Don't have an account yet?

Click here to register »


I am already registered - Login:




Lot 1167* - A139 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 07. December 2006, 10.00 AM

MARBLE SCULPTURE OF "VENUS ET COLOMBE", Louis XV, signed and dated E.M. FALOCNET (Etienne Maurice Falconet, 1716-1791), Paris circa 1765/70. "Carrara"-marble sculpture set on fluted pedestal with bronze rings and stepped "Brèche d'Alep" plaque. Signed. E.M. FALCONET. 35x28x40 cm.

Louis XV, sign. und dat. E.M. FALCONET (Etienne Maurice Falconet, 1716-1791), Paris um 1765/70.
Carrara-Marmor. Sitzende, nackte Venus, in der rechten Hand eine Taube haltend, auf ovalem, kanneliertem Postament mit Bronzeringen und gestufter "Brèche d'Alep"-Platte. Sign. E.M. FALCONET. 35x28x40 cm.

Ausserordentlich feine Skulptur von hoher Qualität. Unsere Skulptur weist die typischen Elemente des E.M. Falconet auf und erinnert an eine ihm zugeschriebene Florafigur, die heute Bestand der Sammlungen des Musée du Louvre in Paris ist und deren ebenfalls entblösste Frauenfigur in analoger Stellung sitzt. Auch das Motiv der Taube findet sich in ähnlicher Ausarbeitung im Werk von E.M. Falconet. E.M. Falconet war von sehr bescheidener Herkunft - sein Vater arbeitete als Tischlergeselle - und trat im Alter von 18 Jahren in das Atelier von Jean-Baptiste Lemoyne ein, der als "plus doux des Maîtres" bezeichnet wurde. Er war noch ein Schüler, als er im "Salon" 1745 das Gipsmodell (heute Besitz der Akademie in St. Petersburg) seines "Milon von Croton" ausstellte, das die Aufnahmearbeit für die Akademie war, die Falconet 1744 zum "Agrée" ernannt hatte. Im selben Jahr schuf er ein Terrakotta-Modell, "Genius der Bildhauerei", 1747 "Erigone" und eine Allegorie von Frankreich, das die Büste des Königs umarmt (heute Bestand des Museums in Libourne, vollendet von Pajou). Vier Jahre danach fertigte er für das Schloss Bellevue die Marmorstatue "Musik" und vier Basreliefs mit Kinderdarstellungen, 1753 eine Mädchen-Skulptur für den Palais in Crécy. Die Marmorausführung seines "Milon von Croton" erschien 1755 im "Salon" und ist heute im Besitz des Musée du Louvre in Paris. Zwei Jahre später erzielte Falconet mit den Statuen "Drohender Amor" (später im Besitz der Madame Pompadour) und "La Baigneuse" in Marmor seinen bisher grössten Erfolg. Er führte die Skulpturenabteilung der Manufacture de Sèvres. Sämtliche dort zwischen 1757 und 1766 ausgeführten Modelle stammten von E.M. Falconet selbst. In der Tat begnügte er sich nicht, der Manufaktur Reduktionen seiner Werke zu liefern, sondern schuf eine Anzahl kleiner allegorischer Gruppen, die häufig als Schmuck für die königliche Tafel bestimmt waren. Die Pygmalion-Gruppe rief Denis Diderots (Schriftsteller, Philosoph und Kritiker) höchste Bewunderung hervor, er bezeichnete sie als "Clou du Salon". Eine enge Freundschaft verband den Künstler mit dem Kritiker, der von Falconet sagte, er sei ein Mann, "der nach 15 oder 20 Jahrhunderten mit ein paar Köpfen und Füssen seiner Statuen beweisen könnte, wessen wir fähig waren". Eine Serie von 8 Statuen, die Falconet für die Kirche Saint-Roch fertigte, machte ihn so berühmt, dass er 1766 einen Auftrag der Zarin Katharina II erhielt. Wenig später brach der Bildhauer mit seiner Schülerin und späteren Schwiegertochter Marie Anne Colot von Paris nach St. Petersburg auf, wo er Mitte Oktober ankam. Er machte sich sogleich ans Werk und vollendete im Verlauf von 18 Monaten ein Gipsmodell für eine Statue von Peter dem Grossen. Da sich der Guss der Statue ständig verzögerte, war Falconet gezwungen, den Guss seiner Statue selbst vorzunehmen. Nach längeren Aufenthalten in Holland und Friesland kehrte Falconet Ende 1780 wieder nach Paris zurück. Während des letzten Jahrzehntes seines Lebens berührte E.M. Falconet keinen Meissel mehr, den Gedanken an eine Reise nach Italien musste er wieder aufgeben, da er 1783 während der Reisevorbereitungen einen Schlaganfall erlitt. In demselben Jahr erhielt er von Katharina II eine Medaille, deren Vorderseite das Bild der Zarin und Rückseite Falconets Denkmal zeigte, das ihn in ganz Europa berühmt gemacht hatte. Lit.: Thieme/Becker, Leipzig 1999; 11/12, S. 218f. (biogr. Angaben).


CHF 35 000 / 55 000 | (€ 36 080 / 56 700)

Sold for CHF 42 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.