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Lot 1202* - A137 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 22. June 2006, 10.00 AM

MANTEL CLOCK "AUX BACCHANTES", Louis XVI, von P.P. THOMIRE (Pierre-Philippe Thomire, 1751-1843), the dial signed ARMINGAUD L'AINE A PARIS, Paris circa 1785. Matte and polished gilt bronze and "Carrara" marble. Hexagonal case held aloft by 2 bacchantes and a ram, a seated bacchante with satyr. The clock with enamel dial, fine verge escapement striking the 1/2 hours on bell. 50x16x52 cm.

Louis XVI, von P.P. THOMIRE (Pierre-Philippe Thomire, 1751-1843), das Zifferblatt sign. ARMINGAUD L'AINE A PARIS, Paris um 1785.
Bronze matt- und glanzvergoldet sowie "Carrara"-Marmor. Hexagonales Gehäuse, getragen von 2 Bacchantinnen mit Geissbock, mit sitzender, einen kleinen Satyr haltender Bacchantin als Aufsatz, auf rechteckigem Sockel mit Kugelfüssen. Emailzifferblatt mit arabischen Minuten- und römischen Stundenzahlen. Feines Spindelwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Ausserordentlich feine Bronzebeschläge und -applikationen in Form von Faunenmasken, Blättern und Zierfries. 50x16x52 cm.

Hochbedeutende Pendule von perfekter Qualität und Eleganz. Die modellogleiche Pendule, mit Zifferblatt sign. Armingaud à Paris, ist abgebildet in: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen, Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1976; S. 213 (Tafel XXXI). Eine weitere Pendule mit Zifferblatt sign. Armingaud l'Ainé Boulevard Martin à Paris No. 11 ist heute Bestand der Sammlungen des Königs Mohammed VI von Marokko. Sie ist abgebildet in: Paris Match 2896 (13. Mai 1994); S. 53. Die Tatsache, dass alle bislang bekannten analogen Pendulen den gleichen Uhrmacher aufweisen, deutet auf eine exklusive Zusammenarbeit zwischen P.P. Thomire und Armingaud hin. Das Musée du Louvre in Paris besitzt eine identische Figurengruppe mit junger Frau und Faun, eine Schenkung von Madame Miriel, und ist abgebildet in: J. Niclausse, Thomire - fondeur, ciseleur, sa vie, son oeuvre, Paris 1947; Tafel 11. Von seinem Vater Luc-Philippe (gest. 1783) erhielt P.P. Thomire 1772 den Titel "Maître fondeur-ciseleur", vier Jahre später fügte er "doreur" hinzu. 1783 wurde er Nachfolger von C. Duplessis als "ciseleur et doreur" der Manufacture de Sèvres. Zudem soll er, nach einer Bildhauer-Ausbildung in der Akademie St. Luc, die Ateliers von A. Pajou und J.A. Houdon besucht haben. Mit Houdon arbeitete er mehrmals zusammen, so beispielsweise für die Büste "Grandeur Nature" für Prinz Henri von Preussen (1789). Nach R.G. Dardel schuf er die "Grand Condé à la bataille de Fribourg" (1785), zudem übernahm er Figuren von J.B. Pigalle und L.S. Boizot in Bronze. Während der gleichen Zeit schuf P.P Thomire eigene Modelle und Skulpturen, wie zum Beispiel die "Deux amours se disputant un coeur" für die Ausstellung im "Salon de la Correspondance" 1781, zwei Portraits von Voltaire und ein weiteres von J.J. Rousseau. Seltener sind seine Figuren in Marmor, wie das Selbstportrait für die Ausstellung im Salon 1810. Seine Zusammenarbeit mit L.S. Boizot, Leiter der Bildhauer in der Manufacture de Sèvres, war, wie die zahlreichen Modelle beweisen, sehr fruchtbar und hielt bis zu Boizots Tod an. Die Kontakte zu N. Delaistre, J.J. Foucou, P.P. Prud'hon und P.L. Roland und die entstandenen gemeinsamen Projekte brachten Thomire bereits in den 1780er Jahren den Ruf als bester "fondeur-ciseleur" von Paris ein. Diese Erfolge wurden während der letzten Jahre des ausgehenden 18. Jahrhunderts durch Auftragsarbeiten für das Ausland - vor allem für die Königs- und Adelshäuser in Spanien und Russland - so markant verstärkt, dass er die grosse Nachfrage nach Luxusobjekten 1807 nur mit über 200 Angestellten zu bewältigen vermochte. Seit 1804, als er Objekte aus dem Geschäft von M.E. Lignereux, dem er früher Bronzen geliefert hatte, aufkaufte, gelangen ihm die wohl phantasievollsten Werke. Bereits im Directoire erhielt er anlässlich der Ausstellung der "Produits industriels" die Goldmedaille, eine Ehrung, die Thomire und seiner Firma bis zu seinem Tod in jeder Ausstellung zuteil wurde. 1834 erhielt er von König Louis-Philippe die Mitgliedschaft der "Légion d'Honneur". Seine Werke, bestechend durch Phantasie, Formensprache, Bronzenarbeit und Vergoldung machen P.P. Thomire zu einer Ausnahmefigur von höchster Güte. Für das Unternehmen Thomire waren die Jahre nach 1820 von der Übernahme der Firma durch P.P. Thomires Schwiegersöhne und Enkel und von grossen finanziellen Schwierigkeiten geprägt. P.P. Thomire zog sich nach 1823 langsam zurück, blieb aber als "künstlerischer Mentor" die bedeutendste kreative Kraft. Lit.: J. Niclausse, Thomire, Fondeur-Ciseleur - sa vie, son oeuvre, Paris 1947.


CHF 65 000 / 95 000 | (€ 67 010 / 97 940)

Sold for CHF 81 600 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.