Empire, das Zifferblatt sign. LEFEVRE SUCCESSEUR DE DEBELLE A PARIS (ab 1804 Nachfolger von J.F. Debelle, tätig bis ca. 1820), Paris um 1810.

Weisser und "Bleu Turquin"-Marmor sowie vergoldete Bronze. Stehender Amor als Allegorie des Friedens, eine Girlande um die Rüstung hängend, seitlich Lanzen, Kriegsbeil und Flaggen, auf rechteckigem Sockel mit köcherförmigen Pilastern. Emailzifferblatt mit römischen Stundenzahlen. Pariser Werk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Feines Marmorrelief mit Darstellung eines Liebespaares in der Art von S. Boizot. 40,5x22,5x85 cm.

Provenienz: Aus einer französischen Sammlung. Expertisiert durch das Cabinet Dillée, Guillaume Dillée / Simon Pierre Etienne, Paris 2012. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert wurden Pendulen vor allem in vergoldeter Bronze gefertigt. Die hier angebotene Uhr ist selten, da sie als Unikat und in Marmor geschaffen wurde. Als Vorlagen dienten die Skulpturen der wichtigsten Bildhauer der Epoche wie z.B. J. Pigalle, Clodion, E. Falconet, P. Julien und S. Boizot. Vergleichbare Pendulen sind abgebildet in: P. Kjellberg, La pendule française du Moyen Age au XXe siècle, Paris 1997 (S. 296) und in: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996 (S. 161). Eine weitere Pendule ist abgebildet in: H.L. Tardy, La pendule française, Paris 1975; II (S. 247). Eine vierte Uhr mit Skulptur von P. Julien ist abgebildet in: G. Grandjean / G. Scherf, Pierre Julien 1731-1804, Paris 2004; S. 48 (Abb. 29). Im Inventar von R.F. Tirand des Arcis und L.F.V. d'Aumont de Mazarin wird "une pendule à boîte de marbre peinte en jaune surmontée d'un amour de marbre blanc du nom de Jacob à Paris" erwähnt. Die Signatur "Lefevre Successeur de Debelle à Paris" findet sich an Pendulen aus der Epoche des Consulat und des Empire. F.F. Debelle führte sein Atelier in der Rue Saint-Honoré und Rue de l'Arbre Sec. Nach seinem Tode übergab die Witwe 29 Pendulen dem Uhrmacher Lefevre, der mit Debelle beruflich wie auch freundschaftlich verbunden war. Lit.: H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris 1974; S. 362 (biogr. Angaben). J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S. 300 (biogr. Angaben zu J.F. Debelle).