(Jutland 1914–1973 Aarhus)

Von Kopf bis Fuss. 1966/67.

Portfolio von 10 Farblithografien mit dem lithografierten Titelblatt. 62/75. Jeweils unten rechts signiert: Jorn, sowie teils datiert: 67. Variierende Darstellungsmasse auf Vélin von BFK Rives (mit dem Wasserzeichen) 63 x 90 bzw. 90 x 63 cm. Erschienen und gedruckt bei Erker-Presse, St. Gallen (mit dem Blindstempel). In Original-Pappumschlag. Vollständig. Farbfrisch.

Provenienz: - Erker-Galerie, St. Gallen. - Privatsammlung Schweiz. Werkverzeichnis: van de Loo, Nr. 300 - 311. "Er liebt es, der Beschäftigung mit seinem Werk Hindernisse zu errichten - ob man sie nun als solche nahm oder als Anreiz empfand, sie zu bezwingen, bliebe jedem Einzelnen überlassen. Er liebte es, immer wieder mit etwas Unerwartetem zu erschrecken - ob es sich abschrecken oder faszinieren liess, war Sache des Publikums." (Schmied, Wieland. Der Graphiker Asger Jorn, in: Werkverzeichnis der Druckgraphik, Galerie van de Loo/Silkeborg Kunstmuseum, 2. Auflage 2009, S. 43.) Mit der Gründung der Künstlergruppe COBRA im Jahr 1948 sowie seiner Beteiligung an der documenta 2 1959 und documenta 3 1964 in Kassel gehört der Däne Asger Jorn zu den herausragenden Künstlern des 20. Jahrhunderts. Für Asger Jorn ist Kunst etwas Notwendiges, dass das ganze Leben durchzieht. Es geht um "Auflehnung, Zweifel und Widerspruch (...) Jorn wollte Übereinkünfte stören, Gewohnheiten irritieren, Unruhe verbreiten" (ebenda, S. 44). Immer wieder fordert er uns heraus, und so endeckt der aufmerksame Betrachter in den abstrakten Gemälden doch immer wieder Figürliches. Die Kunst bietet Jorn dabei umfangreiche Möglichkeiten, seine Ideen umzusetzen. Zeitlebens setzt sich er mit den technischen Möglichkeiten der Druckgrafik auseinander, so dass sie jeden seiner künstlerischen Entwicklungsschritte begleitet und dokumentiert; sie bietet ihm die Möglichkeit, unbegrenzt zu experimentieren. "Von Kopf bis Fuss" gehört zu den späten grafischen Folgen, die den Höhepunkt seines grafischen Schaffens darstellen. Eindrucksvoll beweist er seine Begabung im Umgang mit Farbe und gibt seiner Spontaneität eindrücklich freien Lauf. Vollständig und in aussergewöhnlich guter Erhaltung findet sich dieses Werk sehr selten auf dem Kunstmarkt.