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Lot 1067* - A166 Furniture & Sculptures - Thursday, 19. September 2013, 10.00 AM

IMPORTANT CENTER TABLE, Baroque, Rome circa 1710/20. Pierced and exceptionally richly carved giltwood. Violet/beige speckled marble top. 132x67x90 cm.

Barock, Rom um 1710/20.
Holz durchbrochen sowie ausserordentlich reich beschnitzt mit Karyatiden, Putten, Maskaronen, Blumen, Blättern und Zierfries sowie vergoldet. Profilierte, violett/beige gesprenkelte Marmorplatte auf durchbrochener, wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Karyatidenstützen auf Tatzenfüssen, durch Umlaufsteg mit Helm und Putti verbunden. 132x67x90 cm.

Provenienz: Aus einer römischen Sammlung. Vergleichbare Mitteltische sind beschrieben und abgebildet in: G. Lizzani, Il mobile romano, Mailand 1970; S. 68-73. Nach einem letzten Sieg von Papst Innozenz VI über Louis XIV, der versucht hatte, einen "gallischen Klerus" über der päpstlichen Herrschaft durchzusetzen, endete im 18. Jahrhundert die politische Dominanz der "potenza papale"; dies auch auf kulturellem Gebiet, wo es vor allem der Architekt und Bildhauer G.L. Bernini war, der seinen "barocco sentuoso" in ganz Europa mit Erfolg propagierte. Gleichzeitig war die Übernahme des graziler wirkenden Rokoko nur in Ausnahmefällen in prunkvollen Bauten und Kunstwerken erkennbar. So blieb Rom eine Hochburg des von "grandezza" geprägten "barocco", der sich vor allem auch in der Möbelproduktion manifestierte: grosszügige Formen und Proportionen, ausserordentlich kräftige Schnitzerei, enormer Reichtum der dekorativen Elemente. Im Gegensatz zu anderen bedeutenden kulturellen Zentren Italiens wie Genua, Mailand, Venedig, Florenz oder Neapel blieb in Rom der barocke Einfluss auf die klassizistischen Strömungen stark, so dass die Werke der Stadt von einer ausserordentlich kräftigen, monumentalen Formensprache geprägt waren. Die letzten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts, die neoklassizistische Architektur, Ausgrabungsfunde, Entwürfe ausländischer Zeichner wie R. Adam beeinflussten die lokalen Kunsthandwerker, die diese Einflüsse adaptierten und weiterentwickelten. Die Entwürfe und Zeichnungen von G.B. Piranesi waren die Basis der römischen Arbeiten, die sich durch schier grenzenlose Vielfalt auszeichneten: Maskaronen "alla greca", geflügelte Karyatiden, Sphingen, Füllhörner, Kartuschen. Lit.: E. Cozzi, Il mobile del ottocento - Italia, Novara 1985; S. 68-71 (mit Abb. eines von G.B. Piranesi entworfenen Gueridons). A. Disertori / A.M. Necchi-Disertori, Il mobile del settecento - Italia, Novara 1985; S. 67-71 (kulturhist. Angaben zur Entwicklung Roms). A. Gonzales-Palacios, Fasto Romano - Ausstellungskatalog des Palazzo Sacchetti, Verona (1991).


CHF 35 000 / 55 000 | (€ 36 080 / 56 700)

Sold for CHF 54 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.