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Lot 3227* - Z34 Art Impressionniste & Moderne - vendredi, 21. juin 2013, 16h00

AUGUSTE HERBIN

(Quiévy 1882–1960 Paris)
Femme au cerisier. 1924.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Herbin.
116 x 89 cm.

Provenienz: - Sammlung L'Effort Moderne, L. Rosenberg, Paris, Nr. 838 (verso Papieretikett). - Auktion Sotheby's London, 1973. - Galerie Hasenclever, München. - Privatsammlung München. Ausstellung: Amsterdam 1963: Stedelijk Museum Amsterdam, 1963, Kat. Nr. 49, Amsterdam 1963. Literatur: - Bulletin de L'Effort Moderne, Nr. 27, Paris, September 1926. - Claisse, Geneviève. Herbin - Catalogue raisonné de l'œuvre peint, Paris 1993, Kat.Nr. 552, S. 376 (mit Abb.). "Femme au cerisier" fasziniert durch das Spiel mit den Formen, Farben und perspektivischen Ebenen. Die silhouettenhafte Gestalt der Kirschenpflückerin streckt ihre Arme den reich tragenden Ästen des Kirschbaumes entgegen, der über ihr und doch zugleich neben ihr aus der Landschaft emporzuwachsen scheint. Die Landschaft selbst ist stark vereinfacht und in klar voneinander abgegrenzten Farben wiedergegeben. Durch diese Vereinfachung der Umrisse schält der Künstler die den Motiven innewohnenden geometrischen Formen heraus. Auguste Herbin wird 1882 in Quiévy geboren. 1899-1901 studiert er als Schüler von Pharaon de Winter an der École des Beaux-Arts in Lille. Im Anschluss lässt er sich in Paris nieder. 1909 bezieht er ein Atelier im Künstlerhaus Le Bateau-Lavoir, wo er seine Ateliernachbarn Pablo Picasso, Georges Braque, Juan Gris und Otto Freundlich kennenlernt. Herbin beginnt sich mit dem Kubismus auseinanderzusetzen und kann seine Gemälde an Kunsthändler wie Alfred Flechtheim und große Sammler wie Sergei Shchukin verkaufen. 1916 schließt er einen Vertrag mit dem Galeristen Léonce Rosenberg, der ihm 1918, 1921 und 1924 Einzelausstellungen in seiner Galerie L'Effort Moderne in Paris widmet. Unter zunehmender Betonung geometrischer Formen nähert sich Herbin der Ungegenständlichkeit an bis er um 1918 den Schritt in die reine Abstraktion vollzieht. Diese Schaffensphase wird 1922-25 unterbrochen als er vorübergehend zur Figuration zurückkehrt zu dieser Zeit entsteht unser Werk. Neben Landschaften und Stillleben widmet Herbin sich in dieser Zeit auch der menschlichen Figur, stellt sie vor in einfühlsamen Porträts oder während ihrer alltäglichen Beschäftigungen. Bei aller Figürlichkeit ist diesen Bildern die Betonung der geometrischen Formen gemeinsam. In "Femme au cerisier" geht er noch einen Schritt weiter, indem er die einzelnen Bildbestandteile - den Baum, die Leiter, das Feld und die am Horizont sichtbaren Hügel - mit wenigen Binnenzeichnungen und Schattenbildungen in ihrer Räumlichkeit nur andeutet und sie so stark auf ihre Grundformen reduziert, dass sie sich wie ein Muster vor dem Auge des Betrachters ausbreiten. Die Kirschenpflückerin erinnert dabei in ihrer silhouettenhaften, statuarischen Gestalt an Pablo Picassos klassizistische Frauenfiguren der 1920er Jahre, als dieser ausgehend von der formbestimmenden Linie seine Gestalten in großer Kontur umreisst und voluminös modelliert. 1929 ist Herbin Mitbegründer des "Salon des Surindépendants". 1931 gründet er gemeinsam mit Georges Vantongerloo, Anton Pevsner und Naum Gabo u.a. die Gruppe "Abstraction-Création", deren Künstler sich mit Farbstudien, optisch-physikalischen Phänomenen und dem Sehvermögen auseinandersetzen. In den 1940er Jahren entwickelt Herbin sein "alphabet plastique", ein Kompositionsschema bei dem jeder Buchstabe einer oder mehrerer geometrischen Formen wie Rechteck, Dreieck oder Kreis oder einer Farbe entspricht. 1946 ruft er den "Salon des Réalités Nouvelles" ins Leben, dessen Präsident er 1955 wird. Der Salon entwickelt sich bald zu einem wichtigen Podium für die junge Generation geometrisch-abstrakter Künstler wie Victor Vasarely, Jean Dewasne oder Olle Baertling. 1949 veröffentlicht Herbin seine Schrift "L'Art non-figurativ, non-objectif". Seit 1953 ist der Künstler halbseitig gelähmt und muss lernen mit der linken Hand zu malen. Herbin findet mit seiner Malerei seit Jahren breite Anerkennung und ist 1955 und 1959 auf der documenta I und II in Kassel vertreten. 1960 stirbt Auguste Herbin in Paris.

CHF 120 000 / 160 000 | (€ 123 710 / 164 950)

Vendu pour CHF 156 000 (frais inclus)
Aucune responsabilité n'est prise quant à l´exactitude de ces informations.