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Lot 1224 - A172 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 26. March 2015, 01.30 PM

PAIR OF IMPORTANT ORNAMENTAL VASES "AUX ENFANTS", Empire, attributed to F. BERGENFELDT (Friedrich Bergenfeldt, 1768-1822), probably after designs by A. VORONIKHINE (Andrej Voronikhine, 1760-1814), St. Petersburg ca. 1805/10. Gilt and burnished bronze and dark red marble. Gilt mounts and applications designed as shells, reeds, fish, mascarons with reed wreaths, swans, griffins and leaf frieze. H 56 cm. Provenance: - from a Swiss private collection.

Empire, F. BERGENFELDT (Friedrich Bergenfeldt, 1768-1822) zuzuschreiben, wohl nach Entwürfen von A. VORONIKHINE (Andrej Voronikhine, 1760-1814), St. Petersburg um 1805/10.
Vergoldete und brünierte Bronze sowie dunkelroter Marmor. Amphorenförmiger Körper mit ausladender Lippe und seitlichen Sirenenkindern, auf Rundfuss und Quadersockel. Vergoldete Beschläge und Applikationen in Form von Muscheln, Schilf, Fischen, Maskaronen mit Schilfkranz, Schwänen, Greifen und Blätterfries. H 56 cm.

Provenienz: Schweizer Privatsammlung. Ein Paar identische Vasen wurden bei Christie's London am 21.11.2007 (Katalognr. 102) verkauft. Eine sehr ähnliche Vase, sign. und dat. F. BERGENFELDT A ST. PETERSBURG 1802, wurde bei Christie's New York am 26.10.2001 (Katalognr. 298) verkauft. Das hier angebotene Vasenpaar zeigt die eigenständige und höchst originelle Formensprache russischer Entwerfer und den Einfluss des französischen Empire. Anders als die "streng" gestalteten Pariser Werke weisen die russischen Bronzen eine sehr gewagte Formensprache auf, welche sich durch die Kombination von figuralen Motiven, Fabelwesen und Blattwerk auszeichnet. Als möglicher Entwerfer kommt A. Voronikhine in Frage, der wohl zu den bedeutendsten Vertretern der russischen Architekten und Entwerfer gezählt werden muss. Er schuf im ausgehenden 18. Jahrhundert das Dekor für den Palast von Herzog Stroganoff und liess sich danach in St. Petersburg nieder, wo er als Professor der Architektur-Akademie zahlreiche Projekte für die Innenausstattung von Palästen übernahm, wie z. B. von Pawlowsk. Man beauftragte ihn mit der Neumöblierung und -einrichtung des Palastes, nachdem 1801 wesentliche Teile durch einem Grossbrand zerstört worden waren. Es sind vor allem Sitzmöbel, welche die grenzenlose Phantasie und das meisterhafte Können des Entwerfers offenbaren: Kühnheit in der Konstruktion, extrem phantasievolle Beine, Armlehnen und -stützen, die für Russland typischen fächerartigen Rückenlehnen, ausserordentlich feine Schnitzerei der Gestelle, Vorliebe für Tiermotive (Adler, Löwe, Schwan) und zeitlose Eleganz. Diese Elemente charakterisieren die herausragende Eigenständigkeit russischer Hofmöbel. F. Bergenfeldt, aus Westphalen stammend, ging in den 1790er Jahren nach Russland, um in den Werkstätten von Y. Aoustin und C. Dreyer zu arbeiten. Nach einem kurzen Aufenthalt in Paris kehrte er 1801 nach St. Petersburg zurück, wo er bald ein florierendes Atelier führte. Er arbeitete mit dem Ebenisten H. Gambs zusammen, für welchen er zahlreiche, ausserordentlich feine Bronzebeschläge fertigte. Später arbeitete er für die Zarin Maria Feodorovna, deren imposante Sammlung an Bronzen er reinigte und kuratierte. Er starb 1822. Lit.: H. Ottomeyer/P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I, S. 365 (Abb. 5.12.11 - eine fälschlicherweise C. Galle zugeschriebene, ähnliche Vase, heute in den Sammlungen von Schloss Ludwigsburg). A. Chenevière, La splendeur du mobilier russe, Paris 1989; S. 155-178 (biogr. Angaben)


CHF 50 000 / 100 000 | (€ 51 550 / 103 090)

Sold for CHF 78 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.