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Lot 1312* - A141 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 21. June 2007, 10.00 AM

DESK SET WITH LYRE CLOCK,Empire, the dial signed THOMIRE & CO (Pierre Philippe Thomire, 1751-1843) and MOINET L'AINE A PARIS (Louis Moinet, 1768 Paris 1853), Paris circa 1810/15. Matte and polished gilt bronze, partly burnished bronze and ebonised burl birch. With recesses for writing implements and covered vessels for ink and sand. The lyre clock at the centre flanked by shallow bowls with 2 shaped light branches "aux femmes ailées" and vase shaped nozzles. The clock with enamel dial and Paris escapement striking the 1/2 hours on bell. Fine bronze mounts and applications. 48x32x46 cm. Provenance: from a Berlin collection.

Empire, das Zifferblatt sign. THOMIRE & CO (Pierre Philippe Thomire, 1751-1843) und MOINET L'AINE A PARIS (Louis Moinet, 1768 Paris 1853), Paris um 1810/15.
Bronze matt- und glanzvergoldet sowie teils brüniert und ebonisierte Birkenmaser. Bastionsförmiger Korpus mit allseitigen Vertiefungen für das Schreibzeug und vorstehenden Eckstollen mit Deckelgefässen für Tinte und Löschsand. Zentrale, von 2 flachen Schalen flankierte Lyrapendule mit 2 geschweiften Lichtarmen "aux femmes ailées" und vasenförmiger Tülle. Emailzifferblatt mit arabischen Minuten- und römischen Stundenzahlen. Pariser Werk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Feine Bronzebeschläge und -applikationen. 48x32x46 cm.

Provenienz: Aus einer Berliner Sammlung. Ausserordentlich seltene Schreibgarnitur von perfekter Qualität und Eleganz, an welcher die Zusammenarbeit zwischen P.P. Thomire, dem wohl wichtigsten "bronzier" des Empire, und den Uhrmachern evidenziert werden kann. Von seinem Vater Luc-Philippe (gest. 1783) erhielt P.P. Thomire 1772 den Titel "Maître fondeur-ciseleur", vier Jahre später fügte er "doreur" hinzu. 1783 wurde er Nachfolger von C. Duplessis als "ciseleur et doreur" der Manufacture de Sèvres. Zudem soll er, nach einer Bildhauer-Ausbildung in der Akademie St. Luc, die Ateliers von A. Pajou und J.A. Houdon besucht haben. Mit Houdon arbeitete er mehrmals zusammen, so beispielsweise für die Büste "Grandeur Nature" für Prinz Henri von Preussen (1789). Nach R.G. Dardel schuf er die "Grand Condé à la bataille de Fribourg" (1785), zudem übernahm er Figuren von J.B. Pigalle und L.S. Boizot in Bronze. Während der gleichen Zeit schuf P.P Thomire eigene Modelle und Skulpturen, wie zum Beispiel die "Deux amours se disputant un coeur" für die Ausstellung im "Salon de la Correspondance" 1781, zwei Portraits von Voltaire und ein weiteres von J.J. Rousseau. Seltener sind seine Figuren in Marmor, wie das Selbstportrait für die Ausstellung im Salon 1810. Seine Zusammenarbeit mit L.S. Boizot, Leiter der Bildhauer in der Manufacture de Sèvres, war, wie die zahlreichen Modelle beweisen, sehr fruchtbar und hielt bis zu Boizots Tod an. Die Kontakte zu N. Delaistre, J.J. Foucou, P.P. Prud'hon und P.L. Roland und die entstandenen gemeinsamen Projekte brachten Thomire bereits in den 1780er Jahren den Ruf als bester "fondeur-ciseleur" von Paris ein. Diese Erfolge wurden während der letzten Jahre des ausgehenden 18. Jahrhunderts durch Auftragsarbeiten für das Ausland - vor allem für die Königs- und Adelshäuser in Spanien und Russland - so markant verstärkt, dass er die grosse Nachfrage nach Luxusobjekten 1807 nur mit über 200 Angestellten zu bewältigen vermochte. Seit 1804, als er Objekte aus dem Geschäft von M.E. Lignereux, dem er früher Bronzen geliefert hatte, aufkaufte, gelangen ihm die wohl phantasievollsten Werke. Bereits im Directoire erhielt er anlässlich der Ausstellung der "Produits industriels" die Goldmedaille, eine Ehrung, die Thomire und seiner Firma bis zu seinem Tod in jeder Ausstellung zuteil wurde. 1834 erhielt er von König Louis-Philippe die Mitgliedschaft der "Légion d'Honneur". Seine Werke, bestechend durch Phantasie, Formensprache, Bronzenarbeit und Vergoldung machen P.P. Thomire zu einer Ausnahmefigur von höchster Güte. Für das Unternehmen Thomire waren die Jahre nach 1820 von der Übernahme der Firma durch P.P. Thomires Schwiegersöhne und Enkel und von grossen finanziellen Schwierigkeiten geprägt. P.P. Thomire zog sich nach 1823 langsam zurück, blieb aber als "künstlerischer Mentor" die bedeutendste kreative Kraft. L. Moinet gehörte zu den bedeutendsten Uhrmachern seiner Zeit und pflegte eine intensive Geschäftsbeziehung mit P.P. Thomire. Eine seiner Prunkpendulen, "Artium Genio", ebenfalls mit Werk von L. Moinet, wurde in unserer November-Auktion 1995 (Katalognr. 4039) verkauft. Berühmtheit erreichte L. Moinet auch mit seinem bahnbrechenden Buch "Nouveau Traité général astronomique et civil de l'horlogerie théorique et pratique" aus dem Jahr 1843.


CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)

Sold for CHF 39 600 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.