Vous n'avez pas encore un login ?

Cliquez ici pour enregistrer »


Je suis déjà inscrit - Login :




Lot 9528 - ibid114 Livres & Autographes – online only - jeudi, 01. octobre 2020, 16h00

ARCHITEKTUR -

Pozzi, Carlo Maria
[Artis sculptoriae, vulgo stuccatoriae paradigmata]. Mit doppelblattgr. gest. Widmung und 8 doppelblattgr. Kupfertafeln von Johann August Corvinus nach Carlo Maria Pozzi.
[Augsburg, Wolff, 1708]. Folio. [2] Bll. "ad lectorem", Tafeln. Ganzleder d. Z. mit goldgeprägter floraler Rollbandornamentik, Eckfleuronce und Mittelarabeske, Goldschnitt (Goldprägung etwas verblast, ob. Kapital unschön restauriert, kl. Fehlstellen im Bezug, Ecken berieben und bestossen, leicht fleckig).

Thieme-B. XXVII, 337 - Nagler XIII, 211 - Ornamentstichslg. Berlin 4101 (ohne den Titel). - Einzige Ausgabe. - Seltene Folge von Entwürfen für prachtvolle Stuckdecken profaner Räume. Die von profilierten Deckengesimsen gerahmten Stukkaturen bilden weit ausgreifende, perspektivische Untersichten andeutende Dekorationssysteme in der Art von Scheinarchitektur. In den Zwischenräumen befinden sich Waffen, Trophaen, Blumenvasen und Girlanden präsentiert von zahlreichen Putten. Das bestimmende Ornamentmotiv ist der spangenartige C-Bogen, den Abschluss bilden zumeist geschwungene Gesimse. Die grossen Flächen des Plafonds sind fur Deckenmalerei bestimmt, die hier nur durch einige kleine Wolken angedeutet wird. Gegenüber den römischen Vorbildern, also etwa den Perspektivarchitekturen Andrea Pozzos (mit dem C. M. Pozzi wohl kaum verwandt sein durfte), sind diese Stuckrahmen wesentlich bewegter und flexibler und greifen bereits französische Ornamentformen des frühen Regence auf. Carlo Maria Pozzo, vom dem keine Lebensdaten bekannt sind, wirkte als Stukkator unter anderem in Mainz, Koblenz, Ehrenbreitstein und Fulda, aber auch in Dänemark. Das Werk ist Wilhelm Friedrich von Platen (um 1660-1732) gewidmet, der Hofmarschall des Königs von Danemark und ein bedeutender Architekt war (Bauten in Kopenhagen und Umgebung). - Ohne den Titel. - Vorderinnengelenke und alle Blatt im Bug neu verstärkt. Etwas feuchtrandig (erste Blatt stärker, unten im Bug zumeist mit Einriss oder kl. Papierfehlstelle), gebräunt und fingerfleckig, Dedicatio mit kl. Fehlstellen im Papier (ausserhalb der Darstellung), letzte Blatt etwas farbfleckig. Letztes Tafel mit kl. Federzeichnung und altem hs. Besitzvermerk "Giacomo 1836".

CHF 300 / 500 | (€ 310 / 520)