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Lot 1146 - A140 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 22. March 2007, 10.00 AM

AUBUSSON TAPESTRY,Louis XV, Manufacture d'Aubusson, attributed to the workshop of J.F. PICON (Jean-François Picon, 1702-1761) from the suite "La Tenture Chinoise" after J.J. DUMONS (Jean-Joseph Dumons de Tulle, 1687 Paris 1779), after sketches by F. BOUCHER (François Boucher, 1703-1770), circa 1760. "La Toilette". Depicting the empress in noble company. With fine floral and foliate border. H 242 cm, W 477 cm. Provenance: - Bürgenstock collection. - Fritz Frey collection, Switzerland. - Sotheby's Zurich on 10.12.1996 (Lot No. 243). - Château de Vincy, West Switzerland.

Louis XV, Manufacture d'Aubusson, dem Atelier des J.F. PICON (Jean-François Picon, 1702-1761) zuzuschreiben, aus der Folge "La Tenture Chinoise" nach J.J. DUMONS (Jean-Joseph Dumons de Tulle, 1687 Paris 1779), nach Skizzen von F. BOUCHER (François Boucher, 1703-1770), um 1760.
La Toilette. Darstellung der Kaiserin in adliger Gesellschaft in idealisierter Parklandschaft mit Pavillon. Feine Blumen- und Blätterbordüre. H 242 cm, B 477 cm.

Provenienz: - Sammlung Bürgenstock. - Sammlung Fritz Frey, Schweiz. - Auktion Sotheby's Zürich am 10.12.1996 (Katalognr. 243). - Château de Vincy, Westschweiz. Die Darstellung besticht durch ihre sehr gut erhaltenen Farben. Sie muss in folgenden historischen Kontext gesetzt werden: Bereits im frühen 18. Jahrhundert fertigte die Manufacture de Beauvais unter der Leitung von P. Behagle (Philippe Behagle, gest. 1705) eine Folge der "Histoire de l'Empéreur de la Chine". Viele dieser Bilder basieren auf Johan Nieuhofs "Legatio batavica ad magnum Tartatiae chmum sungteium, modernum sinae imperatorem 1665", entstanden nach dem Besuch der Dutch East India Company 1655-1657. Wie der Titel besagt, stellten diese Serien den chinesischen Kaiserhof dar, wobei auch verschiedene Einflüsse aus anderen Ländern des Fernen Ostens geschickt eingearbeitet wurden. Folgende Sujets sind bekannt: "Der Kaiser auf Reise", "Der Kaiser auf dem Segelboot", "Die Kaiserin auf dem Segelboot", "Bei der Ananas-Ernte", "Die Sternforscher", "Die Rückkehr von der Jagd", "Tee bei der Kaiserin", "Der Imbiss" und "Die Audienz beim Kaiser". Der Erfolg der Serien ist ohne Zweifel auf das im 17. Jahrhundert stark ansteigende Interesse an China zurückzuführen; es begann bereits mit dem Import enormer Warensendungen durch die "Compagnie des Indes Orientales" aus dem Fernen Osten nach Frankreich. Der Enthusiasmus wurde durch den "Mercure Galant", eine Reisebeschreibung des Jesuiten Couplet aus dem Jahr 1684, markant verstärkt. Die grosse Nachfrage nach orientalischen und exotischen Motiven blieb durch das gesamte 18. Jahrhundert bestehen, darum begannen auch andere Manufakturen mit der Herstellung solcher Tapisserien. Die erste Serie der "Tenture Chinoise" bestand aus 6 Tapisserien, wurde 1743 in der Manufacture de Beauvais gewoben und ist abgebildet in: J. Badin, La Manufacture de Tapisseries de Beauvais, Paris 1909 (Abb. 6c, "La Toilette"). Ein weiteres, sehr ähnliches Motiv mit leicht abgeänderter, teils spiegelverkehrter Figurenkomposition ist abgebildet in: A. Ananoff, François Boucher, Lausanne 1976; I, Nr. 230 (Abb. 694 und 695). Diese Tapisserie aus der Sammlung Bergeret wurde am 24.4.1786 als Gegenstück zur Tapisserie "La Chasse chinoise" versteigert (Katalognr. 56). Weitere ähnliche Modelle wurden im Auftrag vom Vicomte de la Rochefoucauld am 22.8.1829 zur finanziellen Unterstützung der Caisse des Vétérans in Paris verkauft. F. Boucher fertigte die Entwürfe der ersten Serie für J.B. Oudry (1686-1755), den damaligen Leiter der Manufacture Royale de Beauvais. Zwischen August und September 1742 stellte Boucher 8 Gemälde mit Chinoiseriemotiven im Salon aus (heute Bestand der Sammlungen des Musée des Beaux Arts et d'Archéologie in Besançon). Der Erfolg war enorm, kurze Zeit später übernahm J.J. Dumons diese als Vorlagen für seine Tapisserie-Entwürfe. F. Boucher, der selber eine stattliche Anzahl asiatischer Objekte besass, liess sich von Stichen vergangener Jahrhunderte und von Porzellan- und Dekorationsobjekten inspirieren. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts richtete man in Felletin erste Ateliers "de tapisserie de la Marche" ein, die bald darauf durch die "Manufacture d'Aubusson" ersetzt wurden. Colbert (1619-1683), "Contrôleur Général des Finances von Louis XIV und grosser Förderer der Kultur am französischen Hof, verlieh dem Unternehmen den Titel "Manufacture Royale", was zur Folge hatte, dass man die Tapisserien mit einer blauen Webkante versehen durfte, genau wie die Manufakturen von Beauvais und Gobelins. 1884 wurde in Aubusson die "Ecole Nationale d'Art Décoratif" gegründet. Lit.: P.F. Bertrand, La seconde "Tenture Chinoise" tissue Beauvais et Aubusson, in: Gazette des Beaux-Arts 11, 1990; S. 173-184. C. Adelson, European Tapestry at the Minneapolis Institute of Arts, Minneapolis 1994; S. 322-342.


CHF 100 000 / 150 000 | (€ 103 090 / 154 640)

Sold for CHF 263 750 (including buyer’s premium)
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