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Lot 1225* - A144 Furniture, Porcelain & Decoration - Monday, 17. March 2008, 10.00 AM

IMPORTANT CLOCK "DIANE CHASSERESSE",Louis XVI, the drawing for this design probably by J.D. DUGORC (Jean Dumosthène Dugorc, active 2nd half of the 18th century), the bronzes from a Paris master workshop, probably by P.P. THOMIRE (Pierre Philippe Thomire, 1759-1843), with monogram and mark, the dial signed PHILIPE MOREL A LYON (active 1788 Rue des Augustins), verso dated 1792, Paris. Matte and polished gilt bronze and "Vert de Mer" marble. With figure of Diana with hunting dogs. The clock with enamel dial and anchor escapement striking the 1/2 hours on bell. Exceptionally rich bronze mounts and applications. 80x35x87 cm. Provenance: - E. Chappey collection, Paris. - Paris auction 29.4.1907 (Lot No.935). - Galerie Didier Aaron, Paris. - from a highly important European private collection.

Louis XVI, die zeichnerische Vorlage wohl von J.D. DUGORC (Jean Dumosthène Dugorc, tätig 2. Hälfte 18. Jh.), die Bronzen aus einer Pariser Meisterwerkstatt, wohl von P.P. THOMIRE (Pierre Philippe Thomire, 1759-1843), mit Monogramm und Marke, das Zifferblatt sign. PHILIPE MOREL A LYON (tätig 1788 Rue des Augustins), verso dat. 1792, Paris.
Bronze matt- und glanzvergoldet sowie "Vert de Mer"-Marmor. Stehende Diana, sich auf das felsförmige Uhrwerk stützend, neben ihr ein Jagdhund, links weitere Hunde im Kampf mit einem Wildschwein, auf grossem Bastionssockel mit Huffüssen und Puttorelief. Emailzifferblatt mit arabischen Minuten- und römischen Stundenzahlen, Monatstagen und 2 feinen Zeigern. Ankerwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Ausserordentlich reiche Bronzebeschläge und -applikationen. 80x35x87 cm.

Provenienz: - Sammlung E. Chappey, Paris. - Auktion Paris am 29.4.1907 (Katalognr. 935). - Galerie Didier Aaron, Paris. - Aus einer hochbedeutenden europäischen Privatsammlung. Ausserordentlich seltene, imposante Prunkpendule von perfekter Qualität und Eleganz. Sie stellt eine etwas kleinere Version der königlichen Prunkpendule "Diane Chasseresse" dar, die laut H.L. Tardy P.P. Thomire für König Louis XVI in Compiègne gefertigt haben soll. Geliefert hat sie am 22. August 1785 der Uhrmacher Robin in die "chambre du Roi" zu einem für die Zeit astronomisch hohen Preis von 30 000 livres. Eine zweite Pendule wurde für Königin Marie-Antoinette gefertigt, die sie als Geschenk für die Verwandschaft erwarb, und ist abgebildet in: H.L. Tardy, La pendule française des origines à nos jours, Paris 1961-64; III, S. 275. Eine dritte, nahezu identische Pendule wurde für das Château de Saint-Cloud geliefert, gelangte später in die Sammlung des Generalkonsul K. Bergsten und wurde am 2.11.2000 bei Christie's New York verkauft (Katalognr. 228). Unsere Pendule besitzt die gleiche Gruppe mit Hunden und Wildschwein, die teils identischen Bronzeapplikationen und -füsse sowie den analogen stilisierten Felssockel. Die Inventarquellen der erwähnten Schlösser und die Eintragungen von R. Robin in seinen Geschäftsbüchern erwähnen keinen "bronzier", die stupende Qualität weist allerdings auf das Atelier von P.P. Thomire hin, der bereits ab Mitte der 1780er Jahre den "garde-meuble" belieferte. Als zeichnerische Vorlage diente wohl eine Zeichnung des Pariser Architekten J. D. Dugorc, die heute Bestand des Pariser Musée des Arts Décoratifs ist. Diana (in der griechischen Mythologie Artemis) war die jungfräuliche Göttin der Jagd und des Naturlebens und Tochter des Jupiters und der Leto, der Zwillingsschwester von Apollo. Während Apollo mit dem Sonnengott gleichgesetzt wurde, entsprach Diana der Mondgöttin Selena. Sie wurde als Göttin der Keuschheit, der Jagd und der Fruchtbarkeit verehrt und zog, mit einem silbernen Bogen, Köcher und Pfeilen, die sie von den Kylopen geschenkt bekommen hatte, durch die Wälder und Schluchten. Auf ihren Streifzügen wurde sie immer von Hunden, wilden Tieren, Nymphen und einer Schar junger Mädchen begleitet. Die Mädchen mussten, um in der Gefolgschaft Dianas aufgenommen zu werden, den Schwur leisten, ihr Leben lang jungfräulich und unverheiratet zu bleiben. Wer den Schwur brach, wurde von Diana auf schlimme Weise bestraft. Diana liebte das kühle Bad in frischen Quellen. Wer die nackte Diana beim Baden beobachtete, wurde von ihren Hunden zerrissen. Dianas Bogen sandte den Menschen den sanften Tod, aber auch Seuchen, Epidemien und das Sterben während der Geburt. Von seinem Vater Luc-Philippe (gest. 1783) erhielt P.P. Thomire 1772 den Titel "Maître fondeur-ciseleur", vier Jahre später fügte er "doreur" hinzu. 1783 wurde er Nachfolger von C. Duplessis als "ciseleur et doreur" der Manufacture de Sèvres. Zudem soll er, nach einer Bildhauer-Ausbildung in der Akademie St. Luc, die Ateliers von A. Pajou und J.A. Houdon besucht haben. Mit Houdon arbeitete er mehrmals zusammen, so beispielsweise für die Büste "Grandeur Nature" für Prinz Henri von Preussen (1789). Nach R.G. Dardel schuf er die "Grand Condé à la bataille de Fribourg" (1785), zudem übernahm er Figuren von J.B. Pigalle und L.S. Boizot in Bronze. Während der gleichen Zeit schuf P.P Thomire eigene Modelle und Skulpturen, wie zum Beispiel die "Deux amours se disputant un coeur" für die Ausstellung im "Salon de la Correspondance" 1781, zwei Portraits von Voltaire und ein weiteres von J.J. Rousseau. Seltener sind seine Figuren in Marmor, wie das Selbstportrait für die Ausstellung im Salon 1810. Seine Zusammenarbeit mit L.S. Boizot, Leiter der Bildhauer in der Manufacture de Sèvres, war, wie die zahlreichen Modelle beweisen, sehr fruchtbar und hielt bis zu Boizots Tod an. Die Kontakte zu N. Delaistre, J.J. Foucou, P.P. Prud'hon und P.L. Roland und die entstandenen gemeinsamen Projekte brachten Thomire bereits in den 1780er Jahren den Ruf als bester "fondeur-ciseleur" von Paris ein. Diese Erfolge wurden während der letzten Jahre des ausgehenden 18. Jahrhunderts durch Auftragsarbeiten für das Ausland - vor allem für die Königs- und Adelshäuser in Spanien und Russland - so markant verstärkt, dass er die grosse Nachfrage nach Luxusobjekten 1807 nur mit über 200 Angestellten zu bewältigen vermochte. Seit 1804, als er Objekte aus dem Geschäft von M.E. Lignereux, dem er früher Bronzen geliefert hatte, aufkaufte, gelangen ihm die wohl phantasievollsten Werke. Bereits im Directoire erhielt er anlässlich der Ausstellung der "Produits industriels" die Goldmedaille, eine Ehrung, die Thomire und seiner Firma bis zu seinem Tod in jeder Ausstellung zuteil wurde. 1834 erhielt er von König Louis-Philippe die Mitgliedschaft der "Légion d'Honneur". Seine Werke, bestechend durch Phantasie, Formensprache, Bronzenarbeit und Vergoldung machen P.P. Thomire zu einer Ausnahmefigur von höchster Güte. Für das Unternehmen Thomire waren die Jahre nach 1820 von der Übernahme der Firma durch P.P. Thomires Schwiegersöhne und Enkel und von grossen finanziellen Schwierigkeiten geprägt. P.P. Thomire zog sich nach 1823 langsam zurück, blieb aber als "künstlerischer Mentor" die bedeutendste kreative Kraft. Lit.: J. Niclausse, Thomire, Fondeur-Ciseleur-sa vie, son oeuvre, Paris 1947. H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris 1972; 475 (biogr. Angaben zu P. Morel). P. Verlet, Les bronzes dorés français du XVIIIe siècle, Paris 1987, S. 59 (Abb. 53, die erwähnte Pendule für Louis XVI).


CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)

Sold for CHF 168 000 (including buyer’s premium)
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