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Lot 1064 - A137 Mobilier, Porcelaine & Décoration - jeudi, 22. juin 2006, 10h00

PAIR OF PAINTED ENCOIGNURES, Louis XV, Genoa circa 1760. Moulded wood, painted on all sides, with figural scenes and grotesques in 2 blue tones on light beige ground. Double door at the front with 2 ledges of different sizes. Requires restoration. 60x45x142 cm. Provenance: - Acquired in the 1980s at Sotheby's London. - Private collection, Switzerland

Louis XV, Genua um 1760.
Holz profiliert sowie allseitig gefasst; auf hellbeigem Fond Figurenstaffage sowie Groteskenmalerei in 2 Blautönen. Viertelkreisrunder Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Front mit Doppeltüre, darüber 2 ungleich grosse Tablare. Zu restaurieren. 60x45x142 cm.

Provenienz: - Erworben in den 1980er Jahren bei Sotheby's London. - Privatbesitz, Schweiz. Genua war im 18. Jahrhundert eine wirtschaftlich und kulturell aufstrebende Stadt, wo noble Familien wie Doria, Brignoni und Sale ihren Reichtum durch prunkvolle Bauten manifestierten und ihre Paläste mit teuerstem Mobiliar einrichten liessen. Als wesentlich erwies sich der Kontakt zu Frankreich. 1684 wurde die Stadt von Louis XIV erobert, was den "stile genovese" prägte, da sich nach dem Edikt von Nantes 1685 viele französische, protestantische Ebenisten in der ligurischen Hauptstadt niederliessen. Die Werke der "bancalari" - so wurden die Genoveser Tischler genannt - zeichneten sich durch die französisch beeinflusste Formensprache, perfekte Konstruktion und Liebe zum Detail aus; auch nicht sichtbare Teile der Möbel wurden akkurat ausgearbeitet und gepflegt. 1751 wurde die Accademia Ligustria gegründet, wo die bedeutendsten Ebenisten, wie zum Beispiel A. Ratti und A. Tagliafichi, ihr Handwerk lernten. Als Meisterarbeiten wurden Kommoden und "ribalte" gefordert, die durch die ausserordentlich elegante Formgebung und das feine Furnier "a motivo di fiore quadrilobato" charakterisiert waren. Gefasste Möbel bildeten während des gesamten 18. Jahrhunderts einen wichtigen Bestandteil der Produktion Genueser Ebenisten. Die ausserordentlich feine, polychrome Malerei offenbart die "leggerezza" des Rokoko. Die Zunft der "laccatori" gebrauchte jedoch nicht den gleichen Lack wie ihre Kollegen in Venedig, sondern einen, der dünner und feiner war, was die skulpturellen Elemente der Möbel besser wirken liess. Wie auch bei venezianischen Arbeiten ist es nicht möglich, einen Künstler oder ein Atelier zu identifizieren. Lit.: A. Gonzales-Palacios, Il mobile in Liguria, Genova 1996; S. 160-210. M. Cera, Il mobile italiano, Mailand 1983; S. 112. A. Disertori / A.M. Necchi-Disertori, Il mobile del settecento - Italia; Novara 1985; S. 44-48 (Abb. einer "ribalta"). W. Terni de Gregory, Vecchi mobili italiani, Mailand 1985; S. 161 und 169.

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)

Vendu pour CHF 19 200 (frais inclus)
Aucune responsabilité n'est prise quant à l´exactitude de ces informations.