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Lot 1601 - A150 European Porcelain & Ceramics - Monday, 14. September 2009, 01.30 PM

TEAPOT WITH LID DECORATED IN 'WACHTELDEKOR', MEISSEN, CIRCA 1729-31. WITH JOHANNEUMSNUMMER N=299-w. Octagonal form, painted in Kakiemon style with 'Wachteldekor' and sprays of indianische Blumen. Overglaze sword mark, incised and blackened inventory number of the Japanese palace N=299-w. H 9.5cm, D 11cm. (2) Provenance: - August II, Elector of Saxony, King of Poland, Japanese Palace, Dresden. - Private collection, Switzerland

w. Oktagonale Form mit geradem Ausguss und Schlaufenhenkel, bemalt im Kakiemon-Stil mit dem sogenannten 'Wachteldekor' und indianischen Blütenzweigen. Schwertermarke in Aufglasur, Inventarnummer des Japanischen Palais N=299-w eingeritzt und geschwärzt. H 9,5cm, D 11cm. (2)

Provenienz: - August II, Kurfürst von Sachsen, König von Polen, Japanisches Palais, Dresden. - Privatsammlung, Schweiz. Im Invantar des Japanischen Palais von 1770 wird folgendes gelistet '(47b) Neunzehn Stück 8.eckichte Theé-Pots, mit Blümgen und Rebhünern gemahlt, 4 3/4 Zoll hoch, 4 1/2 Zoll in Diam: No. 299 ' Das Inventar für das Japanische Palais in Dresden wurde anhand der seit 1731 erhaltenen Inventarnummern, den sogenannten Johanneumsnummern, 1770 erstellt. Claus Boltz hat es ausführlich aufgearbeitet und 1980 publiziert (Keramos 88/1980), ebenso das Turmzimmer-Inventar von 1769 (Keramos 153/1996). In den Jahren 1729 bis 1731 wurden in der Meissener Manufaktur Nachbildungen ostasiatischer Porzellane für den Pariser Kaufmann Rudolphe Lemaire in grossen Mengen angefertigt. Mit Hilfe des Leiters der Manufaktur, Carl Heinrich Graf von Hoym, der früher Gesandter am Hof in Versailles war und nun Lemaires Förderer am Dresdner Hof, wählte dieser über 200 ostasiatische Porzellane im Japanischen Palais aus, die zum Kopieren nach Meissen geschickt werden sollten. Bevor sie für den Transport verladen wurden, wurde eine Liste angefertigt, darin ist jedes Stück mit der Inventar-nummer des Japanischen Palais und einer ein oder zwei Worte langen Benennung verzeichnet (...) Lemaires kaum verschleierte Absicht war, die Kopien als ostasiatisches Porzellan auf den Märkten in Frankreich zu verkaufen. Aus diesem Grund versuchte er zu erreichen, dass die Stücke ohne (unterglasurblaue) Fabrikmarke gefertigt wurden. Lemaires Vertrag wurde im März 1731 abrupt aufgehoben. Ursache war eine Serie schwerer Anklagen gegen Graf von Hoym, wodurch dieser in Ungnade fiel und verhaftet wurde, während man Lemaire des Landes verwies. Mehr als 4500 Stück Porzellan, die aufgrund des Vertrags mit Lemaire hergestellt worden waren, wurden im Haus des Grafen Hoym entdeckt, darunter etwa 1700 besonders gute Stücke, die sich von Hoym für die Ausstattung seiner Residenz angeeignet hatte. In einem Versäumnisurteil fiel das Porzellan an den König und wurde in 19 Transporten in das Japanische Palais geschafft, wo man die Stücke mit eingeschliffenen Inventarnummern versah. Die für Lemaire hergestellten Porzellane sind unschwer zu erkennen, da sie zum einen bekannte ostasiatische Stücke aus dem Japanischen Palais kopieren, von denen einige noch heute in der Dresdner Porzellansammlung erhalten sind. Zum anderen zeigen sie in Unterglasurblau generell nur Markenvarianten (wie die sogenannte Caduceus-Marke) oder die Schwerter, dann aber über der Glasur. Gelegentlich sind sie auch ungemarkt. Derartige Stücke können Inventarnummern des Japanischen Palais tragen, wenn sie aus dem von Hoym'schen Palais stammen.' (Maureen Cassidy-Geiger in Keramos 146/1994, S. 4-8 und Keramos 153/1996, S.119-130.)


CHF 10 000 / 15 000 | (€ 10 310 / 15 460)

Sold for CHF 14 400 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.