Louis XV, Paris, 18./19. Jh.

Bronze und Messing vergoldet sowie reicher, geschliffener Glas- und Kristallbehang, teils "crystal de roche". Säulenschaft mit Obelisk und 8 geschweiften Lichtarmen mit breitem Tropfteller und vasenförmiger Tülle auf profiliertem Rundfuss. Elektrifiziert. H 100 cm.

Provenienz: Château de Vincy, Westschweiz. Ausserordentlich feines Paar von hoher Qualität. Der Bergkristall ist ein Quarz von aussergewöhnlicher Härte und einer Lichtbrechung, die mit jener von Diamanten vergleichbar ist. Bereits in der Antike bearbeitete man Quarz, im Mittelalter wurden oft religiöse Gegenstände mit Quarzstücken versehen. Aufgrund seiner Seltenheit war "crystal de roche" immer sehr teuer, was dazu führte, dass dieses edle Material bereits im 15. Jahrhundert in Venedig imitiert wurde. Ab dem 17. Jahrhundert wurden vor allem in Frankreich Lichtträger wie Girandolen und Deckenleuchter mit Kristallbehang gefertigt, allerdings kosteten jene mit "crystal de roche" ein Vielfaches. 2 Kriterien waren für die Verarbeitung des Quarzes wichtig: das Gewicht, das wie bei Silber in "marcs, onces et gros" gemessen wurde, und die Reinheit, die "limpidité". Bei besonders schönen Stücken findet sich in zeitgenössischen Quellen die Bezeichnung "Le cristal est d'une très belle eau".