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Lot 3007 - A162 Tableaux de Maîtres Anciens - vendredi, 21. septembre 2012, 15h00

Attributed to PIETRO GALLO VON ALBA

(documented Genoa ca. 1385-1401 Genoa) Altar with wings, with the Crucifixion, and the Annunciation and the Apostles Peter (?) and Paul on the side panels. Circa 1390-1395. Tempera on panel. 46.5 x 25 cm (with plinth).
Flügelaltärchen mit der Kreuzigung und auf den Seitentafeln der Verkündigung und den Apostelfürsten Petrus (?) und Paulus. Um ca. 1390-1395.
Tempera auf Holz.
46,5 x 25 cm (mit Sockel).

Vorliegendes Flügelaltärchen kann der spättrecentesken Malerei in Ligurien und Piemont zugeordnet werden. Der ausdrucksstarke und bewegte Figurenstil - in diesem Zusammenhang sei auf den unter dem Kreuz trauernden Johannes des zentralen Kreuzigungsbildes oder den bewegten Heiligen auf dem linken Flügel (Petrus ?) hingewiesen - erscheint uns wie ein spätes Echo der älteren, noch auf der von Avignon inspirierten ligurischen Malerei, wie sie fünfzig Jahre früher vom Meister von Lavagnola (Polyptychon aus dem Oratorium San Bernardo in Lavagnola, Savona) vorgetragen wurde. Auch dieser Meister konzipierte seine Figuren ähnlich kalligraphisch, allerdings mit feinerer Klinge und filigraner als hier. Interessanterweise ist der Goldgrund der Kreuzigung dieses 1345 entstandenen Altarwerks mit einem ähnlichen Netz aus diamantenförmigen in den Goldgrund eingeritzten Gebilden überzogen, wie das hier in Rede stehende Altärchen. Die hier angesprochene Umsetzung früher avignonesischer Komponenten schwingt später auch noch im Werk anderer ligurischer Maler, beispielsweise in Nicolò da Voltris Gemälden weiter und ist ein Kennzeichen der ligurischen Trecentomalerei. Die Figurentypik unseres Meisters hingegen verweist auf die Vorgaben des aus der Emilia nach Genua zugewanderten Barnaba da Modena (tätig um 1330), der im späteren 14. Jahrhundert das Panorama der ligurischen Malerei prägen wird. Von ihm wird gegen 1390 auch die Kunst des ebenfalls in Ligurien tätigen Sienesen Taddeo di Bartolo (um 1362 - 1422) berührt werden. Der erkennbare Figurenstil unseres Flügelaltärchens verbindet sich eng mit der Kunst Barnabas da Modena. Wir erkennen hier künstlerische Aspekte, die ähnlich aus dem Werk des aus Modena nach Genua zugewanderten Barnaba da Modena geschöpft sind wie im einzigen gesicherten Werk des in Genua tätigen Malers aus dem Piemont, Pietro Gallo, dessen heute im Museo Civico von Turin befindliches Triptychon - sein einziges bisher bekanntes Werk - mit seinem Namen Petrus de Alba pinxit signiert ist. Dass wir es hier vermutlich mit einer weiteren Arbeit von Pietro Gallo zu tun haben, zeigt ein Vergleich vom Gesicht unserer Verkündigungsmadonna mit jenem der Madonna des signierten Triptychons in Turin, die beide unverkennbar aus den Madonnentypen Barnabas da Modena entwickelt sind. Diese klare künstlerische Verbindung zu Barnaba da Modena, der bis zu seinem wohl kurz vor 1390 erfolgten Tod in Genua arbeitete, und zugleich die hier erkennbare flüchtige Verbindung zu Kreuzigungen des Taddeo di Bartolo, namentlich zum kürzlich, am 6. Juli 2008 bei Semenzato in Venedig als Los 44 versteigerten Tafelbild (vgl. den bewegten sich nach rechts neigenden trauernden Johannes), bieten sich als gewisse chronologische Anhaltspunkte an, wann vorliegendes Flügelaltärchen gemalt worden sein könnte. Da Taddeo di Bartolos Aktivität in Ligurien erst ins letzte Jahrzehnt des 14. Jahrhunderts fällt und Barnaba da Modenas künstlerisches Erbe damals noch in wacher Erinnerung und immer noch prägend war, liegt es nahe, dass das Bild im Laufe des letzten Jahrzehnts des 14. Jahrhunderts entstanden ist. Das dürfte die Zeit gewesen sein als der Sienese Taddeo di Bartolo und der vermutliche Autor unserer Tafel, Pietro Gallo, sich unliebsam in die Haare geraten waren, als Taddeo di Bartolo 1398 (erfolglos zwar) gegen seinen Malerkonkurrenten Pietro Gallo Anklage erhob, ein Attentat auf ihn verübt zu haben. Vorliegendes Flügelaltärchen ist vermutlich ein weiteres rares Exemplar des noch wenig fassbaren Pietro Gallo. Wir danken Prof. Dr. Gaudenz Freuler, Universität Zürich, für diesen Katalogbeitrag.

CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)

Vendu pour CHF 36 000 (frais inclus)
Aucune responsabilité n'est prise quant à l´exactitude de ces informations.