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Lot 1021* - A163 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 06. December 2012, 10.00 AM

IMPORTANT CABINET "A FLEURS",Louis XIII, probably by J. VAN MEKEREN (Jan van Mekeren, Tiel 1658-1733 Amsterdam), The Netherlands circa 1695/1700. Tulipwood, purpleheart, olivewood, rosewood, sycamore and various precious woods with exceptionally fine inlays and partly ebonized. Double-door front above 2 adjacent drawers. The interior with 2 adjacent drawers. Gilt bronze mounts. Cracks and some areas of loss to the veneer. Some supplements. 167x56x192 cm.

Louis XIII, wohl von J. VAN MEKEREN (Jan van Mekeren, Tiel 1658-1733 Amsterdam), Niederlande um 1695/1700.
Rosen-, Veilchen- und Olivenholz, Palisander, Sykamore und diverse Edelhölzer ausserordentlich fein eingelegt mit Blumenbouquets, Henkelvasen, Konsolen, exotischen Vögeln, Maschen, stilisierten Tulpen, Rauten, Reserven, Ranken, Voluten, Blättern, Kartuschen und Zierfries sowie teils ebonisiert. Rechteckiger Korpus mit geradem, vorkragendem Kranz auf Tischunterteil mit wellig ausgeschnittener Zarge und durch Umlaufsteg verbundenen, gedrehten Säulenbeinen mit gequetschten Kugelfüssen. Doppeltürige Front mit profilierter Schlagleiste über 2 nebeneinander liegenden Schubladen. Inneneinteilung mit 2 nebeneinander liegenden Schubladen. Vergoldete Bronzebeschläge. Risse und Fehlstellen im Furnier. Ergänzungen. 167x56x192 cm.

Provenienz: Privatbesitz, Schweiz. Ein sehr ähnliches Kabinett wurde in unserer Juni-Auktion 2008 (Katalognr. 1024) verkauft. Im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts liess sich J. van Mekeren, der zuvor in Amsterdam als Ebenist tätig gewesen war, in London nieder, wo er quellenmässig als "cabinet maker" belegt ist. 1687 reiste der für seine Blumenmarketerien berühmte Mekeren zurück nach Amsterdam, wo er das Bürgerrecht der Stadt erhielt. Die Quellenlage erlaubt keine definitiven Zuschreibungen seiner Werke, es lassen sich jedoch Vergleiche mit zwei Möbeln ziehen, die im Haus von Mekerens Enkel gefunden wurden. Mekerens Vorliebe für florale Marketerie ist offensichtlich und wird durch das Inventar belegt, welches nach dem Tod des Ebenisten erstellt wurde und mehrere Kabinett-Türen mit reicher Blumenmarketerie enthält. In zeitgenössischen Quellen findet sich Mekerens Name zusammen mit den bedeutendsten "kabinetwerkers". Zu seiner illustren Kundschaft, belegt durch Schuldpapiere, zählten der niederländische Hochadel und reiche Kaufleute der Stadt wie Jan Trip und Petronella van Hoorn. Ein Mekeren zugeschriebenes und dem unsrigen sehr ähnliches Kabinett befindet sich heute in den Sammlungen des Rijksmuseums in Amsterdam; an beiden zeigt sich eine immense Vielfalt in der realistischen Darstellung. Als Vorbilder für die floralen Motive dienten wohl Gemälde mit Blumenstillleben von Rachel Ruysch und J. van Huysum. Ausserdem erinnern sie auch an Arbeiten von A.C. Boulle, dessen Werk als einzigstes in punkto Qualität und Marketerie jenem von Mekeren gleichkommt. Es ist durchaus möglich, dass J. van Mekeren auf der Rückreise von London Paris besuchte und dort auf die Arbeiten des berühmten Ebenisten traf. Auch der Einfluss von J.B. Monnoyer und seiner Stiche auf das Werk von Mekeren ist evident. Lit.: R. Baarsen, Furniture in Holland's Golden Age, Amsterdam o.J.; S. 185-199 (allg. Angaben zur niederländischen Blumenmarketerie, zu den erwähnten Möbeln und biogr. Angaben zu Mekeren).


CHF 12 000 / 20 000 | (€ 12 370 / 20 620)

Sold for CHF 18 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.