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Lot 1129* - A168 Furniture & Sculptures - Thursday, 27. March 2014, 10.00 AM

GUERIDON, so-called "table en cabaret", Louis XV, attributed to B. VAN RISENBURGH (Bernard II Van Risenburgh, maître 1735), Paris ca. 1750. Purpleheart and satinwood in veneer and inlaid in "bois de bout" with flowers, leaves, fillets and ornamental frieze. 1 drawer on the side. Exceptionally matte and polished gilt bronze mounts and sabots. Free-standing. 43x33x67 cm.

sog. "table en cabaret", Louis XV, B. VAN RISENBURGH (Bernard II Van Risenburgh, Meister 1735) zuzuschreiben, Paris um 1750.
Veilchen- und Satinholz gefriest sowie "bois de bout" fein eingelegt mit Blumen, Blättern, Filets und Zierfries. Geschweiftes, vorstehendes und in Bronzestab gefasstes Blatt auf wellig ausgeschnittener Zarge mit durch Zwischentablar verbundenen, geschweiften Beinen. Seitlich 1 Schublade. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Zum Freistellen. 43x33x67 cm.

Hochbedeutendes Guéridon von bestechender Qualität und Eleganz; ein nahezu identisches Guéridon wurde in unserer Juni-Auktion 2004 (Katalognr. 1096) verkauft. Das "modello" des hier angebotenen Guéridons gehört zu den mehrfach ausgeführten Kleinmöbeln des B. van Risenburgh. Zwei analoge Guéridons waren Bestand der Sammlung Patino und wurden am 1.11.1986 (Katalognr. 107 und 108) bei Sotheby's New York verkauft. Zwei weitere waren Bestand der Sammlungen A. Riahi und wurden bei Christie's New York am 2.12.2000 (Katalognr. 13 und 14) verkauft. Ein analoges Kleinmöbel ist Bestand der Wrightsman Collection in den USA. Weitere, nahezu identische Guéridons wurden 1961 im Palais Galliéra (Katalognr. 99 und 100) verkauft. Im 1756 gemalten Portrait der Marquise de Pompadour von F. Boucher (heute Alte Pinakothek, München) ist rechts von ihr das identische Modell dargestellt. Bernard II Van Risenburgh lernte die Handwerkskunst im Atelier seines Vaters. Das ausserordentliche Talent, stilistische Merkmale der Jahrzehnte 1730-1760 innovativ zu kombinieren und zu entwickeln, die atemberaubende Leichtigkeit der Verwendung verschiedenster Edelhölzer und Lackpanneaux aus Europa und Asien und das bewusste Anwenden von hevorragenden Bronzen allerhöchster Güte machten aus ihm bald den wesentlichsten Pariser Ebenisten jener Zeit. Durch die Zusammenarbeit mit den Händlern Hébert, Darnault und Poirier, die seit den 1730er Jahren japanische und chinesische Lackpanneaux nach Paris importierten oder sie direkt bei Ateliers kauften, die zu dieser Zeit in Paris entstanden und sich auf die Herstellung solcher Panneaux spezialisierten, entstanden die wohl bedeutendsten Kommoden und Bureaux von B. II Van Risenburgh. Die erste quellenmässig gesicherte Lieferung eines solchen Lackmöbels für den "Garde-Meuble Royal" fand 1737 statt. In den darauf folgenden Jahren erfreuten sich diese Luxusmöbel ausserordentlich grosser Beliebtheit und wurden in die wichtigsten Adelshäuser von Paris und dem Deutschen Reich geliefert; man denke an die Kommoden für Max Emanuel von Bayern (heute ausgestellt im Pavillon von Pagodenburg im Park des Schlosses Nymphenburg bei München) oder an den als Meisterwerk zu bezeichnenden Sekretär "de pente en lacque européenne", gefertigt für den "Electeur Charles Albert" von Bayern (heute Bestand des Residenzmuseums in München). Die mit Königsholz marketierten Möbel der Jahrzehnte 1730-50 zeichneten sich vor allem durch das Diamantschliffmuster und das feine Gitterwerk aus. Nach 1740 begann B. II Van Risenburgh mit der für ihn typischen und ausserordentlich feinen Blumenmarketerie. Die ersten Möbel dieser Art, signiert BVRB, wurden von Hébert für die Dauphine und den Dauphin in Versailles geliefert. Als weitere Spezialität, die B. II Van Risenburgh während der letzten Jahre seines Schaffens entwickelte, waren die mit Sèvres-Porzellanplaketten versehenen Gross- und Kleinmöbel, die er in Zusammenarbeit mit Poirier fertigte. Die verschiedenen "chiffonières" sowie "tables cabarets" gehörten zu den teuersten Kleinmöbeln der Epoche. Sein Sohn, Bernard III, führte die Werkstatt nach dem Tode seines Vaters weiter und konnte, obwohl er die Meisterwürde nicht erhielt, aufgrund der Rechte seiner Mutter als Meisterwitwe verschiedene klassizistische Möbel für den Pariser Adel fertigen. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 128-142 (biogr. Angaben). J.N. Ronfort / J.D. Augarde/B. Langer, Nouveaux Aspects de la Vie et de l'Oeuvre de Bernard (II) Vanrisamburgh, in: Estampille/L'Objet d'Art 290 (1995); S. 29-52. A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 183-199 (biogr. Angaben). F.J.B: Watson, The Wrightsman Collection, New York 1966; I, S. 252 (das erwähnte Guéridon).


CHF 35 000 / 55 000 | (€ 36 080 / 56 700)

Sold for CHF 33 600 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.