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Lot 1175* - A145 Furniture, Porcelain & Decoration - Monday, 19. May 2008, 10.00 AM

PAIR OF CANDELABRAS "AUX AMOURS",Louis XVI, J.L. PRIEUR (Jean Louis Prieur, active circa 1760/80) attributed, Paris circa 1780. "Vert de Mer" marble and parcel gilt and burnished bronze. With putto with bow and arrow, rose and torch. H 79 cm.

Louis XVI, J.L. PRIEUR (Jean Louis Prieur, tätig um 1760/80) zuzuschreiben, Paris um 1780.
Vert de Mer-Marmor und teils vergoldete bzw. brünierte Bronze. Stehender Putto mit Pfeil und Bogen bzw. mit Rose und Fackel, neben Balusterschaft mit 3 eingerollten, mit Trauben und Blättern beschmückten Lichtarmen mit rundem Tropfteller und vasenförmiger Tülle, Blumenkranz, feinen Ketten und Turteltauben-Aufsatz, auf Zylindersockel mit reichen Blumengirlanden und Quaderplatte. H 79 cm.

Ausserordentlich feines Paar von bestechender Qualität. Ähnliche Putten finden sich bei einer Pendule von J.L. Prieur, die abgebildet ist in: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1976; I, S: 170 (Abb. 3.4.16) und an einer Girandole, die abgebildet ist in: ibid., S. 174 (Abb. 3.5.10). Sie befindet sich in der Wallace Collection in London. J.L. Prieur war als Bildhauer, Bronzier, Entwerfer und Graveur tätig und einer der bedeutendsten Künstler des Neoklassizismus. Nebst König Louis XVI, dem Comte d'Artois und dem Prince de Condé gehörten auch Adlige und Herrscher ausserhalb Frankreichs zu Prieurs Kundenkreis, wie z.B. König Stanislaus August Poniatowski von Polen. In der Académie de Saint-Luc studierte Prieur um 1765 Bildhauerei. 1766 arbeitete er zusammen mit Victor-Louis und Philippe Caffiéri an der Einrichtung und Dekoration des Warschauer Königspalastes; er schuf zahlreiche Entwürfe für Möbel und Einrichtungsgegenstände, ein paar davon führte er selbst aus. Für das Kapitell der Kathedrale von Chartres fertigte er 1772 die Bronzen des Chorgestühls. 1769 wurde Prieur zum "maître fondeur-ciseleur" ernannt, nachdem er vermutlich von seinem berühmten Cousin Jean-Joseph de Saint-Germain ausgebildet worden war, richtete im Faubourg Saint-Denis eine Werkstatt ein und bezeichnete sich selbst als "sculpteur, ciseleur et doreur du Roi". Im Unterschied zu vielen Entwerfern, die sich fast ausschliesslich mit dem Zeichnen von Modellen beschäftigten, war Prieur vor allem Künstler und Ziseleur von Bronzen; es ist anzunehmen, dass alle von ihm entworfenen Bronzen in seiner Werkstatt hergestellt wurden - dadurch war die genaue Umsetzung seiner Ideen und der qualitative Standard der Werke gesichert. Zu den wichtigsten Aufträgen, die Prieur erhielt, gehörten mehrere bedeutende bronzene Uhrgehäuse - wie z.B. jenes der Pendule "Paix et Abondance" von 1770, die anlässlich der Heirat des Dauphin und späteren Königs Louis XVI mit Marie-Antoinette gefertigt wurde (heute Bestand des Eremitage Museum in St. Petersburg) - und der Bronzezierat der Krönungskutsche von Louis XVI. 1778 erlitt Prieur durch unsorgfältige Verwendung von Geldmitteln finanzielle Verluste, so dass er ins "Enclos du Temple" umziehen musste, wo er als Giesser weiterarbeitete - wenn auch in bedeutend kleinerem Rahmen. Während der 1780er Jahre publizierte Prieur eine Reihe von Stichen seiner Dekorationszeichnungen, darunter Entwürfe für Möbel, Vasen, Platten, Friese und Tapeten. Lit.: H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I., S. 172f. (mit diversen Entwurfszeichnungen). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 27/28, S. 400 (biogr. Angaben). P. Verlet, Les bronzes dorés français du XVIIIe siècle, Paris 1987; S. 427 (biogr. Angaben).


CHF 70 000 / 120 000 | (€ 72 160 / 123 710)

Sold for CHF 84 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.