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Lot 535* - A172 Livres - samedi, 28. mars 2015, 10h00

Goethe, Johann Wolfgang von, Dichter (1749-1832).

Gedruckter Anteilsschein (Kux) mit eigenh. Unterschrift "JWvGoethe".
Weimar, 24. Februar 1784. Folio (32,5 x 20 cm). 1 S. auf gefalt. Doppelblatt. Mit Lacksiegel der "F[ürstlich] S[ächsischen] Bergw[erks] Commiss[ion]".

Gewährschein Nr. 277 über "ein Kux oder Bergtheil an dem Ilmenauer Kupfer- und Silber-Bergwerk, mit allen Zugehörungen und Gerechtsamen", ausgestellt im Namen der Bergwerkskommission für den fürstlichen Jagdseiler (Johann) Carl Anton Wächter (1748-1824) in Weimar. Neben Goethes Unterschrift trägt der im Namen der "Bergwerks-Commission" ausgestellte Kux noch die Unterschrift von Christian Gottlob von Voigt (1743-1819) - Goethes Mitarbeiter in der Direktion des Ilmenauer Bergbaus - und die Gegenzeichnung von dessen Bruder, dem Bergsekretär Johann Karl Wilhelm Voigt (1752-1821), der auch den Namen des Inhabers eigenhändig eingetragen hat. - Im September 1775 hatte Herzog Carl August die Regierung in Weimar übernommen und gewann den um acht Jahre älteren Dichter als Minister. Goethe war ab dem Folgejahr Mitglied der obersten Regierungsbehörde, Prinzenerzieher, Verwaltungsfachmann für Finanzen-, Bergbau-, Militär-, Theater- und Bildungswesen und lernte auch die Finanzprobleme des verarmten Duodezfürstentums kennen, die er nicht durch neue Steuern oder Kredite, sondern durch wirtschaftliche Massnahmen verbessern wollte. Er betrieb daher eifrig die Wiedereröffnung des Ilmenauer Bergwerks, das durch Misswirtschaft seit 1739 brachlag. Goethe gründete u. a. mit den Gebrüdern Voigt eine Bergwerkskommission, und die Gewerkschaft des Ilmenauer Kupfer- und Silberbergwerks legte 1000 Kuxe zu je 20 Talern auf, die bei der Plazierung mit 10 Talern anbezahlt und mit zwei Zuzahlungen von 1785 und 1786 ausbezahlt wurden. Bei der Wiedereröffnung des Bergwerks am 24. Februar 1784 - zugleich der Tag, an dem der vorliegende Kux ausgestellt wurde - hielt Goethe selbst die Festrede. So ambitioniert das Projekt auch war, es sollte schließlich doch scheitern. Mangelnde Ausbeute machte die Zahlung hoher Zubussen (zu denen die Inhaber der Kuxe verpflichtet waren) erforderlich, und ein Wassereinbruch des Martinrodaer Stollens im September 1787 sollte dem Unternehmen schließlich durch dessen Folgekosten den Todesstoß versetzen, da die Gewerke nicht mehr bereit waren, weitere Mttel zu investieren. Bis 1812 wurden Stollen und Schächte noch von der Stadt Weimar instandgehalten, dann aber wurden die Kosten zu hoch und man gab das Bergwerk endgültig auf, womit die dritte und letzte Periode des Ilmenauer Bergbaus endete. - Gleichmäßig leicht gebräunt, in den Rändern gering fleckig, alte Faltspuren. Sehr schönes Exemplar des berühmten "Ilmenauer Kuxes", das wohl bedeutendste Wertpapier des deutschen Bergbaus. - Vgl. Kippenberg 108.

CHF 14 000 / 20 000 | (€ 14 430 / 20 620)

Vendu pour CHF 22 800 (frais inclus)
Aucune responsabilité n'est prise quant à l´exactitude de ces informations.