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Lot 3038* - A142 Tableaux de Maîtres Anciens - vendredi, 21. septembre 2007, 15h00

BARTHOLOMEUS VAN BASSEN

(circa 1590–The Hague 1652) A festive company at table in a Renaissance hall. Oil on panel. Signed and indistinctly dated lower right: B. vanbassen 163... 58 x 95 cm.
Eine festliche Gesellschaft am Tisch in einem Renaissance-Saal.
Öl auf Holz.
Unten rechts signiert und undeutlich datiert: B. vanbassen 163...
58 x 95 cm.

Barthold van Bassen gehört zu den wichtigsten Architekturmalern des holländischen Goldenen Zeitalters. Ihm verdanken wir die Einführung der Gattung der malerischen architektonischen Phantasie, in der Hans Vredeman de Vries, Hendrick van Steenwijck I. und II. und Pieter Neeffs in Antwerpen Pioniere waren. Die Gemälde von van Bassen, wie auch jene seines Zeitgenossen Dirk van Delen in Zeeland, bilden eine wichtige Vorstufe zur Kunst der Delfter Architekturmaler wie Hendrick van Vliet und Gerrit Houckgeest. Über van Bassens Leben ist wenig bekannt. Die erhaltenen Dokumente bestätigen seinen Einttritt in die Gilde von Delft im Jahr 1613. Vermutet wird, dass er davor in Antwerpen in der Lehre war. 1622 zog van Bassen nach Den Haag, wo er 1624 heiratete und 1627 Dekan der Gilde wurde. Neben seiner Tätigkeit als Maler war van Bassen auch Architekt. Sein Ruf als solcher muss sehr gut gewesen sein, denn im Jahr 1638 wurde er als offizieller Stadtarchitekt in Den Haag verpflichtet. Davor hatte er für den Statthalter Frederik Hendrik Pläne für das Huis Ter Nieuburgh gezeichnet und 1630/31 das Agnietenkloster in Rhenen zu einer königlichen Residenz umgebaut. Dies wurde der Wohnsitz von Frederik V. von der Pfalz und Elisabeth Stuart nach ihrer Rückkehr aus Böhmen. Es war mittlerweile in Hofkreisen zur Mode geworden, sich mit der Architektur zu beschäftigen und sie passte zu dem vom Humanismus geprägten Interessen der Zeit. Nach dem Vorbild der Hofkultur wie in London wurde anhand der Architekturbücher von Serlio, Palladio, Vignola und anderen auch in Den Haag über Architektur diskutiert. Die zentrale Frage war, wie die ideale Palastarchitektur aussehen sollte. Die Ideen und Fantasien wurden zudem durch die perspektivischen Stichserien von Hans Vredeman de Vries angeregt. Van Bassens hier angebotenes Palastinterieur schliesst an den damaligen Trend an und zeigt ein Fantasie-Interieur der Renaissance mit einer festlichen Gesellschaft bei Tisch. Das Gemälde gehört zu einer Reihe von vergleichbaren Interieurs von van Bassen, wozu das Gemälde mit dem Gleichnis vom armen Lazarus und dem reichen Mann aus dem Jahr 1624 im Niedersächsichen Landesmuseum, Hannover, zählt (H. Jantzen, Das Niederländische Architekturbild, 1979, Nr. 34, mit Abb.); ebenso das aus dem Jahr 1625 stammenden Gemälde im kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Göttingen (Jantzen, ebd., Nr. 37) und das undatierte Interieur im Rijksmuseum Amsterdam (Jantzen, ebd.,Nr. 50). Wie Jantzen (ebd.) erklärt, sind die klare Zeichnung, die nüchterne Buntheit der Farben und die Einfachheit der kubischen Gestaltung charakteristisch für diese Interieurs. Dabei modellierte van Bassen seinen Raum direkt auf dem vierten Blatt der Stichserie Scenographiae, sive perpectivae von Hans Vredeman de Vries, der 1560 von Hieronymus Cock herausgegeben wurde (siehe H. Borggreve (Hg.) u.a., Tussen Stadspaleizen en Luchtkastelen, 2002, S. 202/210, Kat.-Nr. 29 und 30, Abb. 29d) . Leider ist die genaue Datierung des hier angebotenen Gemäldes, durch Unlesbarkeit der letzten Ziffer, nicht mehr festzustellen. Es kann aber ohne Zweifel eine Entstehung in den 30er Jahren angenommen werden. Dies wird bestätigt durch den Vergleich mit dem Interieur mit einer ähnlichen festlichen Gesellschaft und Dienern in der Alten Pinakothek in München (Janzten, ebd., Nr. 57, Abb.22A) und auch mit dem Interieur mit dem Königspaar von Böhmen bei Tisch von 1634, zuletzt auf der Auktion bei Sotheby's London, 27. März 1974 (J. Giltay, G. Jansen, Perspectiven, Saenredam en de Architectuurschilders van de 17e eeuw, 1991, S. 36, Abb. 6). Bezüglich der Figuren in diesem Gemälde kann vermutet werden, dass diese von van Bassens eigener Hand stammen und nicht wie in anderen Darstellungen von Esaias van de Velde, der 1630 starb. Marina Aarts

CHF 150 000 / 200 000 | (€ 154 640 / 206 190)

Vendu pour CHF 192 000 (frais inclus)
Aucune responsabilité n'est prise quant à l´exactitude de ces informations.