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Lot 1164* - A148 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 26. March 2009, 10.00 AM

SMALL COMMODE,Louis XVI, stamped J.F. LELEU (Jean-Francois Leleu, maitre 1764), guild stamp, Paris circa 1770. Fluted mahogany in veneer. Finely gilt bronze mounts and sabots. Shaped, grey/white speckled marble top. 76x41x89 cm. Provenance: - Collection of Jacques Arpels, Paris. - From a European collection.

Louis XVI, sign. J.F. LELEU (Jean-François Leleu, Meister 1764), Innungsstempel, Paris um 1770.
Mahagoni kanneliert und gefriest. Rechteckiger Korpus mit abgerundeten Vorderecken und vorstehenden hinteren Eckstollen auf gerader, profilierter Zarge mit kannelierten Säulenbeinen. Front mit 3 Schubladen, die unteren ohne Traverse, die oberste schmäler. Feine, vergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte, grau/weiss gesprenkelte Marmorplatte. 76x41x89 cm.

Provenienz: - Sammlung Jacques Arpels, Paris. - Aus einer europäischen Sammlung. Ausserordentlich feine und elegante Kommode mit der für J.F. Leleus Möbel charakteristischen "sobriété". J.F. Leleu gehörte zu den talentiertesten Ebenisten seiner Zeit. Wie viele seiner Berufskollegen verbrachte er die Lehrzeit in der Rue du Faubourg-Saint-Antoine in Paris. Später trat er als "compagnon" in das Unternehmen des berühmten Jean-François Oeben ein, dessen Werkstatt sich im "Arsenal" befand. Hier traf er auf Jean-Henri Riesener, mit dem er sich auf beruflicher Ebene sehr gut verstand, weit weniger gut allerdings auf der persönlichen. Nach Oebens Tod bemühten sich beide intensiv um dessen Nachfolge als "Ebéniste du Roi". Riesener übernahm schliesslich die Führung der Werkstatt, beendete den berühmten Louis- XV-Schreibtisch, der von Oeben entworfen und begonnen worden war, wurde Lieferant des Königshofes und heiratete Oebens Witwe Françoise Marguerite Vandercruse. Ausgeschlossen und abgewiesen ersuchte Leleu um die Meisterwürde und eröffnete sein eigenes Atelier. Die Enttäuschung sass tief, wie Folgendes beweist: Im August 1765 reichte Riesener am Châtelet eine Beschwerde ein: "..en haine de ce que le plaignant conduit ces ouvrages de la Vue Aubenne à l'Arsenal, chez laquelle ledit Leleu travailloit, il l'a fais plusieurs fois insulté par sa femme (...), que rentrant chez lui hier vers les dix heures du soir chargé de deux planches, il a fait rencontre dud. Leleu et dud. compagnon, qui en le voyant sont venus à lui, et ledit Leleu lui a porté plusieurs coups de poing sur la teste..." Trotzdem machte Leleu eine brillante Karriere. Zunächst arbeitete er in der Chaussée de la Contrescarpe, nur wenige Schritte von der Bastille und dem "Arsenal" entfernt. Einige Monate später fand er in der Rue Royale grössere und geeignetere Räumlichkeiten und zog um. Sein Ruf als talentierter Ebenist verbreitete sich rasch; Leleu erhielt Aufträge von der Comtesse du Barry und vom Prince de Condé, der sein bester Kunde wurde. Auch für den Palais Bourbon und für die Schlösser Chantilly und Saint-Maur stellte er Möbel her. 1780 holte Leleu seinen Schwiegersohn Charles-Antoine Stadler als Teilhaber in die Werkstatt. Fünf Jahre später wurden die beiden im Archiv des königlichen "Garde-Meuble" erwähnt, als sie einen Spieltisch lieferten. Vermutlich war dies das einzige Mal, dass Leleu für den Königshof gearbeitet hatte. Um 1792 überliess Jean-François Leleu das Unternehmen seinem "associé" Stadler und zog sich aus dem Berufsleben zurück. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 505-520 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 274f. (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 333-341 (biogr. Angaben).


CHF 38 000 / 58 000 | (€ 39 180 / 59 790)

Sold for CHF 56 400 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.