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Lot 3804 - A146 Books - Saturday, 20. September 2008, 02.00 PM

BERARDO DA TERAMO Antiphonary sheet (fol. XXXXVIIIv) Initial D(ominus dixit ad me filius meus es tu ego hodie genui te....) with Saint Thomas. Abruzzo, ca. 1330-1340, vellum. 58 x 39.5 cm. Initial ca. 8 x 8.5 cm. 10 Teragrams at 2.6 cm. Genuine gold frame. Provenance: Monastery of S. Benedetto a Gabiano bei Giulianova (Abbruzoi) Private collection London, until 2003 Private collection, Switzerland


Provenienz: - Kloster S. Benedetto a Gabiano bei Giulianova (Abbruzzi) - Privatsammlung London, bis 2003 - seither Privatsammlung Schweiz Schwesterblätter (Auswahl: - Venedig Fondazione Giorgio Cini, Inv. 2084, Blatt mit Initiale A(spiciens ... 1. Adventssonntag) mit dem Jüngsten Gericht 580 x 391 mm - Zürich, Privatsammlung (ex-New York, Sammlung Lehman), Blatt mit Initiale H (odie nobis.... 25. Dezember) mit der Geburt Christi, 585 x 393 mm - ex Mailand, Sammlung Hoepli Blatt mit Initiale A (fferte domino ... 6. Januar) mit der Anbetung der heiligen Drei Könige, 580 x 400 mm - ex Mailand, Sammlung Hoepli Blatt mit Initiale E(xaltata est sancta Dei ... 15. August) mit der Himmelfahrt Mariae, 560 x 395 mm Bibliographie: unveröffentlicht Bibliographie zu Berardo da Teramo: Pietro Toesca, Monumenti e studi per la storia della miniatura italiana: La collezione di Ulrico Hoepli, Milano 1930, S. 84-89; Pia Palladino, Treasures of a lost Art, New Haven/Londra 2003, S. 36-37 Beim vorliegenden Blatt handelt es sich um ein weiteres, bisher unveröffentlichtes Element eines bedeutenden, in der Zwischenzeit aufgelösten Antiphonars, von dem 11 weitere Fragmente bekannt sind. Die Fragen nach Autorschaft, Provenienz und bezüglich des Stifters dieses Chorbuchs klären sich dank der ersten Prachtseite, die sich in Venedig in der Sammlung der Stiftung G. Cini (Inv. 2084) befindet. Dort setzte der Buchmaler mit Dominus Beradus de Teramo fecit hoc opus seinen Namen oben über die illuminierte Initiale A. Am unteren Rand ebendieser Initiale lesen wir in goldenen Lettern eine Dedikation: Archipresbiter Jacobus de sancto Flaviano fecit fieri hoc opus pro anima fratris Mathei propositi Gabiani cuius anima benedicatur. Damit sind wir in Kenntnis gesetzt, dass das uns interessierende Chorbuch vom Erzpresbiter Jacobus von S. Flaviano zum Seelenheil seines Bruders Fra Matthäus, eines Benediktinerpropstes von S. Gabiano, gestiftet wurde. Die beiden erwähnten, Jacobus und Matthäus erscheinen den auch auf dem Frontispiz, durch die Initiale vom Hauptgeschehen abgesondert; links der Stifter Jacobus und rechts - im benediktinischen Habit - dessen verstorbener Bruder, der unten am unteren Bildrand auf einem Sarkophag liegend erneut in Erscheinung tritt. Aus dieser Inschrift darf die Herkunft des Antiphonars aus dem Benediktiner Kloster S. Benedetto in Gabiano (bei Giulianova) als gesichert gelten. Über den Buchmaler Berardo da Teramo ist im Übrigen nichts bekannt, weshalb seine sich aus der Signierung ergebene Identität ein Glücksfall gilt, zumal aus ihr auch die geographische Herkunft aus Teramo in den Abruzzen erschlossen werden kann. Die geographische Nähe zum Neapel der Anjou hat den Stil des Buchmalers grundlegend geprägt Dies gilt auch die in verschiedenen Blättern zu erkennende Vorliebe für die höfisch angehauchte reiche Dekoration der Randbordüren aus mit Drolerien besetzten Zierleisten. Dies scheint mir eine letztlich französisch beeinflusste Tradition, wie sie über französische Vorbilder in die höfische Buchmalerkunst am Anjouhof in Neapel eingeflossen sind. Cristoforo Orimina wird in den 1340 Jahren am Anjou-Hof die neapolitanische Buchkunst einem ersten Höhepunkt zuführen. Prof. Dr. Gaudenz Freuler


CHF 5 000 / 8 000 | (€ 5 150 / 8 250)

Sold for CHF 6 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.