804 Kaiserin der Franzosen. Eugène wurde 1797 von seinem Stiefvater Napoleon zum Offizier ernannt. Im Januar 1806 heiratete er auf Anweisung Napoleons die 17-jährige Prinzessin Auguste Amalie von Bayern. Aus der Heirat entwickelte sich eine innige Liebesbeziehung und das Paar, das 7 Kinder hatte, blieb ihr Leben lang zusammen. 1813 erwarb Eugène in Paris das Hôtel Villeroy, welches seither Hôtel de Beauharnais genannt wird. Er restaurierte es und stattete es kostbar im Empire Stil aus. Seit 1961 ist es die Residenz des Deutschen Botschafters in Frankreich. Eugène hatte eine innige Beziehung zu seiner Schwester Hortense, die am Bodensee das Schloss Arenenberg gekauft hatte. Bei einem seiner zahlreichen Besuche erwarb er das benachbarte Grundstück, um darauf von 1819 bis 1821 sein Schloss Eugensberg errichten zu lassen. Dieses liegt in Salenstein im Kt. Thurgau am Ufer des Untersees. Hier empfing im August 1822 die Familie den damaligen Kronprinzen Oskar I von Schweden, der um die Hand seiner ältesten Tochter Josephine bat. Am 22. Mai 1823 heiratete das junge Paar in München und ein Jahr darauf verstarb Eugène de Beauharnais in seinem Münchener Palais. Sein Grabmal befindet sich in der ehemaligen Hofkirche St. Michel in München. Hier wurde er am 25. Februar 1824 neben seinem Töchterchen Caroline Clotilde bestattet. Über den aus einer Bildhauerfamilie stammenden und als "maître sculpteur" tätigen A. Régnier ist aus zwei Gründen nur wenig bekannt: Seine Karriere als Ebenist war relativ kurz, und in zeitgenössischen Quellen wurde er lediglich mit seinem Vornamen erwähnt, was eine genaue Identifikation erschwert. Die noch erhaltenen Dokumente seiner frühesten Arbeiten weisen darauf hin, dass A. Régnier für den "Garde-Meuble de la Couronne" mit J.B. Séné zusammenarbeitete. 1787/88 schuf er den "écran" und zwei Fauteuils für die Privatgemächer von Marie-Antoinette in Saint-Cloud, ein Canapé für das "grand cabinet", ein Bett, zwei grosse Fauteuils und 11 "ployants" für die "chambre du Roi" im gleichen Schloss. 1789 fertigte er die Voyeuse des Alon Turc von Madame Elisabeth, Schwester von Louis XVI, im Schloss Montreuil. Ein Jahr später arbeitete er unter der Leitung von C. Percier und P.L.F. Fontaine und nach Zeichnungen von C.L. David an verschiedenen Dekorationen im Odéon. Der Dramaturg D. Arnault hielt damals Folgendes fest: "...un veritable artiste. Par lui nos ameublements, modelés sur ceux du théâtre, ont été amenés à cette simplicité de forme qu'il avait empruntée à l'antique et que Jacob leur conserva tout en les ornant, mais que les successeurs altèrent en s'efforçant de les porter à un plus haut degré de perfection." in: H. Ottomeyer (1981), S. 157f. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wandte sich A. Régnier wieder vermehrt der Ebenistentätigkeit zu und veröffentlichte 1800 die folgende, als kurios zu bezeichnende Annonce: "Magasin de meubles et bronzes dans le style Antique, chez le citoyen Alexandre, rue du Mont-Blanc No. 57. On y trouvera à toute heure quelque'un de poli et d'honnête pour recevoir ceux qui se présenteront. Alexandre ne s'occupe présentement qu' à faire des dessins et des modèles de meubles; il a été forcé de prendre ce parti, n'étant pas assez patient pour supporter les mauvaises raisons de la plupart de ceux qui se présentent pour acheter." in: H. Vial/A. Marcel/A. Girodie, Les Artistes Décorateurs du Bois, Paris 1912; I, S. 39.


CHF 250 000 / 350 000 | (€ 257 730 / 360 820)

Sold for CHF 216 000 (including buyer’s premium)
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