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Lot 1209 - A144 Furniture, Porcelain & Decoration - Monday, 17. March 2008, 10.00 AM

SMALL LADY'S DESK,Louis XV, from a Paris master workshop, probably by B. VAN RISENBURGH (Bernard II Van Risenburgh, maitre 1735) or J. DUBOIS (Jacques Dubois, maitre 1742), circa 1760. Tulipwood and rosewood veneer also finely inlaid in "bois de bout" with flowers, leaves and frieze. The desk with bombé form on all sides with tall shaped legs and a sloped leather-lined writing surface, the fitted interior with drawers and compartment with a secret compartment. Decorated with fine matte and polished gilt bronze mounts and sabots. Freestanding. 56x40x(open 67)x88 cm. Provenance: from an important European collection

Louis XV, aus einer Pariser Meisterwerkstatt, wohl von B. VAN RISENBURGH (Bernard II Van Risenburgh, Meister 1735) oder J. DUBOIS (Jacques Dubois, Meister 1742), um 1760.
Rosenholz, Palisander gefriest sowie allseitig ausserordentlich fein eingelegt in "bois de bout" mit Blumen, Blättern und Zierfries. Allseitig bombierter Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, geschweiften Beinen. Schräge, mit grünem, goldgepresstem Leder bezogene Schreibplatte. Inneneinteilung mit Zentralfach zwischen 2 Schubladen unter grossem Fach. Geheimfach. Feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Zum Freistellen. 56x40x(offen 67)x88 cm.

Provenienz: Aus einer bedeutenden europäischen Sammlung. Ausserordentlich feines Möbel von perfekter Qualität und Eleganz; die feine Marketerie "en bois de bout" findet sich an Möbeln von J. Dubois und B. Van Risenburgh in nahezu identischer Weise. Das hier angebotene Damenbureau weist die für B. Van Risenburgh und J. Dubois typische Marketerie "en bois de bout" auf, d.h. im rechten Winkel in Faserrichtung gesägte Furnierblätter. Diese Technik ermöglichte eine nahezu vollendete Präzision des Marketeriebildes aus Blumen, Blättern und Zweigen. Die dunklen Satin- und Rosenholzeinlagen heben sich auf markante Weise vom hellen, gefriesten Fond ab und verleihen dem Gesamtbild eine ausserordentliche Leichtigkeit. B. Van Risenburghs Marketerie "en bois de bout" findet sich an einer Vielzahl seiner Werke: an Guéridons (siehe hierzu auch jenes aus unserer Juni-Auktion 2004, Katalognr. 1096), Encoignuren, Kommoden, Sekretäre "à abattant" und "bureaux en pente". Von hoher Bedeutung sind auch die feinen, qualitativ hervorragenden Bronzebeschläge und -sabots im klassischen "style rocaille", die sich, wie bei unserem Bureau-Plat, durch eine für jene Zeit einmalige "souplesse" und Eleganz auszeichnen. Die Zentralkartusche an den Seiten, die feine Einrahmung der Zentralschublade und die "baguettes" der geschweiften Beine runden das Gesamtbild perfekt ab. Bernard II Van Risenburgh lernte die Handwerkskunst im Atelier seines Vaters. Das ausserordentliche Talent, stilistische Merkmale der Jahrzehnte 1730-1760 innovativ zu kombinieren und zu entwickeln, die atemberaubende Leichtigkeit der Verwendung verschiedenster Edelhölzer und Lackpanneaux aus Europa und Asien und das bewusste Anwenden von hervorragenden Bronzen allerhöchster Güte machten aus ihm bald den wesentlichsten Pariser Ebenisten jener Zeit. Durch die Zusammenarbeit mit den Händlern Hébert, Darnault und Poirier, die seit den 1730er Jahren japanische und chinesische Lackpanneaux nach Paris importierten oder sie direkt bei Ateliers kauften, die zu dieser Zeit in Paris entstanden und sich auf die Herstellung solcher Panneaux spezialisierten, entstanden die wohl bedeutendsten Kommoden und Bureaux von B. II Van Risenburgh. Die mit Königsholz marketierten Möbel der Jahrzehnte 1730-50 zeichneten sich vor allem durch das Diamantschliffmuster und das feine Gitterwerk aus. Nach 1740 begann B. II Van Risenburgh mit der für ihn typischen und ausserordentlich feinen Blumenmarketerie. Die ersten Möbel dieser Art, signiert BVRB, wurden von Hébert für die Dauphine und den Dauphin in Versailles geliefert. Als weitere Spezialität, die B. II Van Risenburgh während der letzten Jahre seines Schaffens entwickelte, waren die mit Sèvres-Porzellanplaketten versehenen Gross- und Kleinmöbel, die er in Zusammenarbeit mit Poirier fertigte. Die verschiedenen "chiffonières" sowie "tables cabarets" gehörten zu den teuersten Kleinmöbeln der Epoche. Sein Sohn, Bernard III, führte die Werkstatt nach dem Tode seines Vaters weiter und konnte, obwohl er die Meisterwürde nicht erhielt, aufgrund der Rechte seiner Mutter als Meisterwitwe verschiedene klassizistische Möbel für den Pariser Adel fertigen. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 128-142 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 183. J.N. Ronfort/J.D. Augarde/B. Langer, Nouveaux Aspects de la Vie et de l'Oeuvre de Bernard (II) Vanrisamburgh, in: Estampille/L'Objet d'Art 290 (1995); S. 29-52. 199 (biogr. Angaben). Für weitere Angaben zu J. Dubois siehe auch die Fussnote der Katalognr. 1204.


CHF 60 000 / 100 000 | (€ 61 860 / 103 090)

Sold for CHF 74 400 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.