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Lot 1036* - A149 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 18. June 2009, 10.00 AM

BUREAU CABINET, known as a "trumeau", Baroque, Rome circa 1730. Walnut, burlwood and local fruitwoods in veneer and richly inlaid with birds, flowers, leaves, cartouches and frieze. With 4 secret drawers. Bronze knobs and mounts. 117x65x(open 95)x273 cm.

sog. "trumeau", Barock, Rom um 1730.
Nussbaum, -wurzelmaser und heimische Fruchthölzer gefriest sowie ausserordentlich reich eingelegt mit Vögeln, Blumen, Blättern, Kartuschen und Zierfries. Prismierter Korpus mit markantem, durchbrochenem Volutenaufsatz und gekehltem Sockel mit Winkelfüssen. Schräge, aufklappbare Schreibplatte über 3 Schubladen. Inneneinteilung mit 3 grossen Zentralfächern über Schublade, flankiert von je 2 übereinander liegenden Schubladen. 4 Geheimschubladen. Zurückgesetzter Aufsatz mit verspiegelter Doppeltüre. Inneneinteilung mit Zentraltüre, umgeben von 9 Fächern über 3 nebeneinander liegenden Schubladen. Bronzeknöpfe und -beschläge. 117x65x(offen 95)x273 cm.

Provenienz: Aus einer italienischen Sammlung. Hochbedeutendes Möbel von bestechender Qualität und Eleganz. Im 18. Jahrhundert endete die politische Dominanz der "potenza papale"; dies auch auf kulturellem Gebiet, wo es vor allem der Architekt und Bildhauer G.L. Bernini war, der seinen "barocco sentuoso" in ganz Europa mit Erfolg propagierte. Gleichzeitig war die Übernahme des graziler wirkenden Rokoko nur in Ausnahmefällen in prunkvollen Bauten und Kunstwerken erkennbar. So blieb Rom eine Hochburg des von "grandezza" geprägten "barocco", der sich vor allem auch in der Möbelproduktion manifestierte: grosszügige Formen und Proportionen, ausserordentlich kräftige Schnitzerei, enormer Reichtum der dekorativen Elemente. Im Gegensatz zu anderen bedeutenden kulturellen Zentren Italiens wie Genua, Mailand, Venedig, Florenz oder Neapel blieb in Rom der barocke Einfluss auf die klassizistischen Strömungen stark, so dass die Werke der Stadt von einer ausserordentlich kräftigen, monumentalen Formensprache geprägt waren. Die letzten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts, die neoklassizistische Architektur, Ausgrabungsfunde, Entwürfe ausländischer Zeichner wie R. Adam beeinflussten die lokalen Kunsthandwerker, die diese Einflüsse adaptierten und weiterentwickelten. Die Entwürfe und Zeichnungen von G.B. Piranesi waren die Basis der römischen Arbeiten, die sich durch schier grenzenlose Vielfalt auszeichneten: Maskaronen "alla greca", geflügelte Karyatiden, Sphingen, Füllhörner, Kartuschen. Lit.: E. Cozzi, Il mobile del ottocento - Italia, Novara 1985; S. 68-71 (mit Abb. eines von G.B. Piranesi entworfenen Gueridons). A. Disertori / A.M. Necchi-Disertori, Il mobile del settecento - Italia, Novara 1985; S. 67-71 (kulturhist. Angaben zur Entwicklung Roms). A. Gonzales-Palacios, Fasto Romano - Ausstellungskatalog des Palazzo Sacchetti, Verona (1991).


CHF 70 000 / 90 000 | (€ 72 160 / 92 780)

Sold for CHF 84 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.