Don't have an account yet?

Click here to register »


I am already registered - Login:




Lot 1069* - A141 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 21. June 2007, 10.00 AM

CABINET ON CHEST,Baroque, Dresden circa 1730. Walnut, burlwood, cherry and local fruitwoods in veneer and inlaid with fillets and frieze. With broken pediment, serpentine lower drawer section with 3 drawers and recessed two-door upper section. The fitted interior with central door, 5 drawers on 2 rows flanked by 4 drawers each side under large compartment. Bronze mounts and drop handles. 115x64x225 cm. Provenance: Private collection, Germany.

Barock, Dresden um 1730.
Nussbaum, -wurzelmaser, Kirsche und heimische Früchtehölzer gefriest sowie fein eingelegt mit Filets und Zierfries. Prismierter Korpus mit gesprengtem, gekehltem Giebel auf markant ausgeschnittenem Sockel. Mehrfach geschweiftes Kommodenunterteil mit 3 Schubladen. Zurückgesetzter, zweitüriger Aufsatz mit markanter Schlagleiste. Inneneinteilung mit Zentraltüre über 5 Schubladen auf 2 Reihen, flankiert von je 4 übereinander liegenden Schubladen unter grossem Fach. Hinter der Zentraltüre Geheimfach mit 10 kleinen Schubladen auf 2 Reihen. Bronzebeschläge und -hänger. 115x64x225 cm.

Provenienz: Privatbesitz, Deutschland. Die Dresdener Möbelkunst des 18. Jahrhunderts steht im engen Zusammenhang mit der hohen Qualität aller künstlerischen Leistungen jener Zeit in Dresden. Fast alle Künste erlebten schon kurz nach der Krönung 1697 des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I zum polnischen König einen starken Aufschwung. In der Goldschmiedekunst waren mit dem "Goldenen Kaffeezeug" und dem "Hofstaat des Grossmoguls Aureng-Zeb" schon 1701 und 1708 Höchstleistungen zu verzeichnen, in der Architektur mit dem Zwingerbau im zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts; im Möbelbau sind erst zwischen 1720 und 1730 hervorragende Erzeugnisse nachweisbar. Der Auftraggeber für die Mehrzahl der noch erhaltenen Dresdener Möbel des 18. Jahrhunderts war der Hof. Adlige oder bürgerliche Auftraggeber, wie sie beispielsweise für das Meissner Porzellan eindeutig belegbar sind, konnten nur vereinzelt für Möbelstücke ermittelt werden. Sie unterscheiden sich aber kaum von solchen, die für den Hof gefertigt wurden, da auch sie von zurückhaltender sachlicher Noblesse sind. Der Vorzug des Dresdener Möbels ist darin zu sehen, dass es selten seine Gebrauchsfunktionen negierte. Die sachliche, der Form und dem Zweck adäquate künstlerische Gestaltung wurde auch durch die im Rokoko auftretenden Schweifungen und Bauchungen nicht beeinflusst. Die logische Folge dieser Tatsache war ein fliessender Übergang zum klassizistischen Möbel der Zopfzeit. Am Möbel wurde innerhalb der angewandten Künste vermutlich am auffälligsten und am deutlichsten der von Sachlichkeit und Nützlichkeit geprägte, in der Endkonsequenz bürgerliche Charakterzug der Dresdener Kunst im 18. Jahrhundert verwirklicht. Auf dieser Tatsache beruht die künstlerische Eigenständigkeit und Bedeutsamkeit des Dresdener Möbels, sowohl innerhalb des "Dresdener Gesamtkunstwerks" als auch innerhalb der deutschen und europäischen Möbelgeschichte des 18. Jahrhunderts. Lit.: G. Haase, Dresender Möbel des 18. Jahrhunderts, Leipzig 1983; S. 13f. (allg. Angaben zum Dresdener Kunsthandwerk).


CHF 40 000 / 70 000 | (€ 41 240 / 72 160)

Sold for CHF 60 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.