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Lot 1110* - A153 Furniture, Porcelain & Decoration - Wednesday, 23. June 2010, 10.00 AM

IMPORTANT SCEPTRE,Renaissance, probably Transylvania circa 1600 and later. Round shaft with wooden core and exceptionally fine, frieze-style depiction of the Battle of Szigetvar, as well as parcel gilt and enameled silver demons, mascarons and volutes. Ball-shaped head with enameled copper core, parcel gilt and enameled silver ornaments, set with precious and semi-precious stones such as rubies, emeralds, diamonds, turquoise and pearls, the silver top with Old Hungarian inscription "Den Maertyrern von Sigethvar 1566" and small female figure with Hungarian costume and child. L 64 cm. Provenance: from a private collection, Switzerland. Possibly the scepter offered here was made on behalf of the Austrian Emperor and King of Hungary as a gift to the family of Count Zrinski.

Renaissance, wohl Siebenbürgen um 1600 und später.
Runder Schaft mit Holzkern und ausserordentlich feiner, friesartiger Darstellung der Schlacht von Szigetvár sowie vollplastischen Dämonen, Maskaronen und Voluten aus teils vergoldetem bzw. emailliertem Silber. Der kugelförmige Kopf mit emailliertem Kupferkern und zum Teil vergoldeten bzw. emaillierten Silber-Ornamenten, besetzt mit Edel- und Schmucksteinen wie Rubinen, Smaragden, Diamanten, Türkisen und Perlen, der Silber-Deckel mit altungarischer Inschrift "Den Märtyrern von Sigethvar 1566" und kleiner Frauenfigur mit ungarischer Tracht und Kind. Am Schaftende abgeflachte Kugel mit ausserordentlich feinem Henkel, Fratzen und Fabelwesen. L 64 cm.

Provenienz: Privatsammlung, Schweiz. Möglicherweise wurde das hier angebotene Zepter im Auftrag des österreichischen Kaisers und Königs von Ungarn als Geschenk an die Familie des Grafen Zrinski gefertigt. Die Festung Szigetvár (Südungarn) bestand aus einer kleinen Stadt und einer Burg, die von einem dreifachen Wassergraben umgeben war. Wälle aus Erde und Holz sicherten die Burg; der Turm, in dem das Pulver aufbewahrt wurde, war aus Stein gebaut. Die Festung lag in den Sümpfen des Flusses Almás, daher auch der ungarische Name der Festung: "Sziget". Bereits im Juni 1556 wurde die Festung Szigetvár von Truppen des Osmanischen Reiches belagert, konnte aber durch ein Heer unter dem Befehl von Palatin Nadásdy und dem Kroaten Nikola Šubic Zrinski befreit werden. 1557 wurde der Kroate Nikola Šubic Zrinski zum Kommandanten der Festung ernannt. Als Sultan Suleyman der Prächtige den Feldzug gegen Szigetvár anführte, war er bereits 72 Jahre alt, sehr gebrechlich und litt an Gicht. Ein Heer mit etwa 90 000 Soldaten und 300 Geschützen stand vor Szigetvár; die Verteidiger unter der Leitung von Nikola Šubic Zrinski hatten etwa 2 500 kroatische Soldaten und 69 Geschütze zur Verfügung. Bereits drei Tage nach Beginn der Belagerung musste sich Zrinski mit seinen Männern in die Altstadt zurückziehen; die Angreifer füllten die Gräben auf und begannen von drei Seiten mit dem Angriff auf die Altstadt, die am 19. August fiel. Die Verteidiger zogen sich in die Burg zurück, Suleyman bot ihnen an, sich ehrenvoll zu ergeben, aber Zrinski beschloss, weiterhin heldenhaft zu kämpfen. Ein Brand in der Burg, der nicht gelöscht werden konnte, zwang Zrinski und die verbliebenen 500 Verteidiger, sich in den Turm zurückzuziehen. In der Nacht vom 5. zum 6. September starb Sultan Suleyman; einen Tag später wurde der Turm unter Dauerfeuer genommen und pausenlos beschossen. Zrinski zog den Heldentod der Kapitulation vor und stürmte mit seinen Soldaten am 8. September aus dem Turm über die Brücke in die von den Türken besetzte Aussenburg. Zrinski trug dabei weder Panzer noch Helm, sondern ein kostbares Prachtgewand. Fast alle Verteidiger fielen. Da man im Turm vor dem Ausfall eine Lunte zum Schiesspulverlager gelegt hatte, riss die Explosion viele Angreifer mit in den Tod. Zrinski geriet schwer verwundet in Gefangenschaft und wurde schliesslich enthauptet. Seinen Kopf stellte man auf einer Stange im Lager der Osmanen auf, ehe er den Kaiserlichen zugesandt wurde. Der Tod des Sultans, die Gesamtverluste bei der Belagerung von etwa 30 000 Mann und der hereinbrechende Winter veranlassten das osmanische Heer zum Rückzug nach Istanbul. Aber erst 1689 konnten die Ungarn ihre Stadt und die Burg zurückerobern.


CHF 50 000 / 90 000 | (€ 51 550 / 92 780)

Sold for CHF 48 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.