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Lot 1227* - A151 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 03. December 2009, 10.00 AM

MANTEL CLOCK "LA NOURRICE AFRICAINE",Empire, the model by J. CROUTELLE (Louis Croutelle, 1765 Paris 1829), Paris circa 1808/10. Gilt and burnished bronze. The clock with enamel dial, 2 fine hands and Paris escapement striking the 1/2 hours on bell. Gilt mounts and applications. 24x12x40 cm.

Empire, das Modell von J. CROUTELLE (Louis Croutelle, 1765 Paris 1829), Paris um 1808/10.
Vergoldete bzw. brünierte Bronze. Schreitende Mohrin mit Kind, Federrock, Schmuck und Glasaugen, auf dem Kopf das runde, ballenförmige Werkgehäuse tragend, auf ovalem Sockel mit gequetschten Kugelfüssen. Emailzifferblatt mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen. 2 feine Zeiger. Pariser Werk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Vergoldete Beschläge und Applikationen. 24x12x40 cm.

Provenienz: Aus einer Schweizer Sammlung. Feine Pendule von hoher Qualität. Die aquarellierte Federzeichnung zur hier angebotenen Pendule wurde 1807 unter der Nummer 140 eingetragen und befindet sich heute im Cabinet des Estampes der Bibliothèque Nationale in Paris. Die Darstellung exotischer Figuren hat ihren Ursprung in der Rousseau'schen Prämisse des "retour à la nature". Viele, meist pädagogisch intendierte Werke übten grossen Einfluss auf die bildenden Künste aus, wie z.B. das damals ausserordentlich beliebte Buch von Bernardin de Saint Pierre "Paul et Virginie" aus dem Jahr 1788, "Atala" von François Chateaubriand 1805 und vor allem der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sehr populäre Roman "Robinson Crusoe" von D. Defoe. Vor allem die "pendules au negre" zeugen auf markante Weise vom Interesse der noblen Welt für Motive und Figuren "exotischer" Herkunft. Die Begegnung von Robinson und Freitag, die Figur des Robinson als Schiffbrüchigen, Atala als Befreierin von Chactas oder die Darstellung von Paul und Virginie, getragen von zwei Schwarzen, wurden der Literatur entnommen und sowohl bildlich wie auch bildhauerisch umgesetzt. Dabei spielte nicht nur das kulturelle und idealisierte Interesse für die "exotische" Welt eine grosse Rolle, sondern auch die natürlich erotische Ausstrahlung ihrer Figuren. Das sich küssende "couple enlacé", die mit entblössten Brüsten dargestellte "nourice africaine" oder der "nègre chasseur" mit seinem athletischen Körperbau zeigen diesen Aspekt sehr schön. Das Sujet des "bon nègre" oder "bon sauvage" wurde während der Epochen des Directoire, Empire und Restauration weiterentwickelt und in über 20 Varianten dargestellt. Lit.: B. Mura, La pendule au nègre à l'heure de Deverberie, in "L'Estampille/L'Objet d'Art (1990); S. 34/35 (mit Abb.und Zeichnungen). H. Ottomeyer / P. Pröschel, Vergoldete Bronzen - Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986; I, S. 379-381 (mit Abb. und Zeichnungen). H.L. Tardy, La pendule française des origines à nos jours, Paris 1961-1964; S. 356. J.D. Augarde, Les Ouvriers du Temps, Genf 1996; S. 158 und 352. Archiv des Centre de Recherches Historiques sur les Maîtres Ebénistes, Paris; biogr. Angaben zu J.S. Deverberie. Ausstellungskatalog "La pendule au nègre" Musée de l'Hôtel Sandelin in Saint-Omer vom 29.4.-12.6.1978. Ausstellungskatalog "De Noir et d'Or"; Pendule "au bon sauvage" im Musée Bellevue in Brüssel, 1993.


CHF 25 000 / 45 000 | (€ 25 770 / 46 390)

Sold for CHF 32 400 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.