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Lot 3645 - Z36 Prints & Multiples - Saturday, 28. June 2014, 01.30 PM

PABLO PICASSO

(Málaga 1881–1973 Mougins)
La femme au miroir. 1950.
Farblithografie, 1. Zustand (sowohl der Farb- als auch der Schwarzplatte). Aus einer Auflage von 5 Künstlerexemplaren. Unsigniert. Am rechten Seitenrand unten doppelt im Stein datiert: 26.11.50. Darstellung 32 x 49,5 cm auf Vélin von Arches (mit dem angeschnittenen Wasserzeichen) 38,3 x 56,4 cm. Gedruckt bei Mourlot.

Werkverzeichnis: - Mourlot, Nr. 197. - Rau, Nr. 514. Literatur: Vgl. Gauss, Ulrike (Hrsg.): Pablo Picasso. Die Lithographie. Graphikmuseum Pablo Picasso. Die Sammlung Huizinga, Münster 2000, S. 214, Nr. 556. Pablo Picassos druckgrafisches Werk gehört sowohl in Umfang, Variantenreichtum als auch vor allem in Bezug auf die Qualität zum Besten, was in der Kunst des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Er beherrscht alle grafischen Techniken, kombiniert sie meisterlich und greift auch auf längst vergessene Techniken zurück. Die Grafik nimmt in seinem Gesamtwerk eine gleichwertige Stellung zu den Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen ein. Es gibt Phasen in seinem künstlerischen Schaffen, in denen die Grafik das beherrschende Medium ist. Die Variationsmöglichkeiten der unterschiedlichen Drucke ermöglichen es Picasso, seine Experimentierfreudigkeit auszuleben, und dabei nimmt die Lithografie eine besondere Stellung ein. Zwar dominieren die Radierungen sein Werk, dennoch bietet die Lithografie einen entscheidenden, ihm überaus wichtigen Vorteil: "das Festhalten von "Zuständen", an denen er nachträglich weiterarbeiten konnte. Bei den Gemälden "Guernica" (1937) und "Das Leichenhaus" (1945) liess er die Etappen der Entstehung in Photographien festhalten. Die Lithographie gestattete ihm nun, den einzelnen Zustand trotz des Prozesses der weiteren Verwandlung unzerstört (als Abzug) zu bewahren." (zit. Erich Franz, in: Aust.Kat. Münster, 2000, S. 10). Die folgenden vier Lithografien "La femme au miroir" aus dem Jahr 1950 vermitteln genau diese einzigartige Qualität der Lithografie und zeigen auf eindrückliche Weise, "wie Picasso alle Möglichkeiten ausnutzt, seiner künstlerischen Auffassung und Arbeitsweise gerecht zu werden - das Werk sich entwickeln lassen, die Entstehung zu überprüfen, es zu verwandeln und, selten, zu zerstören." (zit.: Hachmeister, Heiner (hrsg): Pablo Picasso. Paraphrasen und Variationen. Seltene Graphik, Münster 2004, S. 5.). Basierend auf dem ersten Zustand erschafft Picasso vollkommen neue Werke, deren Verwandtschaft zum ersten Zustand offensichtlich ist, die aber dennoch als Einzelwerke bestehen. Dargestellt sind zwei Frauen im Profil, von denen die Linke, einen Spiegel haltend, vor der sitzenden rechten Frau kniet. Es gibt eine farbige sowie eine schwarze Druckplatte, die jeweils in drei bzw. vier Zuständen vorliegen. Mit jeder Bearbeitung einer Platte und dem Zusammenfügen von eben diesen bearbeiteten Druckplatten entstehen vollkommen neue Druckzustände, die immer auch als Einzelwerk bestehen. Die farbige Platte - Ocker bzw. Rot - hat einen eher malerischen Charakter, die schwarze Platte eher einen zeichnerischen. Während noch im ersten Zustand (Lot 3645) die ocker-farbene Platte dominiert und die schwarze Feder nur Kontur zu geben scheint, ändert sich dies im 2. Zustand (Lot 3646) grundlegend. Zwar sticht dem Betrachter das kräftige Rot ins Auge, dennoch wird die Konzentration dann auf das feine Liniennetz der schwarzen Platte gezogen. Im letzten Zustand (Lot 3648) dann ist die farbige Platte mit ihrem malerischen Charakter fast vollkommen verschwunden. Darüber hinaus ändert sich der Stil mit jeder Bearbeitung der Druckplatten grundlegend. Während im ersten Zustand die Figuren noch sehr realistisch sind und fast antikisierende Züge haben, wird vor allem die in den Spiegel schauende Frau immer fantastischer. Mit zunehmender Bedeutung der schwarzen Linie wird die Darstellung der Figuren kubistischer, ihre Anatomie ausgearbeiteter und gleichzeitig aber auch unrealistischer. Damit einhergehend nehmen auch erotisierende Momente zu.


CHF 6 000 / 8 000 | (€ 6 190 / 8 250)

Sold for CHF 11 100 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.