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Lot 1060* - A163 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 06. December 2012, 10.00 AM

LARGE TAPESTRY "CLORINDE DELIVRANT OLINDE ET SOPHRONIE",Louis XIV, from the atelier of S.F. DE LA PLANCHE (Sebastien Francois de la Planche, took over the atelier in 1661), attributed to designs by M. CORNEILLE (Michel I Corneille, circa 1603-1664), Paris circa 1680. In the center Clorinda riding on a stallion, a soldier to the right, and some onlookers. The stake on the left with Olindo, Sophronia and 3 people with straw bundles and logs. Fine border with animals, mythical creatures, figures, fruits, flowers and leaves. H 302 cm. W 485 cm.

Louis XIV, aus dem Atelier von S.F. DE LA PLANCHE (Sébastien François de la Planche, übernahm die Ateliers 1661), nach Vorlagen von M. CORNEILLE (Michel I Corneille, ca. 1603-1664) zuzuschreiben, Paris um 1680.
Im Zentrum die auf einem Hengst reitende Clorinda, rechts ein Soldat, der sie mit einem Speer bedroht, und einige Gaffer. Links der Scheiterhaufen mit Sophronia und Olindo sowie 3 Personen mit Strohbündeln und Holzscheiten, rechts eine Gruppe mit Zuschauern unter Bäumen. Im Hintergrund Tempel und Tor. Feine Bordüre mit Tieren, Fabelwesen, Figuren, Früchten, Blumen und Blättern. H 302 cm. B 485 cm.

Provenienz: Aus französischem Besitz. Die hier angebotene Tapisserie stellt eine Szene der achtteiligen Folge der "Histoire de Tancrède et Clorinde" dar, nach der berühmten Erzählung "Gerusalemme liberata" von Torquato Tasso (1544-1595): Ismeno, eins ein Christ, nun ein Heide und Schwarzmagier, riet dem König von Jerusalem, ein Bild mit der Jungfrau Maria aus dem christlichen Tempel zu entfernen und in die Moschee zu bringen, um die Stadt uneinnehmbar zu machen. Nachdem dies getan war, sprach Ismeno einen Zauber, doch am nächsten Tag war das Bild verschwunden. Als es nicht wiedergefunden werden konnte, verurteilte der wütende König alle Franken zum Tode. Die schöne Maid Sophronia wollte ihr Volk retten, nahm die Schuld auf sich und wurde zum Tod in den Flammen verurteilt. Ihr Geliebter Olindo sollte mit ihr sterben. Als der Scheiterhaufen bereits entflammt war, eilte die Amazone Clorinda auf ihrem Pferd herbei; sie überzeugte den König von der Unschuld des Paares und erklärte ihm, dass Allah selbst aus Zorn über die Beleidigung der Jungfrau Maria das Bild hatte verschwinden lassen. Sophronia und Olindo wurden befreit. Eine identische Tapisserie ist abgebildet in: Lisses et délices, Chefs d'oeuvre de la tapisserie de Henry IV à Louis XIV (Ausstellungskatalog); S. 244. Eine weitere vergleichbare Tapisserie ist abgebildet in: J. Vittet / A. Brejon de Lavergnée, La collections de tapisseries de Louis XIV, Dijon 2010: S. 408 (Nr. 162). Eine dritte Tapisserie wurde bei Christie's London am 30.10.1997 (Katalognr. 230) verkauft. Michel Corneille studierte beim berühmten Maler Simon Vouet, der die französische Malerei und auch das Schaffen seiner Schüler stark beeinflusste. Corneille konzentrierte sich hauptsächlich auf historische Gemälde. In seiner ersten Schaffensphase orientierte sich Corneille stark an Vouets Werk. Corneills spätere Arbeiten weisen einen eher süsslichen, romantischen und "italienischen" Stil auf und sind stark von den Caracci geprägt. Eines seiner Meisterwerke ist "St. Paul und St. Barnabas in Lystra", das für die Notre Dame gemalt wurde. Corneilles Radierungen und gravierte Arbeiten lassen sich nur schwer von Werken seiner zwei Söhne und denen der Carracci unterscheiden. Der steigende Bedarf nach Tapisserien führte in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts zu Neugründungen von Manufakturen in ganz Europa. Die drei niederländischen Meister Frans van den Plancken (François de la Planche), sein Schwager Marc de Comans und dessen Bruder Hieronimus de Comans erhielten 1607 ein königliches Patent zur Gründung einer neuen Manufaktur. Aus den ersten beiden Jahrzehnten des Ateliers de la Planche Comans existieren nur wenige Aufzeichnungen. Die Manufaktur war in einzelne Werkstätte unterteilt, die von verschiedenen flämischen Meistern wie L. van den Dalle, P. de Maecht und H. Tayer geleitet wurden. Ein Grossteil der Tapisserien wurden auf den tieflitzigen, liegenden "Basselisse"-Stühlen gefertigt. Bedeutende Serien aus der frühen Produktionszeit sind die "Geschichte des Coriolan" und die Artemisia-Folge, wie auch die Dianafolge von Toussaint Dubreuil und die Astäaserie. Nach dem Tod von F. de la Planche 1627 übergab M. de Comans das Atelier den Söhnen Raphaël de la Planche und Charles de Comans; die Zusammenarbeit zerbrach jedoch wegen Streitigkeiten, was 1634 zur Teilung der Werkstätte führte. Das Atelier de la Planche beschäftigte über 200 Mitarbeiter. 1661 übergab de la Planche die Führung der Werkstatt seinem Sohn Sébastien-François, der allerdings weit weniger erfolgreich war als der Vater. Die glücklose Leitung führte zur Abwanderung der Mitarbeiter in neu gegründete königliche Manufakturen. 1667 musste das Atelier de la Planche liquidiert werden, die verbliebenen Bestände gingen in den Besitz des "Garde Meuble" über.


CHF 40 000 / 70 000 | (€ 41 240 / 72 160)

Sold for CHF 91 200 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.