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Lot 3039* - A166 Old Master Paintings - Friday, 20. September 2013, 03.00 PM

Attributed to MAARTEN VAN HEEMSKERCK

(Heemskerck 1498–1574 Haarlem) The triumphal procession of Bacchus. Oil on panel. 50 x 91 cm. Provenance: European private collection.
Triumphzug des Bacchus.
Öl auf Holz.
50 x 91 cm.

Provenienz: Europäische Privatsammlung. Diese Darstellung des Triumphzuges des Bacchus, von der eine grössere Version im Kunsthistorischen Museum in Wien aufbewahrt wird (56,3 x 106,5 cm, Inv. Nr. 990, siehe Grosshans, Rainald: Maarten van Heemskercks. Die Gemälde, Berlin, 1980, Nr. 24, S. 126 ff.), weist mehrere Indizien auf, dass es sich hierbei um ein eigenhändiges Werk von Maerten van Heemskerck handelt und der Wiener Fassung vorausgegangen sein muss. So weicht die Komposition nicht nur in mehreren Details von der Wiener Fassung ab, sondern zeigt auch zahlreiche Pentimenti, im Gegensatz zum Wiener Gemälde, sodass vermutet werden kann, dass es sich hier um eine Erstfassung handelt, bei der der Künstler sich im Arbeitsprozess noch nicht für die endgültige Version entschieden und mehrere Änderungen vorgenommen hat. Diese sind deutlich am Hinterkopf des Bacchus und des Fauns zu dessen Rechten erkennbar. Ferner sind die Bocksbeine eines Satyrs in der rechten unteren Bildhälfte unterhalb des Wagenrads noch erkennbar, auf dessen Rücken sich ursprünglich eine zweite Figur befand. Diese Motivgruppe wurde allerdings eliminiert, da sie möglicherweise den Blick auf Bacchus und seinen Wagen eingeschränkt hätte. Interessanterweise taucht diese Huckepackgruppe in einem Kupferstich von Cornelis Bos (Hollstein, Bd. 3, S. 124, Nr. 55) nach einer Zeichnung von Heemskerck auf. Karel van Mander berichtet in seinem "Schilder-Boeck" von 1604 zur Vita Maaen van Heemskercks: "Ferner habe ich zuerst bei einem Kunstfreund namens Pauwels Kempenaer und später bei dem sehr kunstliebenden Melchior Wijntgis ein kleines Breitbild gesehen, das ein Bacchanal darstellt und in nahezu gleicher Anordnung gestochen wurde. Dies ist aber wohl das beste Stück Malerei unter seinen nachrömischen Arbeiten (Carel van Mander: Das Leben der niederländsichen und deutschen Maler (von 1400 bis ca. 1615), hrsg. von Hanns Floerke, München/Leipzig 1906, (Neudruck Worms 1991), S. 202). Ob es sich hierbei um die Wiener oder die hier angebotene Version handelt ist nicht eindeutig zu klären. Rainald Grosshans datierte die Wiener Tafel nach der ersten Italienreise Heemskercks um 1536/37, so dass diese zeitliche Einstufung auch für das hier angebotene Gemälde wahrscheinlich ist. Auf jeden Fall bezeugen beide Gemälde die unmittelbare Auseinandersetzung und Verarbeitung der in Rom gesammelten Eindrücke Heemskercks. So können einige Motive aufgeführt werden, wie beispielsweise der Rundtempel, der an den Vestatempel in Tivoli erinnern lässt, sowie die darin platzierte Statue, die den Bacchus Michelangelos aufgreift, den der Maler im Garten der Casa Galli studiert hat. Der links im Vordergrund gezeigte steinerne Fuss mit Sandale ist in einer Zeichnung Heemskerck, die er nahe dem Porticus der Octavia in Rom anfertigte, überliefert. Wir danken Dr. Tico Seifert für seine wissenschaftliche Unterstützung bei diesem Katalogeintrag.


CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)

Sold for CHF 21 600 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.