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Lot 1146* - A143 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 06. December 2007, 10.00 AM

IMPORTANT CLOCK "AU LION",Louis XV, the model attributed to J.J. DE SAINT-GERMAIN (Jean-Joseph de Saint-Germain, maitre 1750) the dial signed ANAIOM A PARIS (active circa1760), the porcelain flowers probably Manufacture de Vincennes, Paris circa 1750. Matte and polished gilt bronze and burnished bronze. With figure of a striding lion carrying the clock case encircled in trailing flowers. The clock with enamel dial, a fine anchor escapement and 1/2 hour striking on bell. 44x5x18x66 cm. Provenance: formerly Partridge Fine Arts, London.

Louis XV, das Modell J.J. DE SAINT-GERMAIN (Jean-Joseph de Saint-Germain, Meister 1750) zuzuschreiben, das Zifferblatt sign. ANAIOM A PARIS (tätig um 1760), die Porzellanblumen wohl Manufacture de Vincennes, Paris um 1750.
Bronze matt- und glanzvergoldet sowie brüniert und Porzellan. Schreitender Löwe, das von Blumenranken umgebene runde Uhrgehäuse mit Kartuschenaufsatz tragend, auf mit Voluten und Kartuschen beschmücktem Sockel. Emailzifferblatt mit arabischen Minuten- und römischen Stundenzahlen. Feines Ankerwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. 44x5x18x66 cm.

Provenienz: Ehemals Partridge Fine Arts, London. Hochbedeutende Pendule von bestechender Qualität und Eleganz. Eine Pendule mit identischer Löwenfigur, nahezu gleichem Kartuschenaufsatz, einem Musikwerk, mit einem Zifferblatt sign. Carte à Nevers und mit Bronzen signiert von J.J. de Saint-Germain war Bestand war der Sammlungen J. Doucet in Paris und ist abgebildet ist in: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassiszismus, München 1986; II, S. 530 (Abb. 9). Eine weitere, etwas spätere Pendule mit neoklassizistischem Sockel und identischer Löwenfigur ist abgebildet in: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S: 54 (Abb. 36). J.J. de Saint-Germain wurde 1719 in Paris geboren. Sein Vater Joseph war Ebenist, auf die Herstellung von Uhrgehäusen spezialisiert und im Faubourg-Saint-Antoine tätig; Angehörige der Verwandtschaft mütterlicherseits arbeiteten in Giesser-Berufen. Jean-Joseph war beides, Giesser und Uhrenbauer. Erst 1750 erhielt er die Meisterwürde, nachdem er lange keiner Zunft angehört hatte. Seine Mutter Marie-Thérèse stammte aus einer berühmten Giesserfamilie, der Gaspard Prieur angehörte und deren berühmtestes Mitglied Jean-Louis Prieur war. Die hohe Anzahl von Künstlerateliers im Faubourg-Saint-Antoine, die im Dienst aller Arten und Prozeduren der Luxusindustrie standen, macht J.J. de Saint-Germains Wahl seiner Wohnungen verständlich. 1745 wohnte er in der Rue de Charenton-wahrscheinlich in den Räumen, die er 1747 vom Eigentümer Pierre II Migeon mietete. Inventare, die 1779 nach dem Tod des Künstlers von der Witwe aufgenommen wurden, beschrieben das Innere seiner Wohnung als reicher, grossbürgerlich möbilierter Haushalt; die Dokumente sagen auch etwas über seine Persönlichkeit aus. 1779 grenzte sein Kabinett an ein Laboratorium und enthielt Zeichnungen und Musikpartituren. Unter den Büchern seiner Bibliothek fanden sich die Schriften von Voltaire und Boileau, Geschichts- und Geographiewerke und solche über Mineralogie und Botanik. J.J. de Saint-Germain besass Sammlungen einheimischer und exotischer Pflanzensamen in mehr als dreitausend Glasgefässen, in der Orangerie und im Treibhaus befanden sich unzählige Topfpflanzen. Er sammelte auch Mineralien, Muscheln, Versteinerungen und präparierte Insekten. Die Bedeutung von de Saint-Germains Uhrgehäuse-Produktion erklärt die grosse Anzahl von Uhrmachern in seiner Kundschaft-von mehr als 70, aus Paris und aus der Provinz, hat man die Namen ausfindig machen können; darunter sind die wichtigsten Uhrmacher des 18. Jahrhunderts: J. Gudin, J.B. Dutertre, F. Viger, J.B. Baillon, M. Stollenwerck, J. und P. Leroy, J. Martin, J. Moisy, F. Berthoud, J.P. Manière, J. Roques, F. Ageron und viele andere. Zu J.J. de Saint-Germains Kunden gehörten die Duchesse d'Orléans, der Duc de Praislin, Marquis de Pange und Marquis d'Eaubonne, Monseigneurs de Billy und de Boulogne und Amelot de Gagny-ein reicher Financier, dessen Sammlungen zu den berühmtesten des 18. Jahrhunderts gehören. Der französische Königshof kaufte diverse Pendulen, von denen drei dank der Inventare des "Garde-Meuble" und des "Mobilier des Princes" mit Sicherheit zu identifizieren sind. Die erste ist eine "pendule de cheminée en bronze doré d'or moulu, sur une terrasse représentant l'enlèvement d'Europe, le taureau coleur de bronze antique, une nymphe et un amour". Die zweite ist eine "pendule à carillon représentant Rinocéros portant la pendule et posé sur un coffre d'ébénisterie plaqué garni de bronze doré d'or moulu"-wahrscheinlich handelt es sich hierbei um jene Pendule, die der Duchesse d'Orléans gehörte und von ihrem Sohn mit dem Schloss Saint-Cloud 1785 dem König verkauft wurde. Die dritte Pendule war persönlicher Besitz der Königin Marie-Antoinette und ist durch das von Robin im Jahr II angelegten Inventar bekannt. Es handelt sich um eine "pendule portée par un Rinocéros, posé sur terrasse doré en ormoulu, l'animal noir de fumé portant sur son dos un tambour dans lequel est le mouvement à sonnerie du nom de J.B. Baillon". In erbittertem Konkurrenzkampf produzierten die Manufacture de Saxe, jene des Prince de Condé in Chantilly und die Manufacture Royale de Vincennes polychrome Porzellanblüten als Dekoration von Pendulen und Appliken, wobei die Blumen aus Vincennes von kaum zu überbietender Perfektion waren und seit den 1740er Jahren mit grossem Erfolg verkauft wurden. Die Manufaktur Vincennes war eine der ersten, die sich auf die Herstellung polychromer Porzellanblumen und -blüten spezialisierten. Lit.: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; II, S. 521-535 (biogr. Angaben zu Saint-Germain).


CHF 200 000 / 300 000 | (€ 206 190 / 309 280)

Sold for CHF 288 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.