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Lot 1186* - A136 Furniture, Porcelain & Decoration - Wednesday, 22. March 2006, 10.00 AM

ROYAL TAPESTRY "RINALDO ADDORMENTATO", Louis XV, Manufacture de Beauvais, after designs by F. BOUCHER (François Boucher, "Peintre du Roi", 1703 Paris 1770), France circa 1760/65. After Torquato Tasso's "La Gerusalemme liberata". With exceptionally fine floral and foliate border with coat of arms of France and Navarra. Signed F. BOUCHER and dated 1751. H 355 cm, W. 590 cm. Provenance: - made for the French royal court. - D. Wildenstein collection, New York (bis 1971). - Private collection, Monte Carlo. Highly important royal tapestry in good condition.

Louis XV, Manufacture de Beauvais, nach Vorlagen von F. BOUCHER (François Boucher, "Peintre du Roi", 1703 Paris 1770), Frankreich um 1760/65.
Darstellung nach Torquato Tassos "La Gerusalemme liberata"; der Feldherr und Kreuzritter Rinaldo im Wald schlafend, umgeben von Nymphen. Ausserordentlich feine Blumen- und Blätterbordüre mit den Wappen von Frankreich und Navarra. Sign. F. BOUCHER und dat. 1751. H 355 cm, B 590 cm.

Provenienz: - Gefertigt für den französischen Königshof. - Sammlung D. Wildenstein, New York (bis 1971). - Privatbesitz, Monte Carlo. Hochbedeutende, königliche Tapisserie in gutem Erhaltungszustand. Die hier angebotene Tapisserie ist abgebildet in: A. Ananoff, Boucher - Peintures II, Genf 1976; S. 87. Unsere Tapisserie ist Bestand der Folge "Les Fragments d'Opéra", welche ab 1751 von F. Boucher ursprünglich für die Manufacture des Gobelins konzipiert, später aber von der Manufacture de Beauvais gefertigt wurde. Die Folge stellte man in nur 3 Ausführungen her, zwischen 1752 und 1764. Nur die eine hat die königlichen Wappen in der Bordüre. 1762 wurde diese Folge für J.B. Bertin gefertigt, den "Controlleur Général" 1759 - 1763, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Auftrag des Königshofes. Aus der gleichen Folge sind 2 weitere Tapisserien bekannt: "Venus et les Amours" und "Le Sommeil d'Issé"; sie waren Bestand der Sammlungen von M. Fenaille, Frankreich. Eine Tapisserie mit identischer Ausführung wie die unsrige, ohne königliches Wappen, ist Bestand der Sammlungen der National Gallery of Art in Washington, Donation von J. Widener. Goffredo, General der Christlichen Armee, der mit den Kreuzrittern und seinem Bruder Eustazio Jerusalem belagerte, versprach dem Feldherrn Rinaldo die Hand seiner Tochter Almirena, sobald die Stadt erobert sei. Der Herrscher von Jerusalem, Argante, hörte davon und bat den General um einen dreitägigen Aufschub der Schlacht. Goffredo war einverstanden. Argante rief seine Geliebte zu Hilfe, die Königin von Damaskus und Zauberin Armida, die ihm erklärte, dass die Stadt nur dann gerettet werden könne, wenn Rinaldo vom Heer entfernt werde. Um dies zu erreichen, wurde Almirena während eines Stelldicheins mit Rinaldo durch eine plötzliche, von Armida erzeugte Finsternis entführt und zum Palast der Zauberin gebracht. Der verzweifelte Rinaldo eilte auf Goffredos Rat zu einem weisen christlichen Magier in die Berge, um Hilfe zu erbitten. Während Rinaldos Reise liess Armida nichts unversucht, um den Feldherrn in ihren Zauberpalast zu locken. Rinaldo tappte in ihre Falle: Er liess sich von Nymphen, die ihm ein Wiedersehen mit Almirena versprachen, bezirzen und in einem Boot aufs offene Meer locken, noch bevor er den Rat des Magiers einholen konnte. Geister führten ihn zu Armida. Von der Schönheit des Feldherrn getroffen, verliebte sich die Zauberin in Rinaldo, er aber demütigte sie und wies ihre Annäherung entschieden zurück. Inzwischen hatte sich Argante in die gefangene Almirena verliebt. In der Gestalt Almirenas ging Armida zu ihrem vermeintlichen Geliebten, um seine Gefühle zu erforschen. Dieser glaubte natürlich, Almirena vor sich zu haben, und offenbarte ihr seine Liebe. Armida, zornig und schwankend zwischen dem Wunsch nach Rache und Erfüllung ihrer Liebe, rief ihre Krieger zum Kampf. Die Kreuzritter versuchten nach der Waffenruhe vergeblich, die Stadt Jerusalem zu erobern und Almirena und Rinaldo zu befreien. Aber auch sie waren machtlos gegen Armidas Zauber. Erst als sie vom christlichen Magier Zauberruten erhalten, gelang es ihnen, zu Armidas Palast vorzudringen. In ihrem Zorn wollte die Zauberin Almirena töten. Rinaldo war am Ende seiner Kräfte. Im letzten Moment bannten Goffredo und Eustazio mit den Zauberruten Armidas Magie und befreiten die beiden Gefangenen. Der Feldherr schloss sich seinem Heer wieder an, das den finalen Ansturm auf die Stadt begann. Armida und Argante versöhnten sich und kämpften gemeinsam gegen die Christliche Armee, waren der Übermacht der Kreuzritter aber nicht gewachsen. Jerusalem wurde erobert, Armida und Argante gefangen genommen, aber begnadigt, da sie beide Reue zeigten. Armida schwor aller Magie ab, nahm den christlichen Glauben an und teilte sich mit dem Geliebten den Thron von Damaskus, Almirena und Rinaldo konnten endlich heiraten. In erbitterter Konkurrenz mit der Manufacture des Gobelins gelang es der Manufacture de Beauvais 1740-1790, hervorragende Tapisserien von höchster Qualität zu fertigen. Unter der Leitung von J.B. Oudry und N. Besnier erhielt die Manufaktur wichtige Aufträge zur Herstellung von Serien: "Histoire de Don Quichotte", "Métamorphoses", "Fêtes de village", "Histoire de Psyché" und "Amours des Dieux". Dank der Zusammenarbeit mit dem "Peintre du Roi" F. Boucher konnte die Manufaktur immense Erfolge erzielen. F. Boucher hatte interessanterweise bereits bei einer Folge der "Amours des Dieux" der Manufacture des Gobelins mitgearbeitet, für die verschiedene Maler wie C. von Loo oder P. Vien die zeichnerischen Vorlagen geliefert hatten. Wenn man die beiden Ausführungen vergleicht, fällt vor allem F. Bouchers "souplesse" der Darstellung auf, die perfekt den Nerv der damaligen Zeit trifft - im Gegensatz zur stark dramatisierten, statischen Umsetzung von P. Vien. Lit.: J. Badin, La Manufacture Royale de Beauvais, Paris 1985. M. Fenailles, Etat général des tapisseries de la Manufacture des Gobelins depuis son origine jusqu'à nos jours, 1600-1900, Paris 1904-07; 2 Bde. H. Göbel, Die Wandteppiche und ihre Manufakturen in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal, Leipzig 1928; 2 Bde. E.A. Standen, European Post-Medieval Tapestries and Related Hangings in The Metropolitan Museum of Art, New York 1985; 2 Bade. Ibid., The Fragments d'Opéra: A Series of Beauvais Tapestries After Boucher, in: Metropolitan Museum Journal 21 (1986); S. 123-137. Ibid., Boucher et l'art de la tapisserie, in: Ausstellungskatalog François Boucher 1703-1770, New York / Detroit / Paris 1986; S. 328-348. J. Coural / C. Gastinel-Coural, Beauvais - Manufacture nationale de Tapisserie, Paris 1992.


CHF 60 000 / 100 000 | (€ 61 860 / 103 090)

Sold for CHF 81 600 (including buyer’s premium)
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