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Lot 1197* - A156 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 31. March 2011, 10.00 AM

LARGE IMPORTANT CLOCK "LE CHEVAL DE MARLY",Restauration, the figure group after the model by G. COUSTOU (Guillaume Coustou, 1677-1746), Paris, 19th century, the bronzes attributed to P.P. THOMIRE (Pierre-Philippe Thomire, 1751-1843), the dial signed DAUTREME RUE NVE DES PETITS CHAMPS 74 PARIS (Henri Dautreme, active circa 1850-1890), Paris circa 1825/45. Gilt and burnished bronze. Enamel dial. Paris escapement striking the 1/2 hours on bell. 57x30x100 cm.

Restauration, die Figurengruppe nach dem Modell von G. COUSTOU (Guillaume Coustou, 1677-1746), Paris, 19. Jh., die Bronzen P.P. THOMIRE (Pierre-Philippe Thomire, 1751-1843) zuzuschreiben, das Zifferblatt sign. DAUTREME RUE NVE DES PETITS CHAMPS 74 PARIS (Henri Dautrême, tätig ca. 1850-1890), Paris um 1825/45.
Vergoldete bzw. brünierte Bronze. Sich aufbäumender Hengst, von einem Jüngling am Zügel gehalten, auf Felssockel, auf rechteckigem Postament mit Volutenfüssen. In reliefierte Lünette gefasstes Emailzifferblatt mit römischen Stundenzahlen. Pariser Werk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. 57x30x100 cm.

Provenienz: Aus französischem Besitz. Eine sehr änliche Pendule befindet sich in den Sammlungen des "Mobilier National" in Paris. Prachtvolle Pendule von bestechender Qualität, gefertigt nach Guillaume Coustous berühmten "Pferden von Marly", die einst im königlichen Schlosspark von Marly-le-Roi standen. Coustou, ein berühmter Pariser Bildhauer und Maler, schuf die Pferdegruppe aus weissem Marmor 1739-1745 für das Tor des Stallungshofes von König Louis XIV. Während der Revolution wurden sie zur Place de la Concorde gebracht; seit 1984 befinden sie sich im Musée du Louvre; am ursprünglichen Standort stehen heute Nachbildungen. Von seinem Vater Luc-Philippe (gest. 1783) erhielt P.P. Thomire 1772 den Titel "Maître fondeur-ciseleur", vier Jahre später fügte er "doreur" hinzu. 1783 wurde er Nachfolger von C. Duplessis als "ciseleur et doreur" der Manufacture de Sèvres. Zudem soll er, nach einer Bildhauer-Ausbildung in der Akademie St. Luc, die Ateliers von A. Pajou und J.A. Houdon besucht haben. Mit Houdon arbeitete er mehrmals zusammen, so beispielsweise für die Büste "Grandeur Nature" für Prinz Henri von Preussen (1789). Nach R.G. Dardel schuf er die "Grand Condé à la bataille de Fribourg" (1785), zudem übernahm er Figuren von J.B. Pigalle und L.S. Boizot in Bronze. Während der gleichen Zeit schuf P.P Thomire eigene Modelle und Skulpturen, wie zum Beispiel die "Deux amours se disputant un coeur" für die Ausstellung im "Salon de la Correspondance" 1781, zwei Portraits von Voltaire und ein weiteres von J.J. Rousseau. Seltener sind seine Figuren in Marmor, wie das Selbstportrait für die Ausstellung im Salon 1810. Seine Zusammenarbeit mit L.S. Boizot, Leiter der Bildhauer in der Manufacture de Sèvres, war, wie die zahlreichen Modelle beweisen, sehr fruchtbar und hielt bis zu Boizots Tod an. Die Kontakte zu N. Delaistre, J.J. Foucou, P.P. Prud'hon und P.L. Roland und die entstandenen gemeinsamen Projekte brachten Thomire bereits in den 1780er Jahren den Ruf als bester "fondeur-ciseleur" von Paris ein. Diese Erfolge wurden während der letzten Jahre des ausgehenden 18. Jahrhunderts durch Auftragsarbeiten für das Ausland - vor allem für die Königs- und Adelshäuser in Spanien und Russland - so markant verstärkt, dass er die grosse Nachfrage nach Luxusobjekten 1807 nur mit über 200 Angestellten zu bewältigen vermochte. Seit 1804, als er Objekte aus dem Geschäft von M.E. Lignereux, dem er früher Bronzen geliefert hatte, aufkaufte, gelangen ihm die wohl phantasievollsten Werke. Bereits im Directoire erhielt er anlässlich der Ausstellung der "Produits industriels" die Goldmedaille, eine Ehrung, die Thomire und seiner Firma bis zu seinem Tod in jeder Ausstellung zuteil wurde. 1834 erhielt er von König Louis-Philippe die Mitgliedschaft der "Légion d'Honneur". Seine Werke, bestechend durch Phantasie, Formensprache, Bronzenarbeit und Vergoldung machen P.P. Thomire zu einer Ausnahmefigur von höchster Güte. Für das Unternehmen Thomire waren die Jahre nach 1820 von der Übernahme der Firma durch P.P. Thomires Schwiegersöhne und Enkel und von grossen finanziellen Schwierigkeiten geprägt. P.P. Thomire zog sich nach 1823 langsam zurück, blieb aber als "künstlerischer Mentor" die bedeutendste kreative Kraft. Dautrême war vormals Maison Bassereau an der Rue Neuve des Petits-Champs in Paris. Jean-Hilaire Bassereau starb im Jahre 1806 und hinterliess die Werkstatt seiner Witwe, die es von 1810 bis 1840 an derselben Adresse weiterführte. Danach übernahm es Henri Dautrême von 1850-1890. Lit.: J. Niclausse, Thomire, Fondeur-Ciseleur-sa vie, son oeuvre, Paris 1947. H.L.Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris 1972, S. 156 und 34 (biogr. Angaben)


CHF 55 000 / 85 000 | (€ 56 700 / 87 630)

Sold for CHF 57 600 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.