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Lot 1100* - A151 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 03. December 2009, 10.00 AM

MANTEL CLOCK WITH BOULLE MARQUETRY,known as a "tete de poupee", Regence, the dial and movement signed BALTAZAR MARTINOT A PARIS (Balthazar II Martinot, 1636-1714), Paris circa 1670. Red tortoiseshell, inlaid with partly engraved brass and ebonized wood. The front lined with old, dark velvet and with silver chapter ring. Fine verge escapement striking the 1/2 hours on bell. Gilt mounts and applications. 29x17x56 cm.

sog. "tête de poupée", Régence, das Zifferblatt und Werk sign. BALTAZAR MARTINOT A PARIS (Balthazar II Martinot, 1636-1714), Paris um 1670.
Rotes Schildpatt, eingelegt mit teils graviertem Messing und ebonisiertes Holz. Bastionsförmiges Gehäuse mit Giebelkranz und geschweiftem, profiliertem Rechteck-Sockel auf Tatzenfüssen. Die mit altem, dunklem Samt bezogene Front mit Silberzifferring, römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen. 2 feine Zeiger. Feines Spindelwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Vergoldete Beschläge und Applikationen. 29x17x56 cm.

Provenienz: Privatsammlung, Deutschland. Die Pendule "tête de Poupée" verdankt ihren Namen der Form. Die konkaven und konvexen Schwünge und Bauchungen, bekrönt von einem Gesims oder einem abgerundeten Fronton sind charakteristisch für die Formensprache des Louis XIV. Einige bekannte Beispiele für diesen Typus befinden sich im Schloss von Versailles, in der Wallace Collection in London, im Paul Getty Museum in Kalifornien etc. Der repräsentative Entwurf für dieses Modell wird Boulle zugeschrieben und befindet sich im Musée des Arts décoratifs. Laut W. Lympius ist der Hinweis für die frühe Entstehung vor ca. 1675 der Pendule der Zeigerbutzen: "Er ist bis in die Mitte graviert, was zeigt, das ein Zeigerplättchen nicht vorgesehen war. [...] Im unteren Teil des Blattes tummeln sich zwei Putten über dem Signaturschild. Zwischen den beiden Köpfen [...] findet sich ein durch das Zifferblatt gehendes Loch. Es ist ein Relikt ganz früher, niederländischer Pendeluhren. Da diese an der Wand hingen konnte man mit einem Holzstäbchen das Pendel anstossen. Wie die frühen niederländischen Uhren hat auch diese [...] ein samtbespanntes Zifferblatt, welches original erhalten ist." Nach einem Vortrag von Wolfgang Lympius, gehalten auf der Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie am 6.10.2000 in Gotha. B. Martinot war ein bedeutender Uhrmacher, "Gouverneur du Gros Horloge" von Rouen und ab 1660 "Valet de Chambre-Horloger Ordinaire de la Reine". Seine Signatur weist ausschliesslich auf die eigene Produktion hin; seine Vorfahren waren nicht in Paris tätig. Er führte ein florierendes Atelier und fertigte eine Vielzahl von Pendulen. Zu seinem Bruder Gilles und verschiedenen "confrères" pflegte er sehr lukrative Kontakte; 1700 war sein "stock" der bedeutendste von ganz Paris. Martinot verwendete die Gehäuse von A.C. Boulle und J.M. Ziegler. Zu seinen Kunden gehörten König Louis XIV, die Ducs d'Aumont, die Comtesse de Polignac, der Kardinal von Gesvres, der Président du Harlay und der König von Siam. Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S. 368 (biogr. Angaben). H.L. Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris; S. 442 (biogr. Angaben). P. Kjellberg, Encyclopédie de la Pendule française du moyen age au XXème siècle, Paris 1997, S. 52 ff.


CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)

Sold for CHF 28 800 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.